Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
Vom Netzwerk:
Sonnenbrille von der Nase. Rudrogeit taumelte zurück und schloss geblendet die Augen. »Ich weiß ganz genau, worauf ich mich gefasst machen muss in dieser neuen Zeit. Wir sitzen auf einem Pott voller Menschen. Es gibt genug Weichlinge, die den Vorfall melden werden. Es wird eine Untersuchung geben, ich werde meine Gründe nennen, und gar nichts wird passieren.«
    »Wir werden sehen«, knurrte Rudrogeit.
    Swankar nippte ruhig an ihrem Becher. »Glaub bloß nicht, ein Vampir kommt besser durch die Zeiten als eine Nachtalbe. Vielleicht erkenne ich die Zeichen sogar ein wenig besser als du. Glaubst du, man hat dieses Kommando zufällig mir übertragen? Irgendwo da oben sitzt jemand, der unsere Mission genau so haben will, wie ich sie angehe. Jemand ganz oben will, dass die Dinge in Bewegung geraten. Und ich werde ihn nicht enttäuschen.«
    »Vielleicht verstehst du wirklich viel besser als ich, wie es heutzutage zugeht«, sagte Rudrogeit. »Andererseits bin ich nicht derjenige, der immer noch mit einem Schwert herumläuft.«
    »Ich bin mit dem Schwert aufgewachsen, und ich werde mit dem Schwert in der Hand sterben. Und du stehst hinter mir, denn dazu habe ich dich ausgebildet. Vergiss das nicht, Rudi: Du bist der Wachhund, der mir den Rücken freihält. Ich will nicht fürchten müssen, dass dieser Hund einer ist, der mir beim Kampf zwischen die Füße stolpert.«

14
 
    Die Sezession - Die Union war im Wesentlichen ein Zusammenschluss der bitanischen Fürstentümer und der Völker von Falinga, denn sowohl Elfen wie auch Zwerge verweigerten die Ratifizierung des Vertrags. Die Konsequenzen sind völkerrechtlich umstritten.
    Zum Zeitpunkt der Gründung der Union sprach Gulbert von einer »Sezession« und ließ keinen Zweifel daran, dass er als Staatsoberhaupt verbindliche Vereinbarungen für alle Völker seines Herrschaftsbereichs abschließen konnte. Die Elfen hingegen beharrten darauf dass Gulberts Allianz stets nur ein Zusammenschluss souveräner Partner war und Gulberts Regierung mehr oder minder nur die Exekutivgewalt umfasste.
    Auf dem Gebiet der Union wurde seither immer wieder die Forderung laut, die Abspaltung mit militärischen Mitteln aufzuheben. Doch obwohl inzwischen einzelne menschliche Fürstentümer und Gemeinden, die sich dem Zusammenschluss anfangs widersetzt hatten, auf die ein oder andere Weise in die Union eingegliedert wurden, ist ein entschiedenes Vorgehen gegen Elfen und Zwerge bisher nicht erfolgt.
 
    Aus: »G ESCHICHTE DER U NION «, VON T ENDOR I STARIOS ,
    P ROF . E M . DER POLITISCHEN A KADEMIE ZU O PPONUA
 
    Schwer atmend saß Barsemias auf dem Rücksitz des Selbstfahrers und zog den Kopf ein. Aber der Wagen fuhr, und keiner der Passanten achtete auf sie. Wie lange dauerte es wohl, bis die Polizei nach ihrem Fluchtfahrzeug suchte?
    Frafa saß neben ihm und schlüpfte in den Mantel, den sie bei der Flucht durch das Polizeirevier von der Garderobe gestohlen und sich lose über die Schultern geworfen hatte. Dann schob sie die bloßen Füße in die Schuhe, die sie einer bewusstlosen Polizistin abgenommen hatte. »Leider habe ich die schönen Pantoffeln verloren, die ihr mir gemacht habt«, sagte sie entschuldigend zu den Gnomen.
    Wisbur wandte sich an Barsemias. »Das hat lange gedauert.« Seine Stimme klang vorwurfsvoll. »Außerdem dachte ich, ihr kommt hinten raus und nicht durch den Haupteingang.«
    »Es lief nicht wie vorgesehen«, gab Barsemias kurz angebunden zurück.
    Unsicher blickte er Frafa an. Er hatte die Nachtalbe retten wollen, ihr zeigen, dass Elfen ihre Gefährten nicht so einfach im Stich ließen. Stattdessen hatte sie ihn aus der Zelle befreit und dabei sogar ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Andererseits hatte er auch ihr geholfen, im Korridor und auf der Treppe. Es war nicht viel gewesen, was er tun konnte, magisch geblendet, wie er war. Aber er hatte die Albe gestützt, als sie gestrauchelt war, und sie beide aus dem Keller hinausgebracht. Wer hatte also wen gerettet?
    Wir haben zusammengearbeitet. Der Gedanke beunruhigte ihn.
    »Nicht so schnell«, meinte Wisbur. »Wir fallen sonst auf.«
    Barsemias stutzte. Wisbur saß auf dem Fahrersitz, und wenn er langsamer fahren wollte, warum tat er es dann nicht einfach, anstatt davon zu reden?
    Barsemias beugte sich vor, um nachzusehen, was der Gnom trieb. Wisbur saß auf einer kleinen Truhe, damit er ungehindert durch die Frontscheibe schauen konnte. Segga kauerte vor ihm im Fußraum und betätigte die Pedale.
    Barsemias

Weitere Kostenlose Bücher