Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Titel: Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
Vom Netzwerk:
Entspannungsraum im Schwarzen Würfel, mit seinem Namen des Öfteren auf der Leuchttafel mit den zehn besten Ergebnissen der Woche. Aber im Gegensatz zu Carson hatte er es noch nie unter die ersten drei geschafft. Er erkannte neidlos an, dass er Carson und Fay einfach nicht das Wasser reichen konnte, sosehr er sich bei den Soli auch ins Zeug legte.
    » Hey, habt ihr schon das Neueste gehört? « , rief Carson aufgekratzt und stellte sich zwischen Leotas und Haileys Stühle, sodass er Kendira, Nekia und Colinda auf der anderen Tischseite im Blick hatte.
    » Und das wäre? « , fragte Colinda mit mäßigem Interesse.
    » Wir haben da gerade eben eine brandheiße Sache aufgeschnappt! « , sagte Carson mit verschwörerisch gedämpfter Stimme und hielt seinen Blick dabei aufKendira gerichtet. Seit ein paar Wochen gab er vorsichtig zu erkennen, dass er mehr als nur an ihrer Freundschaft in der Clique interessiert war. Und sie hatte ihm, mit der ihr eigenen Zurückhaltung in diesen Dingen, zu verstehen gegeben, dass sie zwar nicht abgeneigt war, sich darauf einzulassen, aber nicht daran dachte, sich jetzt kopfüber in eine Beziehung mit ihm zu stürzen. » Das muss aber erst mal unter uns bleiben, okay? « , fügte Carson noch hinzu.
    Duke lehnte sich über die Schulter seines Freundes und sekundierte wie üblich. » Ja, ihr müsst darüber die Klappe halten, bis Templeton sich dazu über Intercom gemeldet und die Sache offiziell gemacht hat. «
    » Na los, macht es nicht so spannend! « , forderte Hailey die beiden auf. » Als ob ihr nicht wüsstet, dass wir den Mund halten können! «
    Carson fuhr sich mit der gespreizten Hand durch seine Locken, beugte sich vor und verkündete leise, aber mit grimmiger Genugtuung in der Stimme: » Die Guardians haben den verfluchten Nightraidern letzte Nacht nicht nur ordentlich eingeheizt, sondern bei dem wüsten Gefecht sogar zwei Gefangene gemacht! «
    Duke nickte bekräftigend. » Das wird der elenden Bande eine Lehre sein, wenn sie aus der Ferne mit ansehen, wie ihre Komplizen hier hingerichtet und ihre Leichen dann oben auf Castlerock Hill auf das Gitter gebunden werden. «
    Kendira schluckte.
    » Also ist heute mal wieder Schlachttag «, kommentierte Hailey die Nachricht betont trocken und abgebrüht– und aß scheinbar ungerührt weiter.
    Mal wieder gut die Eisprinzessin geschauspielert, Hailey!, sagte sich Kendira im Stillen. Den anderen kannst du vielleicht was vormachen, aber ich falle auf deine Masche schon lange nicht mehr rein.
    Kendira wusste, dass Hailey solche Hinrichtungen genauso übel auf den Magen schlugen wie ihr. Nach der letzten Erschießung eines gefangenen Nightraiders vor gut einem Jahr hatte Hailey sich in eine der Servantentoiletten geflüchtet und sich dort übergeben– nicht wissend, dass Kendira denselben Gedanken gehabt hatte. In der Nachbarkabine die Zähne zusammenzubeißen und den Würgereiz zu unterdrücken, bis ihre Mitschwester nichts mehr im Magen gehabt und sich endlich wieder davongeschlichen hatte, war ein qualvoll erkämpfter Sieg des Willens über den Widerstand ihres Körpers gewesen.
    » Ach, du Schreck! « , stieß Nekia hervor und ließ das Besteck sinken. » Eine Hinrichtung! Ekelhaft! Das hat uns gerade noch gefehlt! «
    » Was heißt denn ekelhaft? « , protestierte Duke. » Solche Hinrichtungen sind nun mal nötig, damit diese Brut aus der Dunkelwelt nicht meint… «
    » Nee, aus dem grausigen Spektakel wird nichts, Freunde « , fiel ihm da eine helle, dünne Stimme ins Wort.
    » Dafür sei der Erhabenen Macht Lob und Dank! « , fügte eine zweite, ähnlich helle und dünne Stimme hinzu.
    Die Stimmen gehörten den Zwillingen Fling und Flake, die hinter Duke und Carson aufgetaucht waren und wussten, worum es ging. Zwei hagere Jungs mit kurzem Borstenhaarschnitt und schmalen, knochigen Gesichtern. Ihre übergroßen rosigen Ohren standen in einem ähnlich ungleichen Verhältnis zu ihrem Kopf und dem Rest ihres dürren Körpers wie die Ohren einer Fledermaus zu ihrem schmächtigen und zerbrechlich wirkenden Leib.
    Sie sahen einander so ähnlich wie ein Ei dem anderen. Einzig eine kleine Narbe, die Flake über dem rechten Auge aus den borstigen Brauen wuchs, unterschied ihn von Fling. Er war einige Minuten älter als sein Zwillingsbruder. Beide seien angeblich im Embrolab im letzten Moment aus einer Petrischale gesprungen, die schon für den Verbrennungsofen vorgesehen gewesen war, hieß es spöttisch. Sie galten bei den Runs im

Weitere Kostenlose Bücher