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Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Titel: Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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weiß einfach, dass er einen Weg finden wird, um sein Wort auch zu halten. «
    » So? Dann scheinst du ihn ja doch viel besser zu kennen, als du bisher zugegeben hast. «
    Kendira schwieg einen Moment. » Ja, ich habe ein paarmal mit ihm geredet « , räumte sie leise ein. » Und daher kenne ich ihn eben besser als du. «
    » Also doch! « So etwas wie Genugtuung lag in Nekias Stimme. Und für eine kurze Zeitspanne schien sie ihre prekäre Lage und ihre Angst zu vergessen. » Warum gibst du nicht einfach zu, dass zwischen euch etwas ist? Du weißt doch ganz genau, dass ich niemals mit anderen darüber reden, geschweige denn dich bei den Oberen anschwärzen werde. Außerdem kann ich ja verstehen, dass du dich zu Dante hingezogen fühlst, obwohl er nur ein Servant ist. Er hat eine besondere Ausstrahlung, das muss ich zugeben, und gut sieht er zudem noch aus. Zumindest wenn man auf so einen Typ steht. «
    » Ich stehe auf gar keinen Typ, und ich wüsste auch nicht, zu welcher Art von Typ Dante gehören sollte « , erwiderte Kendira gereizt, um aber gleich mit versöhnlichem Tonfall fortzufahren: » Also bitte hör auf damit, mir etwas einzureden, was einfach nicht ist, Nekia! « Flüchtig fragte sie sich insgeheim, was Dante ihr denn nun wirklich bedeutete. Eine spontane Antwort stellte sich darauf nicht ein. Und um länger darüber nachzugrübeln, war jetzt nicht die Zeit. » Ich mag ihn und finde ihn… na ja, einfach interessant. Man kann sich gut mit ihm unterhalten, auch wenn er manchmal einige seltsame Gedanken hat. Aber das ist auch schon alles. «
    » Findest du ihn denn interessanter als Carson? «
    Kendira stöhnte gequält auf. » Du weißt doch, dass ich Carson mag. Er ist auf seine ganz eigene Art interessant. Das eine schließt das andere doch nicht aus. «
    Nekia schien sich nun wieder ihrer düsteren Lage bewusst zu werden. » Warum bin ich Idiot dir bloß gefolgt! Dann säße ich jetzt nicht hier in der Falle, sondern wäre mit unserer Clique unten am Liberty Lake. «
    » Gute Frage « , pflichtete Kendira ihr zu und spielte mit dem unbekannten Gegenstand in ihrer Hand, den Dante ihr noch im letzten Moment hastig zugesteckt hatte.
    Nekia lachte kurz und trocken auf. » Ich bin dir nach, weil ich dir mein Tablet mitgeben und dich bitten wollte, mir diesen australischen Liebesroman herunterzuladen, von dem Colinda so geschwärmt hat. Und als ich dann sah, wie du an unserem Dorm vorbeigerannt und hinten die Servantenstiege wieder hinuntergeschlichen bist, da hat mich einfach die Neugier gepackt und ich bin dir nach. Das habe ich jetzt davon! «, sagte sie zerknirscht. » Wie konnte ich nur so bescheuert sein! Wenn doch wenigstens das Licht noch an wäre! Ich weiß nicht, wie lange ich diese schreckliche Dunkelheit noch ertrage. «
    Kendira stutzte plötzlich. » Warte mal! Ich glaube, wir haben gleich Licht! « , stieß sie aufgeregt hervor und tastete den fremden Gegenstand ab.
    » Vergiss es. Hier drinnen gibt es keinen Lichtschalter. «
    » Ja, aber Dante hat mir schnell noch etwas in die Hand gedrückt, und ich wette, dass es ein Feuerzeug ist. «
    » Und weißt du auch, wie man so ein Feuerzeug anmacht? « , fragte Nekia. Electoren benutzten ausschließlich Taschenlampen. Nur Guardians und einige wenige Servanten besaßen solche mit Benzin betriebenen Feuerzeuge, diese Artefakte aus einer längst untergegangenen Zeit. Eigentlich waren sie verboten, genau wie Zigaretten und Alkohol. Aber manchmal fanden diese Sachen ihren Weg in die Hände der Guardians und von ihnen über den geheimen Tauschhandel auch in die von einigen Servanten.
    Kendira lachte leise auf. Sie waren mit Kühlaggregaten, Pumpenanlagen und anderen technisch hochkomplexen Systemen vertraut, und Nekia fragte, wie man ein Feuerzeug benutzte! » Na klar, ich habe schon ein paarmal gesehen, wie das gemacht wird. Es ist kinderleicht! « Kurz darauf war in der Dunkelheit ein metallisches Geräusch zu hören, als Kendira den Deckel des kleinen Gehäuses zurückklappte. Sie ertastete das kleine geriffelte Rad, das Funken vom Feuerstein aufblitzen ließ, fuhr druckvoll mit der Daumenkuppe daran entlang– und im nächsten Augenblick flammte am Docht ein helles Licht auf.
    » Der Erhabenen Macht sei Dank! « , stieß Nekia erlöst hervor. » So lässt es sich schon ein wenig besser ertragen. Wie lange wird das Ding wohl brennen? «
    » Bestimmt ein paar Stunden « , sagte Kendira spontan, um ihre Freundin nicht neu zu beunruhigen. Dabei hatte

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