LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)
konnte, wie und wann er sich überhaupt bewegt hatte.
Der Boss sah sich um, seine Augen richteten sich auf die Teppiche an der Wand, auf dem Boden, er zählte …
»Ich denke, Ihre Versicherungsprämie beträgt zehntausend in bar. Jeden Monat. Sie können das Geld Mr. Snyder hier geben.«
Der kleine Mann spreizte die Hände. »Es tut mir leid, aber ich muss erneut darauf hinweisen, dass ich meine eigene Versicherung habe, mit der ich vollkommen zufrieden bin.«
Der Boss nickte und schaute ernst drein. »Ja, das haben Sie gesagt. Kein Problem. Bringen Sie sie her. Ich werde sie für Sie entsorgen.«
»Ah.« Er drehte seinen Kopf etwas und sprach über die Schulter nach hinten. »Natesa?«
»Sir?«
Jim fuhr herum, starrte und dort war sie, ganz in Schwarz gekleidet, genauso wie zuvor, die hübsche Waffe glitzerte im Holster. Hinter ihr, direkt vor dem Orgienteppich, stand ein großer, wild aussehender Typ, die Arme über die Brust gekreuzt, die Augen halb geschlossen. Er sah langsam, schläfrig und dumm aus, wie es die richtig großen Typen normalerweise auch waren. Wenn er bewaffnet war, bedeckte seine Weste die Waffe.
»Natesa«, sagte der kleine Typ und bewegte seine Hand in Richtung des Bosses. »Hier ist Mr. Moran. Er stellt sich als jemand dar, der in der Lage wäre, Sie zu beseitigen.«
»Er befindet sich«, sagte sie gelassen, »im Irrtum.«
»Sind Sie sicher?«, fragte der kleine Typ. »Ich möchte, dass das klar ist, Natesa. Ich habe es so verstanden, dass unser Vertrag exklusiv ist. Wenn ich nun herausfinde, dass Sie auch von Mr. Moran bezahlt werden, wäre ich höchst ungehalten.«
»Ich habe Mr. Moran nie in meinem Leben zuvor getroffen«, antwortete die Profikillerin, immer noch mit dieser völlig gefassten Stimmlage. »Noch wünsche ich ihn wiederzusehen.«
Das Gesicht Morans wurde violett, aber er nickte nur ein weiteres Mal und sagte ganz ernst zu ihr: »Das können Sie haben. Tony.«
Tony war der schnellste Schütze in der Truppe Morans. Jim sah, wie er nach seiner Waffe griff – und dann gingen zu viele Schüsse gleichzeitig los.
Es war keine Zeit, selbst zu ziehen, keine Zeit, wirklich zu verstehen, was sich abspielte. Dann war alles vorbei.
Jim stand da, die Arme hingen seitlich am Körper hinab. Natesa stand auch, die schöne Pistole auf ihn gerichtet. Der große Typ stand, plötzlich gar nicht mehr schläfrig, hielt eine dicke Kanone in der einen Hand, die Mündung auf die Tür zur Straße gerichtet.
Der hübsche Mann mit dem blauen Ohrring stand auch, zeigte mit der Handfeuerwaffe gleichfalls auf Jim. Keiner der drei hatte auch nur einen Kratzer abbekommen – die Jacke des kleinen Typen war nicht einmal zerknittert.
Dem Komitee für Öffentlichkeitsarbeit war es weniger gut ergangen.
Tony lag zu Jims Rechter auf dem Boden. Da war ein nettes kleines Loch mitten zwischen seinen Augen. Seine Waffe steckte noch im Holster.
Boss Moran – vielmehr der ehemalige Boss Moran – lag in einem Haufen unter dem Teppich, den er zu verbrennen gedroht hatte. Seine Zigarette war zerbröselt, als ob jemand auf sie getreten war; ein paar traurige kleine Rauchkringel stiegen von ihr auf.
Jim drehte die Augen, erkannte einen Arm und eine herumliegende Waffe auf dem Boden, möglicherweise war das alles, was von Veena und Lew übrig war.
»Ihre Begleiter sind tot, Mr. Snyder«, sagte der kleine Mann und seine Stimme wirkte irgendwie atemlos, als ob er einige Runden um den Block gerannt sei. Seine Waffe aber blieb ruhig, und selbst wenn nicht, seine Profikillerin hatte keine Probleme mit ihrer Zielgenauigkeit. »Wenn Sie versuchen, eine Waffe zu ziehen, werden Sie deren Schicksal teilen. Ist das klar?«
Jim leckte seine Lippen. »Ja, Sir.«
»Gut. Nun habe ich einen Vorschlag für Sie …«
»Gesellschaft!«, unterbrach ihn der massige Typ leise. Jim drehte seinen Kopf vorsichtig und sah Gwince im Türeingang. Sie brauchte nicht lange, um herauszufinden, was sich zugetragen hatte. Jim sah, wie sie die drei Personen mit erhobenen Waffen registrierte, während ihre eigene friedlich zu Boden gerichtet blieb. Sie nickte dem großen Mann zu.
»Boss?«, sagte sie.
Der deutete mit dem Kopf nach links. »Er ist der Boss.«
Wenn Gwince der Ansicht war, dass sie niemals jemanden erblickt hatte, der weniger wie ein Boss aussah als der modische Typ in der blauen Jacke, dann zeigte sie es nicht. Stattdessen nickte sie ihm zu und sagte voller Respekt: »Boss, ich bin Gwince.« Sie runzelte die Stirn
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