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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Und dann hat sie dafür gesorgt, dass wir nicht bei den Elfen herauskommen, wie Barsemias wollte, sondern irgendwo mitten in Bitan. Die Herrin des Tals der Blumen wollte, dass wir auf unserem Umweg diesen Wichtel treffen. Weil er uns nützlich ist.«
    »Äh, wie schön.« Biste ließ sich mit piepsiger Stimme vernehmen. »Ich hoffe, ich war euch nützlich. Aber ich gehe lieber meiner eigenen Wege, als ... ihr wolltet in den Elfenwald? Das ist primitiv. Elfen haben nicht einmal Häuser, oder?«
    Barsemias schaute pikiert drein.
    Waldron wirkte nachdenklich. »Wenn die Herrin es gesagt hat, dann kommst du mit, oder du kriegst einen Giftpfeil in die Stirn!«
    »Ja«, sagte Biste hastig. »Elfenwald klingt gut. Wir Wichtel haben früher alle in den Elfenwäldern gewohnt. Ich wollte immer schon die Heimat meiner Vorfahren besuchen. Eine, äh, spirituelle Erfahrung!« Er nickte heftig.
    Frafa ging in die Hocke, gleich vor Bistes Stuhl, bis sie mit dem Wichtel auf Augenhöhe war. »Du wirst mit uns gehen, und du wirst es gern und freiwillig tun. Weil wir dir nämlich etwas bieten können, was du gerne haben willst. Du suchst nach Netzgeschichten? Nach der Wahrheit hinter den Dingen? Du willst dir von denen da oben keine Lügen erzählen lassen?
    Nun, komm mit zum Odontopter, dann erzähle ich dir etwas von Gulbert und Aldungan. Meine Geschichte. Eine Verschwörungstheorie, die du nicht im Äthernetz finden wirst. Und was das Beste ist: Sie ist wahr!«
 
    Der Odontopter der Kopfgeldjäger ähnelte eher einer Fliege als einer Libelle. Unter den schimmernden Flügeln hing ein plumper Rumpf, hinter dem nur ein winziger Schweif für Stabilität sorgte. Die Kabine war schwarz und so groß wie ein kleiner Bus.
    Frafa und ihre Begleiter verbargen sich am Berghang in einem Gestrüpp, als das Fluggerät herankam. Es war Biste, der den Odontopter wiedererkannte und ihnen sagte, dass die anfliegende Maschine nicht zur Polizei gehörte. Damit machte der Wichtel sich zum ersten Mal nützlich, denn während des Weges über den Bergausläufer von der Kraftwerksruine bis zum Treffpunkt war er eine ständige Last gewesen, mit seinen kurzen Beinen, dem Gepäck, das zu schwer für ihn war, und mit seinen andauernden Klagen darüber, was er alles zurücklassen musste.
    »Selbst wenn es der richtige Odontopter, ist«, gab Barsemias zu bedenken, »woher wissen wir, dass die Gnome darin sitzen?«
    »Wenn das eine Falle ist, erschießen wir den Wichtel!« Waldron fuchtelte mit der Pistole.
    Frafa kniff die Augen zusammen. Der Odontopter kam tief und zielstrebig heran, hielt auf die kleine Wiese am Fuße des Hangs zu.
    »Es sind die Gnome«, verkündete sie und lief los.
    Bald erkannten sie Wisbur durch die Scheiben, und Segga saß neben ihm. Sie schoben die große Seitentüre auf und sprangen hinein. Im hinteren Teil der Maschine war ein großer Raum für Gepäck. Die Sitze vorn boten genug Platz für einen Elfen, eine Albe und die vier kleinen Leute.
    »Ist alles gut gegangen?«, fragte Frafa. Sie schnallte sich noch an, da hob Wisbur schon wieder ab und sauste das Tal entlang.
    »Auf dem Flug hierher haben wir die Polizei gesehen«, sagte Wisbur. »Die Straße zum Kraftwerk ist voll mit ihnen. Sie haben uns vermutlich auch bemerkt, und wenn sie von dem Diebstahl erfahren, können sie sich den Rest zusammenreimen. Wir müssen zusehen, dass wir aus dem Tal rauskommen.«
    »Ich weiß nicht, ob das reicht«, erwiderte Frafa. »Die Luftflotte war wochenlang hinter mir her. Und sie wussten immer genau, wo sie mich finden.«
    Sie wandte sich an Biste, der eifrig auf einer Typotafel schrieb. »Genau wie ihr. Wie habt ihr das gemacht?«
    »Wie ich dich gefunden habe?«, fragte der Wichtel. »Ach, das war leicht. Ich habe einfach Aldungans Nexuskanal abgehört. Da hat er seinen Verbindungsleuten beim Generalstab regelmäßig deine aktuelle Position durchgegeben.«
    Er vertiefte sich wieder in seine Liste.
    »Aber...«, stammelte Frafa. »Einfach ... Wie kann das sein? Ich wüsste keinen Zauber, mit dem er mich magisch aufspüren könnte!«
    »Aldungan schon, offenbar«, erwiderte Biste. »Vielleicht ist er darum ja dein Meister, und du warst seine Sekretärin.«
    Er duckte sich unter Frafas Blick und fügte rasch hinzu: »Ich verstehe natürlich nichts von diesen Dingen. Jedenfalls hat er dich in den Bergen aus den Augen verloren. Wir haben erwartet, dass du in Bitan auftauchst, darum waren wir näher dran als das Schlachtschiff, sobald Aldungan dich

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