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Liberty 9 - Todeszone

Liberty 9 - Todeszone

Titel: Liberty 9 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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im Lichttempel aussehen? «
    » Ich habe keine Vorstellung! « , raunte Duke staunend, konnte sich aber jenes unguten Gefühls nicht erwehren, das ihn zuerst beim Anblick von Arkans Haarbüscheln in der Dusche befallen hatte und das nach dem zufällig belauschten Gespräch zwischen Blackstone und Harrington auf dem Weg zum Maschinenraum neue Nahrung erhalten hatte.
    Die Sim-Kabinen im Schwarzen Würfel waren ihm mit ihren wandgroßen Bildschirmen und vielen Konsolen riesig erschienen. Doch gegen diesen gewaltigen Saal mit seinen scheinbar Tausenden vielfarbigen Leuchtdioden, Schaltern und Reglern nahmen sich ihre Trainingsräume in Liberty9 wie bescheiden ausgerüstete Game Rooms aus.
    Gleich gegenüber des Eingangs erstreckte sich eine gut dreißig Meter lange und bestimmt fünf Meter hohe Wand, die in drei riesige Felder unterteilt war. Über dem mittleren stand der Schriftzug Presidio, das rechte trug den Namen der zweitgrößten Hiseci Pacifica und über dem linken stand Panamera. Eine riesige Anzeigetafel aus mattem schwarzem Metall erstreckte sich unter jedem Namen.
    In jeder dieser drei Flächen glomm und blinkte ein Meer aus fingerlangen Leuchtanzeigen, von denen jede Lichtsäule durch schwarze Querstriche in fünf gleich große Felder unterteilt war. Die Anzeigen bildeten lange Reihen. Neben jeder dieser Leuchtanzeigen fand sich eine Markierung. In der obersten Reihe hatte jede Anzeige eine individuelle Kennzeichnung, die sich nirgends ein zweites Mal fand. In den Reihen darunter fielen vier verschieden große grafische Symbole ins Auge, bei denen es sich eindeutig um die stilisierte Darstellung von Gebäuden handelte. Die größten dieser Symbole stellten zweifellos Hochhäuser dar. Die Reihen darunter waren mit immer kleiner werdenden Kästen gekennzeichnet.
    Verschiedenfarbige dünne Lichtlinien verbanden die Anzeigen. Diese Lichtlinien für alle drei Anzeigen stiegen aus einem Kubus hervor, der sich am unteren Rand der mittleren Tafel befand und mit dem Hyperion-Symbol geschmückt war. Darunter zog sich noch eine weitere Kette von Lichtdioden entlang.
    Auf den Konsolen vor jeder dieser Anzeigetafeln wimmelte es nur so von Reglern, Tasten und Schiebern. Drei Tec Master, denen Duke bisher noch nicht begegnet war, saßen mit gelangweiltenMienen an den Konsolen und bedienten die Steuergeräte.
    Die drei anderen Wände der Schaltzentrale waren mit Mosaiken aus bunten Glassteinen verziert. Auf der hinteren Längswand prangte das atemberaubende Bild des Lichttempels, so wie sie es vom Hologramm während der Lichtmesse in der Basilika kannten: ein in den Himmel stürmender Turm aus funkelndem Glas, Stahl und Licht auf einer sich weit in den Pazifik erstreckenden Halbinsel vor der Nordwestspitze von Presidio, umgeben von Palmen und traumhaft schönen Parkanlagen.
    Die beiden kürzeren Seitenwände zeigten zwei Stadtansichten von Presidio. Beide wurden beherrscht von der markanten, spitz in den Himmel aufragenden Hyperion-Pyramide, dem Sitz der Regierung und des höchsten exekutiven Gremiums, dem Wächterrat.
    Kaum hatten sie sich flüchtig umgesehen, als Master Controller Eastwood von der anderen Seite her über eine höher gelegene Treppe die Schaltzentrale betrat. Er war ein kräftig gebauter Mann von hoch gewachsener Gestalt um die fünfzig mit scharf geschnittenen Zügen und dem selbstbewussten Auftreten eines Generals. Er trug einen schneeweißen Overall, der an ihm wie eine schnittige Uniform wirkte und ihn als den ranghöchsten Oberen aufTomamato Island auswies.
    Eastwood hielt sich nicht lange mit Begrüßungsworten auf, sondern kam sofort zur Sache, indem er vor die Schalttafeln trat und mit seinen Erklärungen begann, nach welchen Kriterien der hier auf der Insel erzeugte Strom auf die drei Hisecis zu verteilen war– und welche Versorgungsbetriebe, Hochhäuser und Wohnviertel bei der Zuteilung Vorrang vor anderen genossen.
    Dabei wies er mehr als einmal darauf hin, dass der Große Dampferzeuger von Tomamato Island eine zweifellos beachtliche, jedoch nichtsdestotrotz nur eine Übungsanlage war und dass sie für die drei Hisecis mit ihren angeschlossenen High Security Compounds, wo sich die industriellen Fertigungsanlagen konzentrierten, nur zusätzlichen, wenn auch unverzichtbaren Strom lieferten. Hyperions Hauptenergiequelle befand sich in den gewaltigen unterirdischen Hallen des Lichttempels.
    Konzentriert hörte Duke zu. Die Arbeit, die hier an den Konsolen zu erlernen und zu verrichten war, schien

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