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Liberty 9 - Todeszone

Liberty 9 - Todeszone

Titel: Liberty 9 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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Dreck und Staub wehte.
    Der Lastenaufzug wurde immer langsamer. Der Windenmotor hatte spürbar Mühe, die Last nach oben zu ziehen. Mehrmals stockte die Seilwinde kurz. Auch die Glühbirne flackerte und drohte zu verlöschen. Gerade hatte sie nach mehrfachen derartigen Schwächeanfällen wieder ihre volle Leuchtkraft zurückgewonnen, als das Licht von einer Sekunde auf die andere ganz ausging und der Aufzug auf halber Höhe zwischen zwei Stockwerken stehen blieb.
    Akahito hieb auf die Sprechtaste. »Nagato! « , brüllte er in die Gegensprechanlage. » Was ist los? Lass mich bloß nicht hängen! Ich hab dich gewarnt! «
    »Reg dich ab, es geht gleich weiter! Müssen nur schnell die Reservebatterien zuschalten! «
    Einige Augenblicke später zog die Winde tatsächlich wieder an, und ohne weitere Pannen ging es hinauf ins oberste Stockwerk. Dort wurden sie von einer gut dreißigköpfigen Menge sichtlich neugieriger Männer erwartet. Frauen oder Kinder waren keine zu sehen. Es waren zumeist jüngere, schlanke Männer, die alle die graue eng anliegende Kleidung der Drachenflieger trugen. Die etwas älteren waren mit Hemden und Hosen unterschiedlichster Art bekleidet. Verblichene T-Shirts sowie Jeans und derber Drillichstoff überwogen. Manche trugen auch ausgefranste Shorts.
    Mitleidige Blicke trafen die zehn Libertianer und in dem Getuschel auf dem Gang fiel mehr als einmal das Wort Morituri. Jeder schien zu wissen, welches Schicksal Hyperion ihnen zugedacht hatte.
    »Macht Platz, Leute! Lasst uns durch!«, rief Akahito leicht ungehalten. » Der Einsatz war ein voller Erfolg, und was er gebracht hat, das erfahrt ihr später. Ich kann es selbst noch nicht genau sagen, denn was in den Kisten ist, wissen wir noch nicht. Die haben Zahlenschlösser und wir müssen sie erst aufbrechen. Außerdem soll ich die Morituri unverzüglich zum Tai-Pan bringen! Also gebt den Durchgang frei und geduldet euch bis später! «
    »Wird schon was zu feiern geben!«, fügte Liang hinzu und warf den Libertianern ein Grinsen zu, das so schwer zu deuten war wie Akahitos Gesicht.
    »Takumi und Maito! Seht zu, dass diese beiden hier schleunigst zum Doc kommen « , forderte Akahito zwei Männer im Vorbeigehen auf und wies auf Joetta und Marco. » Das Bein des Mädchens muss geschient werden und es gibt ein paar Wunden zu säubern und zu nähen. Und sorgt auch dafür, dass die sechs Kisten gleich zum Tai-Pan ins Lagezentrum gebracht werden! «
    Kendira sah ihre Freundin fragend an, während ihr Mund stumm das Wort Lagezentrum formte.
    Nekia zuckte ratlos die Achseln.
    Es ging vorbei an Türöffnungen rechts und links, die früher einmal in die einzelnen Wohnungen geführt hatten. Die meisten Türblätter fehlten. Einige Eingänge waren mit tuchverhängten Gittern oder blechverstärkten Brettertüren gesichert. Was sich dahinter verbarg, ließ sich so schnell nicht erkennen. Unzählige Risse und Spalten durchzogen die Korridorwände und überall blätterten Farbe und Putz ab. An nicht wenigen Stellen trat großflächig nacktes Mauerwerk hervor.
    Hailey hatte noch immer kein Wort von sich gegeben.
    »Dieser Akahito scheint hier den Ton anzugeben « , murmelte Flake hinter ihnen. » Muss ’ne große Nummer sein. «
    »Klingt so, als wäre er der Mann gleich hinter dem Tai-Pan Yakimura « , fügte sein Zwillingsbruder leise hinzu. » Bin jetzt wirklich gespannt auf diesen Oberboss der Samurai! « Und nach einer kurzen Pause fügte er noch mit einem Stoßseufzer hinzu: » Hoffe mal, er steht nicht auf Harakiri und ähnlich unerfreuliche Praktiken dieser alten Kriegerkaste! «

TOMAMATO ISLAND
    Duke und seine Gefährten machten große Augen. Seit Tagen hatte die zwölf Neuankömmlinge voller Ungeduld und Neugier darauf gewartet, endlich in die Schaltzentrale des Großen Dampferzeugers geführt und dort in die aufregende Arbeit an den Konsolen eingewiesen zu werden. Zwar hatte Arkan ihnen den Raum und einige der Funktionen schon grob beschrieben. Aber er war wohl nicht ganz bei der Sache gewesen. Denn auf das, was sie nun mit ihren eigenen Augen sahen, hatte er sie nicht vorbereitet. Umso größer war ihr Staunen, als Tec Master Blackstone sie an diesem frühen Morgen endlich nach oben in die Schaltzentrale führte.
    » Erhabene Macht! « , entfuhr es Duke unwillkürlich.
    » Und das ist nur eine Übungsanlage für uns Electoren, wo wir erst noch für unseren richtigen Einsatz trainieren! « , murmelte Colinda neben ihm. » Wie soll denn erst die Zentrale

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