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LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

Titel: LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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erschossen hatte, seine Augen glitzerten. Gerade, als Jim sich ernsthaft Sorgen über seine eigene Lebenserwartung zu machen begann, schlug der Boss mit beiden Händen auf den Tisch und schrie nach Tony.
    Jim entspannte sich. Tony war der Vorsitzende des Komitees für Öffentlichkeitsarbeit.
    Der hübsche kleine Mann – und sein hübscher kleiner Laden – würde bald ein öffentliches Beispiel werden.
      
    Fünf von ihnen wanderten über den rot-gelben-blauen Teppich in den hell erleuchteten Laden. Jim und Tony zuerst, dann der Boss, dann Veena und Lew. Barth und Gwince hielten die Stellung draußen und präsentierten ihre beeindruckende Bewaffnung.
    Der Laden war leer, genauso wie früher am Tag. Der Boss sah sich um, ging zum Teppich, der rechts an der Wand hing, hob eine Ecke und ließ sie wieder fallen.
    »Teppiche«, sagte er und schüttelte seinen Kopf. »Für wie viel verkauft er diese Dinger?«
    Jim biss auf seine Lippe, da ihm plötzlich bewusst wurde, dass er dem kleinen Mann diese Frage nicht gestellt hatte, was man als Mangel an Initiative auslegen könnte.
    Er war kurz davor, irgendeine Zahl zu nennen – vierhundert in bar hörte sich teuer genug an –, aber die sanfte, geschliffene Stimme des Ladenbesitzers unterbrach ihn.
    »Dieser spezielle Teppich ist in der Mitte ein wenig ausgetreten, wie Sie sicher bemerkt haben«, murmelte er und kam nach vorne, seine leeren Hände für alle sichtbar. »Wie dem auch sei, dies sollte nicht als Mangel angesehen werden, sondern als Beweis seiner Echtheit. Wir haben natürlich entsprechende Papiere als Beweis. Also, diesen Teppich …«, und er streckte eine Hand aus, streichelte das Material genauso sanft wie einen unruhigen Hund, »… diesen Teppich bin ich bereit für eintausend in bar zu verkaufen.«
    »Ein…« Boss Moran starrte den kleinen Mann an, der seinen Blick direkt erwiderte, kühl wie Eiswasser, und das trotz der Gegenwart von fünf Bewaffneten, von denen jeder größer, schwerer und fieser war als er.
    »Sie wissen, wer ich bin?«, fragte der Boss. Der Ladenbesitzer bewegte seine Schultern in diesem schlangengleichen Zucken, das er draufhatte.
    »Leider. Dennoch bin ich sicher, dass Sie es mir gleich mitteilen.«
    »Verdammt richtig!« Der Boss benutzte seinen ausgestreckten Finger, um ihn hart an der Schulter zu treffen. »Ich bin Moran. Ich bin der Boss von Blair bis Carney. Wenn Sie in meinen Straßen ein Geschäft eröffnen, folgen Sie meinen Regeln. Verstanden?«
    »Ich gebe zu, dass mir dieser Gentleman hier eine ähnliche Geschichte erzählt hat …« Die Hand mit dem großen, glitzernden Ring glitt graziös in Jims Richtung. »Er wollte mir offenbar auch eine Versicherung verkaufen. Ich war unglücklicherweise nicht in der Lage, ihm den Gefallen zu erweisen, da ich meine eigene Versicherung habe, die für meine Bedürfnisse völlig ausreichend ist.«
    »Sie öffnen ein Geschäft in meinen Straßen, dann nehmen Sie auch meine Versicherung!«, erklärte ihm der Boss und holte eine selbstgerollte Zigarette aus der Tasche. Er schnippte mit den Fingern und Jim sprang nach vorne, um sie mit dem industriellen Feuerstock anzuzünden, den ihm das Komitee für Öffentlichkeitsarbeit geliehen hatte.
    Der Boss sog die Lunge voller Rauch und blies ihn in das Gesicht des kleinen Mannes. Jim musste dem Ladenbesitzer Respekt zollen, denn er zuckte nicht zusammen und hustete nicht, ganz anders als Jim bei seiner ersten Begegnung mit Morans Rauch. Er faltete nur seine Hände sorgfältig vor sich zusammen.
    »Kann ja sein, dass Sie das Prinzip der Versicherung nicht verstehen«, sagte der Boss in gelassenem Tonfall. »Lassen Sie es mich erklären.« Er wedelte mit der Zigarette in Richtung des Teppichs für tausend in bar, die glühende Spitze kaum eine Haaresbreite vom Stoff entfernt. »Also, ohne Versicherung kann Ihren Waren etwas Schreckliches passieren. Es sind so schöne Sachen – es wäre so schade, wenn alles etwa in Flammen aufgehen würde, oder?«
    Der kleine Mann neigte seinen Kopf. »Danke, mir ist das Prinzip einer Versicherung durchaus geläufig.«
    »Gut«, sagte der Boss. »Das ist gut. Aber es kann noch Schlimmeres passieren, wenn man keine Versicherung hat. Sie … Sie könnten verletzt werden. Passiert dauernd – Leute fallen hin, brechen sich die Beine. Oder das Genick.« Er hob die Zigarette und nahm einen weiteren langen Zug. Der Rauch verfehlte diesmal das Gesicht des kleinen Mannes, obwohl Jim beim besten Willen nicht sagen

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