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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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nichts aus dieser Richtung. Das Bauwerk dort war hoch, und es stand ein gutes Stück entfernt.
    »Fahrt außen herum«, sagte sie. »Der dritte Kopfgeldjäger darf nicht entkommen. Ich kümmere mich um Barsemias und um alles, was auf dieser Seite herumläuft.«
    »Vor allem darf der dritte Kopfgeldjäger nicht zu seinem Odontopter gelangen«, erwiderte Wisbur grimmig. »Damit wollten wir nämlich abhauen.«
    Er nickte Frafa zu, versetzte Segga einen Tritt, und der Selbstfahrer rollte an. Durch die Bewegung schlug die Hecktüre zu, und Frafa wich fluchend aus. Im nächsten Augenblick stand sie ohne Deckung vor dem Haus, und sie nahm den Elf hastig auf den Rücken. Mit dieser Last stapfte sie auf den Eingang des Verwaltungsgebäudes zu.
 
    Frafa erreichte unbehelligt das zweite Geschoss, in dem sich die Kopfgeldjäger eingenistet hatten. Der Wichtel der Bande war noch da, aber er versuchte nicht einmal, sich ihr zu widersetzen. Sie heilte als Erstes Waldron, der einen Schlag auf seinen übergroßen Kopf erhalten hatte. Dann legte sie Barsemias auf eine Luftmatratze.
    Bald stand der Gnom grimmig mit seiner Pistole da und hielt den Wichtel in Schach, der sich in seinen klappbaren Schreibtischstuhl kauerte und so klein machte wie möglich. Frafa überlegte, ob sie die Zeit hatte, sich um Barsemias zu kümmern. Waldrons Verletzung war leicht zu behandeln gewesen, doch wie lange sie brauchen würde, um den Elf wieder zur Besinnung zu bringen, das wusste sie nicht.
    Der Wichtel beobachtete, wie sie nachdenklich vor ihrem Begleiter verharrte. »Für den betäubten Elf...«, setzte er an, aber Waldron fiel ihm ins Wort.
    »Klappe. Du bewegst keinen Muskel mehr, nicht mal die Zunge, sonst spick ich dich mit Giftnadeln, falsche Ratte.«
    »Lass ihn reden«, sagte Frafa.
    Waldron schaute sie missmutig an.
    »Wir haben ein Gegenmittel für die Betäubungspfeile«, sagte der Wichtel.
    »Trau dem Burschen nicht«, knurrte Waldron. »Er hat mich heimtückisch niedergeschlagen.«
    »Du solltest auf ihn aufpassen«, sagte Frafa. »Wenn du dich so leicht ablenken lässt, sollte ich dir nicht trauen.« Sie musterte den Wichtel und fügte hinzu: »So geschickt sieht der Bursche ja nicht aus.«
    Sie tastete die Umgebung ab, während sie sprach. Wisbur und Segga waren immer noch nicht da, und vom dritten Kopfgeldjäger spürte sie ebenso wenig. Der Kopfgeldjägerin, wie sie inzwischen wusste. Frafa war lange genug hier, um von Waldron einiges über ihre Gegner erfahren zu haben. Sie fragte sich, was Wisbur und Segga aufhielt.
    »Er hat mich überrumpelt.« Waldron verteidigte sich. »Er hat mich mit diesem Nexusspiel abgelenkt und sich dann an mich angeschlichen.«
    »Nexusspiel?«, fragte Frafa verwirrt.
    Biste der Wichtel wies auf die Bildtafeln, die er aufgebaut hatte. »Ich habe ihm ein paar Spiele gezeigt, die man über das Äthernetz spielen kann. Der Gnom wirkte so gereizt, und ich wollte die Stimmung auflockern.«
    »Ich bin gereizt«, knurrte Waldron. »Und das aus gutem Grund. Ich hoffe, die Nachtalbe verwandelt dich in eine Spinne ... Besser in einen Frosch, falls ich hier mal die Größe wechseln muss.«
    »Frösche schnappen auch Insekten«, erklärte Biste besserwisserisch.
    »Du hast gespielt, während du auf den Wichtel aufpassen solltest?«, fragte Frafa streng.
    »Ich bin nicht so blöd!« Waldron fuchtelte mit der Pistole herum und wies damit immer wieder auf Biste. »Wir haben zusammen gespielt. Er an dem einen Schirm, ich an dem anderen. Wie hätte ich ahnen sollen, dass er sich von hinten an mich anschleichen kann, während ich gleichzeitig mit ihm spiele? Ich hatte ja seine Spielfigur im Auge!«
    »Der Gnom war so schlecht!« Jetzt redeten die beiden kleinen Gesellen auf Frafa ein. »Der hat keine Ahnung von Äthernetzspielen. Ich habe mich gelangweilt und schnell einen Algorithmus geschrieben, der meine Figur gelenkt hat. Und dann dachte ich mir, wenn ich gar nichts zu tun habe, kann ich ja meine Gefährten befreien. Der Gnom war so schlecht, der hat sogar noch gegen meinen Algorithmus verloren! Sooo peinlich! Es war eine Gnade für ihn, als ich ihn niedergeschlagen habe.«
    Frafa lächelte. »Ich glaube nicht, dass der Gnom viel Erfahrung im Äthernetz hat«, sagte sie zu Biste. »Ich habe keine Portalgeräte in eurem Tal gesehen, Waldron.«
    Waldron senkte den Kopf. »Wir sind abgeschieden. Die Herrin sagt, das wäre sicherer so.«
    »Keine Portalanbindung?«, rief Biste. »Ich würde steeerben! Das ist primitiv!

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