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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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erbleichte. »Bei allen lichten Waldgöttern. Soll lieber ich fahren?«
    »Auf keinen Fall!«, rief Segga empört von unten herauf. »Wir können nicht unter der Fahrt die Plätze tauschen. Das wäre viel zu leichtsinnig!«
    Barsemias schaute aus dem Fenster. Der viel zu kleine Gnom hinter dem Steuer musste doch auffallen! Aber es waren nur wenige Passanten auf der Straße, und die kleine Stadt Altagrisa blieb bald hinter ihnen zurück. Sie fuhren durch das bergige Umland. Hinter einer Hügelkette kam das Kraftwerk in Sicht, das niemals fertiggestellt worden war.
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Wisbur. »Ich kann Waldron nicht erreichen.«
    Sie rasten über das aufgewühlte Gelände. Die Reifen rissen Brocken aus dem lehmigen Boden. Sie ließen die großen Hallen des Kraftwerks links liegen und näherten sich dem Verwaltungsgebäude.
    »Was ist mit Waldron?«, fragte Frafa. »Und was wollen wir hier?«
    »Waldron passt hier auf die Gefangenen auf«, antwortete Barsemias. »Und ...«
    Frafa fiel ihm ins Wort. »Gefangene? Ihr lasst einen Gnom auf drei Menschen aufpassen?«
    »Sie sind gefesselt.« Wisbur brachte den Wagen zum Stehen. Er blickte besorgt aus dem Fenster. In dem Gebäude regte sich nichts. »Und wir sind Knochenmesser«, fügte er trotzig hinzu.
    Er stieg aus. Barsemias öffnete die hintere Tür.
    »Das ...«, murmelte Frafa, dann rief sie: »Vorsicht!«
    Barsemias spürte einen Schlag gegen die Brust, gerade als er die Füße auf den Boden setzte. Er sah nach unten und erkannte das gefiederte Ende eines Bolzens.
    »Bei allen ...«
    Er taumelte vom Wagen weg, wollte sich fallen lassen. Da wurde er plötzlich von hinten umklammert. Die Nachtalbe zerrte ihn mit überraschender Kraft zurück in den Wagen, genau in die Schussbahn eines weiteren Bolzens. Barsemias würgte. Frafa hielt ihn immer noch fest.
    Sie gebraucht mich als Schild, war sein letzter Gedanke. Dann wurde es dunkel um ihn.
 
    Die Gnome hatten ihre Feinde am Leben gelassen, und sie hatten die Verbindung zu ihrem Gefährten verloren. Das wäre echten Knochenmessern nicht passiert! Frafa verzog verächtlich die Lippen.
    »Fahrt auf das Haus zu«, rief sie. »Bringt mich zum Eingang.«
    »Au«, rief Segga. Wisbur kletterte über seinen Rücken wieder auf den Sitz. Der Selbstfahrer setzte sich schlingernd in Bewegung. Ein Reifen drehte durch. Beinahe hätte Frafa den Elf losgelassen, aber sie bekam die Tür nicht zu und brauchte ihn als Deckung, und wenn er jetzt aus dem Wagen fiel, würden die Gnome ihn möglicherweise überrollen.
    Da ertönte ein lauter Knall. Ein Netz von Sprüngen machte die vordere Scheibe blind. Gegen eine richtige Waffe würde der Wagen nicht genug Schutz bieten.
    »An die Mauer«, rief Frafa. »Und ruhig ... ruhig ... einen Augenblick.«
    Sie griff mit ihrer Essenz aus. Da war eine Präsenz dicht bei der Außenwand. Das musste der Schütze sein, und er stand hinter einem Fenster im zweiten Stock ... glaubte sie. Auf jeden Fall war es eine menschliche Aura.
    Ein weiterer Mensch lief nach hinten in das Gebäude. Die Art, wie er sich bewegte, hatte etwas Zielstrebiges an sich. Er floh nicht, er bereitete sich auf einen Angriff vor. Frafa durfte nicht zulassen, dass er sich aus ihrer Reichweite entfernte. Sie fühlte zwei weitere Auren in dem Gebäude, kleinere Geschöpfe ... Aber wo war der dritte Kopfgeldjäger?
    Frafa gab die Suche auf. Sie fasste nach den beiden Menschen, die sie wahrnahm, kroch mit ihrem Geist in deren Leib, spürte ihre Muskeln, ihre Bewegung. Der Schütze beugte sich vor, als der Wagen näher an das Gebäude heranfuhr. Frafa folgte seinem Pulsschlag und dem seines rennenden Gefährten, folgte ihm bis ins Herz und drückte zu.
    Sie stieß alles an Zauber hinein, was sie aufbringen konnte.
    Von oben ertönte ein Aufschrei.
    »Halt an!«, rief sie Wisbur zu.
    »Fahren. Anhalten. Was denn nun?«, rief Segga, der verrenkt im Fußraum lag. Aber der Selbstfahrer rollte aus, und Frafa ließ Barsemias hinaus in den Schlamm fallen. Sie sprang hinterher und duckte sich hinter den Wagen.
    »Die zwei Menschen in dem Gebäude sind keine Gefahr mehr«, stieß sie atemlos hervor. »Ihr meint, es wären drei?«
    Wisbur nickte. Er kauerte hinter dem Lenkrad. »Einer hat sich vielleicht auf dem Dach der Radhallen postiert.« Wisbur wies in Richtung der halbrunden Betonberge. »Von dort oben hat man den besten Überblick, und sie können uns in die Zange nehmen.«
    Frafa lauschte in den Äther, aber sie spürte

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