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Liberty 9 - Todeszone

Liberty 9 - Todeszone

Titel: Liberty 9 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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zwar die Frage, ob Sie uns wirklich helfen können, Templeton! « , sagte Dante. Es fiel ihm schwer, in dem Primas einen Komplizen zu sehen und ihn nicht spüren zu lassen, wie sehr er ihn verabscheute. Aber der kühle Verstand musste in dieser Situation unbedingt die Oberhand behalten. » Und falls ja, wie diese Hilfe aussehen soll. «
    Der Primas nickte. » Darum noch einmal: Wie sieht euer Plan aus? Ich habe euren Worten gerade entnehmen können, dass ihr es irgendwie geschafft habt, euch der Unterstützung der Night… « , er brach mitten im Wort ab, verzog das Gesicht zu einer verlegenen Grimasse und korrigierte sich schnell, » …ich meine, der Mounten Men zu versichern und neunundvierzig von ihnen in die Sicherheitszone zu bringen. Aber wie sind sie bewaffnet und wie wollen sie vorgehen? «
    Kendira und Dante teilten ihm in wenigen Sätzen mit, wie sie den Angriff auszuführen gedachten.
    » Ja, das könnte klappen « , sagte Templeton. » Vor allem in Verbindung mit dem Lockdown. «
    » Lockdown? Was hat es damit auf sich? « Kendira kam mit ihrer Frage Dante um einen Herzschlag zuvor.
    » Damit kann ich die Kaserne von meinem Büro aus in ein Gefängnis verwandeln. Dann lässt sich das Tor nicht mehr von innen öffnen und gleichzeitig schließen sich die Stahlblenden vor den Fensteröffnungen. Auch Strom und Wasser kann ich abstellen « , teilte Templeton ihnen zu ihrer Überraschung mit. » Diese zentrale Einschließung, die eine Meuterei im Keim ersticken soll, gehört zu den besonderen Sicherheitsmaßnahmen, die sich die Planer und Erbauer von Liberty9 für extreme Notsituationen haben einfallen lassen. Sie haben sogar an die unwahrscheinlichste aller Möglichkeiten gedacht, nämlich an eine Eroberung von außen. «
    » Und was würde in diesem Fall geschehen? « , fragte Dante. Indessen kam vom Höhleneingang das aufgeregte Gemurmel von Nekia und Carson, der soeben aus der Öffnung gekrochen war. Carson warf einen fassungslosen Blick zu ihnen herüber. Dann steckte er den Kopf zurück in den Felsspalt und rief den Mountain Men, die ihm gefolgt waren, gedämpft etwas zu.
    Ein Lächeln huschte flüchtig über das asketische Gesicht des Primas. » Dann würde hier kein Stein mehr auf dem anderen bleiben, so jedenfalls haben sich das die Gründerväter von Liberty9 ausgedacht. Aber das und alles andere erzähle ich euch später. Ich weiß nicht, wie gut ihr bewaffnet seid, aber oben im dritten Stockwerk, wo ich mein Dienstzimmer und meine Privaträume habe, gibt es eine gut bestückte Waffenkammer. Ich denke, es lohnt sich, dort vorher noch einen Blick hineinzuwerfen und sich zu bedienen, bevor ihr nach dem Morgenappell eure Aktion beginnt. «
    » Das könnte nicht schaden « , räumte Dante widerwillig ein.
    » Noch etwas: Ihr müsst unbedingt Commander Ferguson sowie First Lieutenant Blake und Lieutenant Sheldon in eure Gewalt bringen « , sagte Templeton. » Denn dann wird es aus den Reihen der Soldaten, die sich außerhalb der Kaserne befinden, keinen nennenswerten Widerstand geben. «
    Hailey stieß plötzlich einen erstickten Schrei aus, als im gedämpften Licht von Nekias Taschenlampe ein Wolfskopf hinter dem Efeuvorhang zum Vorschein kam. Sie war zwar auf den Anblick der Männer vom Wolf-Clan vorbereitet gewesen. Doch die schaurige Wirklichkeit übertraf wohl alles, was sie sich vorgestellt hatte.
    Carson grinste breit. » Was hast du denn, Hailey? Jedediah sieht doch harmlos aus! Warte, bis du die Bones zu Gesicht bekommen hast. Da lohnt es sich wirklich, die Nackenhaare aufzustellen. «
    Kendira atmete tief durch. Ein Mountain Man nach dem anderen kroch aus dem Felsspalt. Es sah tatsächlich so aus, als spuckte die Unterwelt ihre grässlichsten Geschöpfe aus. Und während Hailey vor Entsetzen die Hand vor den Mund schlug, spürte Kendira beim Anblick der Bones und Wolf-Leute eine wachsende Erregung.
    Es war so weit, die lange Zeit des nervenaufreibenden Wartens und Bangens hatte ein Ende! Jetzt galt es, unbemerkt die Lichtburg zu besetzen. Und wenn beim ersten Licht des Tages der Kampf begann, mussten sie jeden Widerstand außerhalb der Lichtburg so schnell wie möglich brechen. Dazu blieben ihnen weniger als vierundzwanzig Stunden. Denn nächste Nacht um vier, so hatte Primas Templeton ihnen verraten, würde das Lichtschiff auf dem Dach des Schwarzen Würfels landen. Bis dahin musste die Sicherheitszone vollständig in ihrer Gewalt sein, auch die südliche Talhälfte mit dem Embrolab und den

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