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Liberty Bell: Das Mädchen aus den Wäldern (German Edition)

Liberty Bell: Das Mädchen aus den Wäldern (German Edition)

Titel: Liberty Bell: Das Mädchen aus den Wäldern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Rosen
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seine Freunde Huhn und Shrimps an der Theke bei Mr Clark persönlich geordert hatten. Er selbst bestellte sich nur eine schlichte Portion Pommes und einen kleinen Salat.
    »Koscher geht die Welt zugrunde«, murmelte Darayavahush grinsend.
    Ernesto nickte.
    »Liberty Bell«, sagte Salvador leise. »Hab ich recht? So heißt sie.«
    Ernesto nickte wieder.
    »He, wieso weißt du Sachen, die ich nicht weiß?«, regte sich Darayavahush auf.
    »Ich hab’s ihm gesagt«, erklärte Ernesto, der sich gerade erst wieder an den Moment erinnerte, in dem er Salvador vor Liberty Bells Hütte ihren Namen zugerufen hatte.
    »Freiheitsglocke? Was ist das denn für ein beknackter Name?« Darayavahush lachte prustend los und verschluckte sich fast an seiner Cola light.
    Aber ehe Ernesto darauf eine Antwort geben konnte, ging die Ladentür auf.
    »Oh…«, murmelte Darayavahush augenblicklich abgelenkt, stellte sein Glas ab, fuhr sich durch die Haare und setzte sich kerzengerade.
    »Hi, Darayavahush und Dings und Dings und Dings«, begrüßte Liza Rodriguez die vier Freunde. Begleitet wurde sie von Nyu, der koreanischen Austauschschülerin, die derzeit bei ihrer Familie wohnte, und von Portia Jenkins, die im gleichen Jahrgang war wie Ernesto und seine Freunde. Die Mädchen zogen sich Stühle vom Nachbartisch des Essbereichs herüber.
    »Hey Leute. Mitbekommen? Sie kennt meinen Namen, wow…«, flüsterte Darayavahush begeistert, aber Liza beachtete ihn nicht weiter.
    »Habt ihr es schon gehört?«, fragte sie stattdessen.
    »Was? Dass du dich jetzt doch dazu entschlossen hast, Samstagabend mit mir um die Häuser zu ziehen?«, fragte Darayavahush.
    »Lasst ihn einfach links liegen, er ist ja bekanntlich irre«, sagte Liza an Nyu und Portia gewandt und kickte ungerührt ihre Flipflops von den Füßen.
    »Was sollen wir gehört haben?«, hakte Ernesto nach.
    »Der alte Mr Fabiani …«, sagte Portia, nachdem Mr Clark ihnen Shrimps und Hühnchen serviert hatte und wieder davongeschlurft war. »Den mögt ihr doch so, oder?«
    »Ja und? Was ist denn mit ihm?«, erkundigte sich Salvador und schaute sich im Clark & Sons um. Der alte Flavio hatte sich heute noch gar nicht blicken lassen, was ungewöhnlich war. An normalen Wochentagen kam er immer wieder in den Laden, um die Waren zusammenzusuchen, die er auszufahren hatte.
    »Tja, tot.« Lizas Stimme klang süß und bitter zur gleichen Zeit.
    »Was?«, rief Salvador erschrocken und fuhr auf. »Tot?«
    Liza nickte. »Ja und nicht nur tot. Ermordet, würde es wohl besser treffen.«
    »Ermordet?«, wiederholte diesmal Mose.
    Liza nickte erneut. »Sie haben ihn vor einer knappen halben Stunde in seinem Haus entdeckt. Eine… Riesenschweinerei muss das gewesen sein.«
    »Jemand hat ihm… die Kehle durchgeschnitten«, fügte Portia leise hinzu. »Ist das nicht schrecklich? Vorher soll es einen schrecklichen Kampf gegeben haben. Flavio hat sich wohl heftig gewehrt… Dabei hat ihn der Täter offenbar zuerst im Schlaf überrascht.«
    Die Jungen schauten sich sprachlos an.
    »Es muss echt grauenhaft gewesen sein. Sein ganzes Zimmer war voller Fliegen«, berichtete Portia weiter und schüttelte sich. »Mindestens schon seit vorgestern soll er da gelegen haben… Und das bei der Hitze! Wegen der vielen Fliegen haben sie ihn überhaupt nur entdeckt. Jadens Mutter ist auf dem Weg zur Arbeit an seinem Haus vorbeigekommen und hat die Fliegen gesehen, die innen an seiner Gardine herumschwirrten. Das ganze Fenster war schwarz von innen…«
    Niemand hatte bemerkt, dass der alte Mr Clark wieder an ihren Tisch getreten war. Er starrte Portia an. Das Wesentliche hatte er, wie es aussah, mitbekommen.
    »Ist das auch kein Schmu?«, fragte er misstrauisch und zog die dichten buschigen Augenbrauen so zusammen, dass sie eine gerade Linie bildeten.
    »Natürlich nicht«, sagte Liza und warf die Hände in die Luft. »Wie wär’s mit Radio? Oder Fernseher? Bestimmt bringt Channel 77 es schon. Die sind ja immer sofort da, wenn hier zur Abwechslung mal was los ist…«
    Das Ende der Georgia Avenue war abgesperrt. Ernesto sah eine Menge bekannte Gesichter. Jaden und Mrs Franklin, Jadens Mutter, die seit fast dreißig Jahren an der Grundschule von Old Town unterrichtete. Sie hatte für Jaden und all seine Freunde früher immer die Halloweenkostüme genäht. Alle mochten sie. Sie hatten sie Miss Peach getauft, weil sie so rund und sanft und gut wie ein Pfirsich war. – Vielleicht hatten sie sich überhaupt nur ihretwegen mit

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