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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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schiebt sich nicht fremde Bildtäfelchen ins Auge.«
    »Was siehst du?«, fragte Frafa neugierig.
    »Was ist das?«, sagte Waldron. »So viel Schrift...« Er fuchtelte mit den Armen in der Luft herum und starrte angespannt durch die Augenlinse. »Hoho«, entfuhr es ihm schließlich. »Da gibt es eine Verschwörung von Aldungan und Gulbert. Sie wollen den ganzen Kontinent mit Thaumagel unterspülen, damit es einen Erdrutsch gibt und ein Flachwassermeer für die Nereiden entsteht, mit denen die alten Zauberer im Bunde stehen.«
    »Wer behauptet denn so was?«, fragte Frafa.
    »Keine Ahnung«, sagte Waldron. »Es steht in dem Text, den der Wichtel eben gelesen hat. Moment ... da steht, das wurde von Frafa der Nachtalbe bestätigt, von Aldungans Vertrauter!« Er sah Frafa an: »Davon hast du uns ja gar nichts erzählt!«
    »So etwas habe ich niemandem erzählt!«, rief Frafa empört.
    »Nun«, erklärte Biste stolz. »Ich habe natürlich mein Wissen aus anderen Quellen hinzugefügt und alles so ergänzt, wie es logisch ist.«
    »Du hast das ins Äthernetz gesetzt?«, fragte Frafa.
    »Allerdings«, sagte Biste. »Und Millionen können jetzt die Wahrheit lesen.«
 
    Barsemias kam vom Waldrand her auf sie zu. Er bewegte sich langsam und hielt den Kopf gesenkt. Frafa verstand nicht viel von Elfen. Selbst nach Gründung der Union, als der alte Krieg zwischen den Finstervölkern und den Völkern des Lichts ein Ende fand, hatte sie nicht viel mit ihnen zu tun gehabt. Aber sie hatte Barsemias kennengelernt, und er wirkte bedrückt.
    »Ich soll euch in die Siedlung führen«, sagte er. »Wir haben Gastquartiere vorbereitet.«
    »Ich war schon dort.« Biste verzog das Gesicht. »Ist langweilig.«
    »Nun ...« Barsemias rang sich ein Lächeln ab. »Womöglich genau das Richtige, wenn du über die Ursprünge deines Volkes meditieren willst.«
    »Immerhin gelangt man von hier aus ins Äthernetz.« Biste packte die wenigen Sachen zusammen, die er hatte mitbringen können. »Eine überraschend gute Verbindung, muss ich zugeben. Mehr als ich in einem Elfenwald erwartet hatte.«
    Barsemias führte die Gruppe tiefer in den Wald. Frafa ging neben ihm. »Was hast du?«, flüsterte sie. »Hat es mit dem abgestürzten Wald zu tun?«
    »Dem Wald?«, fragte Barsemias überrascht.
    »Biste hat die Nachricht im Netz gefunden. Die Union hat einen Wald über Bitan abgeschossen. Den zweiten ... nach Flascale.«
    Barsemias nickte. »Wir haben davon gehört. Es herrscht Trauer. Wir wollen die übrigen Städte sammeln und in die Nähe der Grenzen bringen, damit die Bitaner nicht noch einen Vorwand zum Angriff finden.«
    »Warum verlasst ihr Bitan nicht ganz?«, fragte Frafa. »Ich habe mich immer gewundert, warum ihr mit euren Wäldern ausgerechnet über dem Land fliegt, das ihr nicht mögt.«
    »Das müssen wir«, erklärte Barsemias. »Wir füllen das Leben in unseren Wäldern mit Magie, damit sie ganz von selbst von Leuchmadans Blut fortstreben. So lassen wir sie fliegen.«
    »Wie die Inversmodule der Union«, merkte Frafa an.
    »Die Wirkung ist ähnlich.« Barsemias klang verschnupft. »Aber wir benötigen kein Thaumagel dafür. Unsere Wälder bleiben rein. Aber sie fliegen nur über verseuchtem Boden, und das hielt uns in Bitan fest. Bis jetzt.«
    »Warum bis jetzt?«, fragte Frafa.
    »Ich hatte dir doch von Flascale erzählt«, sagte Barsemias. »Von dem Wald, der in Falinga vernichtet wurde. Zuvor war dieser Wald nördlich um die Berge herumgeflogen, und die Elfen von Flascale fanden heraus, dass Leuchmadans Blut beinah die gesamte Goblinsteppe unterspült hat. Wir wissen jetzt also, dass wir auch in den Osten reisen könnten, außerhalb der Reichweite der Union. Womöglich werden wir das tun.«
    »In die Golbinsteppen?« Frafa erschrak. »Aber die Goblins sind von Natur aus feindselig!«
    Barsemias nickte. »Ihnen fehlen allerdings die Mittel, um unsere fliegenden Städte anzugreifen. Die wenigen schweren Waffen, die aus der Union geschmuggelt werden, können wir abwehren. Wir müssten uns auch um Regen kümmern. Aber alles ist leichter, als uns über Bitan zu halten, jetzt, wo die Union uns anscheinend unterwerfen möchte.«
    »Hm«, sagte Frafa. »Aber das klingt doch nach einem Ausweg für euch. Warum wirkst du dann so bedrückt?«
    »Ein Ausweg, ja«, sagte Barsemias. »Doch zugleich ist es beunruhigend. Seit unvorstellbar langer Zeit saß Leuchmadans Gift in den Grauen Landen fest, und plötzlich ist es überall! Viele von uns glauben,

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