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Liberty 9 - Todeszone

Liberty 9 - Todeszone

Titel: Liberty 9 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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unsteter Helligkeit. Auf diesen Pritschen waren sie im Morgengrauen erschöpft zusammengesunken, nachdem sie oben im Besprechungszimmer von Major Marquez ihre Rucksäcke ausgeräumt und ihm dann auch noch die Geschichte der Befreiung von Liberty9 erzählt hatten. Dass sie nicht mitten im Erzählen schon eingeschlafen waren, hatte nur an den Kannen mit starkem schwarzem Kaffee gelegen, die Lieutenant Scott MacDowell, der so etwas wie ein Adjutant des Milizenführers war, ihnen zusammen mit einem Tablett Sandwiches hochgebracht hatte.
    » Was hast du gesagt? « , fragte Kendira und nahm erst jetzt bewusst wahr, dass Dante neben ihr auf der Feldpritsche saß.
    » Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe « , sagte er. » Ich hätte dich gern noch schlafen lassen. Aber ich konnte einfach nicht mitansehen, wie du dich durch diesen Albtraum quälst. «
    » Ich bin froh, dass du mich geweckt hast « , sagte sie mit einem müden Lächeln. Dann stutzte sie, furchte die Stirn und sah sich verwirrt im Schlafsaal um. Keines der anderen Betten war belegt. » Dante, wo sind Zeno, Nekia und Carson? Ist irgendwas passiert? Und wie spät haben wir es überhaupt? «
    » Es ist kurz nach vier. «
    » Unsinn! Wir sind doch erst gegen fünf… «
    » Vier Uhr nachmittags. «
    » Was? Ich habe geschlagene elf Stunden durchgeschlafen? « Sie blickte auf ihre Armbanduhr und konnte es nicht glauben.
    Dante grinste. » Damit hältst du jetzt zwar den Rekord « , scherzte er, » aber auf satte zehn Stunden haben ich und die anderen es auch gebracht. Ich war vollkommen erledigt… wir waren alle erledigt, was ja wohl auch kein Wunder war. «
    Sofort musste Kendira an ihre Freunde denken, die nicht mehr bei ihnen waren, vor allem an Hailey und die Zwillinge, und sie wusste, dass diese tiefe Wunde noch lange heiß in ihrer Seele brennen würde.
    » Wenn wir es doch nur alle geschafft hätten « , murmelte sie mit belegter Stimme und biss sich auf die Lippen, als sie spürte, wie ihr die Tränen in die Augen schießen wollten.
    Dante nickte stumm, er wusste genau, was sie fühlte. Die tiefe Erschütterung über den Tod ihrer Freunde quälte auch ihn.
    » Dass Hailey uns nicht mehr mit ihren sarkastischen Kommentaren aufmischen soll und wir auch Fling und Flake mit ihren abstehenden Ohren und ihrer trockenen Art nie wieder… « Sie brach ab, weil es einfach zu sehr schmerzte, schüttelte den Kopf und wischte sich schnell die Tränen aus den Augenwinkeln, die sie nun doch nicht hatte zurückhalten können.
    Dante griff nach ihrer Hand. » Was würde ich dafür geben, wenn sie jetzt hier bei uns sein und mit uns den Angriff aufTomamato Island planen könnten! Jetzt, da auch der Tai-Pan derJachis mit einem Großteil seiner Truppe hier eingetroffen ist… «
    Kendira riss die Augen auf. » Was sagst du da? Yakimura und seine Männer sind hier? « .
    Dante nickte heftig. » Stimmt! Davon hast du ja gar nichts mitbekommen. Ihr Eintreffen hast du ja völlig verschlafen. Ja, sie sind vor einer knappen Stunde eingetroffen, mit zwei Steamern und dreiundsechzig Mann stark. Akahito und Liang sind auch mit dabei. Yakimura hat die Verhandlungen mit der Brotherhood gestern Nacht endlich zum Abschluss gebracht und ein Abkommen mit ihnen geschlossen. «
    » Dann muss das irgendwann in der Zeit geschehen sein, als wir in den Hinterhalt der Islander geraten sind und uns in den Abyss flüchten mussten « , folgerte sie.
    Er nickte. » Ja, der Durchbruch bei den Verhandlungen ist kurz nach Mitternacht gekommen, wie Liang erzählt hat. «
    Kendira hatte plötzlich das Gefühl, von aller Kraft verlassen zu werden, und die Verzweiflung wurde fast übermächtig. » Was haben wir nur getan, Dante? « , stieß sie bestürzt hervor. » Warum haben wir nicht wenigstens ein, zwei Tage gewartet? Dann wären Marco, Hailey und die Zwillinge noch am Leben! «
    » So darfst du nicht denken, Kendira! « , beschwor er sie. » Es ist nicht richtig, dass du dich mit Selbstvorwürfen quälst. Dafür besteht kein Grund. «
    » Und ob wir einen Grund haben, uns Selbstvorwürfe zu machen! « Ihre Augen füllten sich mit Tränen. » Der Tod unserer Freunde ist so unnötig, so sinnlos gewesen! Keiner hätte sterben müssen. Siehst du das denn nicht? Schon wenn wir nur einen Tag gewartet hätten, wären wir jetzt alle… «
    » Nein, das ist nicht richtig! « , fiel er ihr energisch ins Wort. » Niemand hat wissen können, dass der Durchbruch in den Verhandlungen ausgerechnet letzte Nacht

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