Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Titel: Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
Vom Netzwerk:
Früchtetee, Pancakes, Waffeln, Ahornsirup, nach Toast, Speck, Rühreiern und anderen Speisen. Das Essen in der Lichtburg ließ nichts zu wünschen übrig.
    » Bis später im Kurs « , rief Fay Kendira noch zu und begab sich zu ihrem angestammten Tisch.
    » Ja, bis später « , rief Kendira zurück und wandte sich in Richtung des Tisches, an dem sie zumeist mit ihrer Clique aus dem Alpha-Dorm die Mahlzeiten einnahm. Auf dem Weg dorthin wanderte ihr Blick unwillkürlich durch den Raum– und blieb an Dante hängen. Der Servant kam gerade mit je einer Kanne heißer Schokolade und Früchtetee in den Händen den Mittelgang herunter.
    Ihre Blicke trafen sich, als hätten sie beide im selben Moment Ausschau nacheinander gehalten. Und für zwei, drei Sekunden sahen sie sich über die Köpfe der an den Tischen sitzenden und laut schwatzenden Electoren hinweg an.
    Kendira war, als müssten alle im Saal ihnen ansehen, dass sie ein schändliches Geheimnis teilten. Was natürlich völliger Unsinn war. Niemand konnte von dem Code-10-Verstoß des Servanten und ihrem kaum weniger sträflichen Schweigen darüber wissen. Aber dennoch fühlte sie sich wie ertappt, und sie spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss.
    Schnell wandte sie sich ab und begab sich an ihren Tisch nahe der Längswand mit hohen Bogenfenstern, wo sie zwischen Nekia und der stupsnasigen Colinda mit der rehbraunen Pagenfrisur Platz nahm.
    Nekia schob ihr eine Warmhalteplatte mit noch dampfenden Pancakes zu, und schon um nicht reden zu müssen, lud Kendira sich zwei Pancakes auf ihren Teller, goss Sirup darüber und begann zu essen– zu ihrer eigenen Verwunderung sogar mit zunehmendem Appetit.
    Indessen ließen sich ihre Mitschwestern über die Fächer aus, die an diesem Tag auf dem Lehrplan standen.
    » Ich wünschte, die beiden Stunden Materialwissenschaft bei Master Draper heute Morgen lägen schon hinter uns! « , seufzte Colinda mit vollem Mund. » Schlimm genug, dass der Stoff so fürchterlich trocken ist… «
    » Ach, das gleicht der dicke Draper doch mühelos durch seine sprühend feuchte Aussprache aus « , warf Leota von gegenüber spöttisch ein.
    Alle am Tisch lachten. Master Draper, klein und von rundlicher Gestalt, lispelte stark, und dabei flog so manch feuchter Speichelpartikel von seinen wulstigen Lippen.
    » Der spuckende Draper ist mir zehnmal lieber als Master Coffin « , sagte Nekia in das Gelächter und stach mit ihrer Gabel nachdrücklich in die Luft, als wollte sie jemanden damit aufspießen. » Dieser total humorlose Knochen, der nie seine miesepetrige Miene verzieht und nie auch nur ein persönliches Wort von sich gibt, macht den Kurs ›Kühlaggregate IV ‹ nun wirklich zu einer elenden Qual! «
    » Und er seinem Namen alle Ehre! « , fügte Leota hinzu. » Denn sterbenslangweiliger als bei Coffin geht Unterricht nun wirklich nicht! «
    Nekia nickte und spießte ein kleines Frühstückswürstchen mit der Gabel auf.
    » Ihr beide habt gut reden « , meldete sich nun Hailey zu Wort, eine kräftig gebaute Rothaarige mit milchheller Haut, einem Meer von Sommersprossen im Gesicht und einem recht burschikosen Wesen, das manchmal ausgesprochen stachelig werden konnte. » Ihr sitzt ja beim Regenmacher Draper nicht wie ich vorne in der ersten Reihe! «
    Colinda winkte ab. » Klar, sein Speichelflug ist und bleibt eklig, Hailey. Aber Nekia hat trotzdem recht. Draper ist zwar eine arge Zumutung, aber Coffin ist ab-so-lut unerträglich. Zum Glück haben wir heute zwischen den beiden Nervtötern ein paar spannende Stunden ›Angewandte Technische Mechanik‹ bei Master Brownstone unten in der Werkstatt. «
    » Ein schwacher Trost « , murmelte Nekia.
    » Seien wir froh, dass wir keinen Unterricht bei der Bulldogge haben « , sagte Kendira. » Gegen den ist doch selbst Master Coffin ein Sonnenschein! «
    » Da sagst du was! « , pflichtete Hailey ihr bei. » Die armen Gamma-Electoren, die mit ihm geschlagen sind. Die haben wirklich was zu leiden. «
    » Kein Wunder, dass in der Tube bei den Ballerröhren längst nicht mehr so großer Andrang herrscht, seit Sherwood im Tal ist und hauptsächlich im Delta- und Gamma-Level unterrichtet « , sagte Colinda.
    Nekia nickte. » Möchte nicht wissen, wie viele Token die Bulldogge bei ihnen schon kassiert oder aufs Negativkonto geschrieben hat! Das dürfte einsamer Rekord sein. «
    » Zum Glück sind unsere anderen Oberen nicht so « , sagte Leota mit einem dankbaren Seufzen. » Und wenn er es weiter so

Weitere Kostenlose Bücher