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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Kopf.
    »Der Transport war bewacht und bewaffnet! Niemand konnte den Sprengstoff stehlen, selbst wenn der Zug eine Weile stand. Und wie sollte der Sprengstoff dort fünfzehn Monate unentdeckt bleiben? Das ... das ist einfach zu groß, um es unauffällig einzufädeln.«
    »Aber ein seltsamer Zufall ist es doch, nicht wahr?« Biste grinste. »Die Zeit reichte aus, um mal eben ein paar Waggons leerzuräumen und durch vorher präparierte Kisten mit intaktem Siegel zu ersetzen. Klar ging das nur, wenn jemand dafür gesorgt hat, dass die richtigen Truppen den Zug bewachten. Und wer sowohl echte neue Siegel wie auch die notwendigen Truppen beschaffen kann, der kann sicher auch dafür sorgen, dass in derselben Gegend zu passender Zeit ein Manöver stattfindet, bei dem zufällig das richtige Bataillon Pioniere dabei ist, die das Zeug fachgerecht verlegen und tarnen. Dann liegt es sicher unter den Schienen und wartet auf seinen Einsatz - irgendwann, wenn die zeitliche Nähe nicht mehr ganz so auffällig ist.«
    »Ja«, murmelte Barsemias. »Ja, vielleicht.«
    »Nein«, sagte Frafa entschieden. »Da sind zu viele Wenns in deiner Geschichte. Und warum sollte jemand so etwas tun?«
    »Was die Wenns angeht«, sagte Biste, »die Manöver in der Gegend sind belegt. Den ganzen letzten Sommer über haben sich dort die Armeekorps der Union gegenseitig die Hand geschüttelt, und wer weiß schon, was jede einzelne Truppe dabei getrieben hat? Da haben sich ein paar Nexusschnüffler verdammt viel Mühe gegeben, um die Infos zusammenzutragen, obwohl sie natürlich außer den interessanten Zufällen keine Beweise beibringen können.«
    »Das ist also deine Theorie zu dem Überfall auf die Bahnlinie?«, fragte Frafa. »Irgendwer hat Sprengstoff aus Militärbeständen geklaut, ihn vergraben und genau dann gezündet, als zufällig ein Elfenwald darüberflog? Das ist bemerkenswert ... zufällig.«
    »Das ist nicht meine Theorie«, wehrte Biste bescheiden ab. »Und wer glaubt an Zufälle?«
    »Wenn es kein Zufall war«, wandte Frafa ein, »dann hat jemand den Elfenwald absichtlich dorthin geschoben. Aber wer kann einen Elfenwald lenken, wenn nicht die Elfen selbst? Barsemias, wer lenkt eure Wälder? Nicht die Union, nehme ich an.«
    Barsemias schüttelte den Kopf. Unsicher sah er Frafa an. »Nein ... nein«, sagte er. »Wir lenken die Wälder. Wir stoßen uns von den Kraftlinien ab, die von Leuchmadans Blut ausgehen.«
    »Und niemand kann eure Wälder fernsteuern? Ist es nicht so?«
    »Nein, niemand.« Barsemias hätte die Theorie des Wichtels gern geglaubt, aber auch ihm erschien die ganze Geschichte zu groß, als dass er sie für möglich halten konnte. »Wer einen Elfenwald von seinem Kurs abbringen will, der müsste schon Leuchmadans Blut selbst lenken können, das Blut der Erde, wie ihr es nennt. Nicht nur ein wenig aufrühren, sondern ganz gezielt anpassen und auf unsere Versuche reagieren, mit denen wir gegensteuern würden. Niemand kontrolliert das Blut in diesem Maße ... glaube ich ... Aber ...«
    »Wir nutzen es«, sagte Frafa. »Aber wir kontrollieren es nicht. Wie sollten wir auch? Wer sollte das Blut der Erde kontrollieren? Und derjenige müsste zugleich die Soldaten der Union kommandieren können und wer weiß was noch. Biste, dieser Verschwörer, den du da entwirfst ... den deine Freunde im Netz sich ausgedacht haben, das wäre ein Gott! Und selbst wenn es so einen Gott gäbe, warum sollte er dann eine so sinnlose Charade betreiben?«
    »Ja.« Biste senkte den Kopf. Er klang niedergeschlagen, nur ein spöttisches Zucken an seiner Oberlippe verriet, dass er noch nicht am Ende war mit seiner Weisheit. »Ihr habt sicher recht. Wo sollte man so einen Verschwörer hernehmen? Es ist ja nicht so, dass es einen uralten Zauberer gäbe, mit hervorragenden Verbindungen und mit Verbündeten in allen Rängen der Union. Einen Zauberer, der seit Jahrhunderten auf einen Krieg gegen die Elfen drängt, weil er ihnen bis heute nicht verziehen hat, dass sie ihm den Rücken zugekehrt haben, als er Menschen und Finstervölker zusammenbrachte.«
    »Gulbert!« Frafa ballte die Faust.
    »Gulbert?«, wiederholte Barsemias.
 
    Frafa atmete auf, als Wisbur und Segga zurückkehrten.
    »Sie ist uns entwischt«, verkündete Segga missmutig.
    Wisbur warf einen Blick auf den Toten, dann auf die übrigen Personen im Raum. Biste der Wichtel drückte sich wieder tief in seinen Stuhl und machte sich ganz klein.
    »Die Kopfgeldjägerin war wirklich auf dem Dach«,

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