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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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dumm, wenn man ziellos im Nexus herumschnüffelt.«
    Frafa wartete, dass er weitersprach, aber der Wichtel schien sich ganz auf seine Tätigkeit zu konzentrieren.
    »Was macht man sonst?«, fragte sie.
    Biste seufzte. Er legte beide Hände auf die Konsole und schaute hoch. Sein Auge wirkte groß hinter dem Sichttäfelchen. Schlieren trieben darauf wie Trübungen in den Tränen, doch vermutlich waren es Bilder und winzige Schriftzeichen, die nur der Wichtel lesen konnte.
    »Kluge Nexusschnüffler konzentrieren sich auf die Stellen, wo man Informationen zu den Orten findet, an denen die Daten liegen. Die Portale unterhalten Indizes zu Nexusinhalten, sonst könnte ja niemand darauf zugreifen. Wir versuchen also vor allem, Zugriff auf die Portale zu bekommen oder auf private Verzeichnisse von Benutzern.«
    »Wir?«, fragte Frafa.
    »Die Gemeinde der Nexusschnüffler. Wir tauschen uns aus. Wenn einer was gefunden hat, teilt er seine Erkenntnisse mit anderen, die womöglich mehr damit anfangen können. So kommen eine Menge Geheimnisse ans Licht. Vieles finden wir gar nicht im Nexus, sondern wir bekommen es von den Mitarbeitern der Portalanbieter. Von gewöhnlichen Integrationsmaschinen. Oder wir fischen Portalsteine und Zugänge aus dem Abfalleimer von Firmen. Wir Nexusschnüffler, wir sind die besseren Gnome! Wir kommen überallhin - wie die Gnome in alter Zeit.«
    »Bei Aldungan gibt es nichts zu schnüffeln«, wandte Frafa ein. »Er braucht keine Maschinen und keine Portalsteine, um in den Nexus zu gelangen. Er ist ein Zauberer und kann seinen Geist dorthin schicken - wie ich auch.«
    Der Wichtel verzog verächtlich den Mund. »Aldungan«, erklärte er, »ist alt und selbstgefällig. Vermutlich gerade weil er selbst sich im Nexus bewegt wie ein Fisch im Wasser und gar nicht daran denkt, dass die, mit denen er dort spricht, auf weniger sicheren Wegen dorthin gelangen. Er hat ein paar Briefkästen im Nexus eingerichtet, durch die er Kontakt zu ausgewählten Offizieren hält. Er benutzt sie nicht oft, aber er hat sie seit Jahrzehnten auch nicht mehr verändert.
    Der ein oder andere dieser Briefkästen ist schon lange bekannt in gewissen Kreisen. Als ich gehört habe, dass Aldungans Sekretärin gesucht wird, habe ich natürlich gleich dort nachgeschaut.«
    Frafa verstand nicht alles, was der Wichtel ihr erklärte. Aber er hatte sie auf eine Fähigkeit hingewiesen, deren Potenzial sie bisher gar nicht gekannt hatte. Konnte sie mit ihrer magischen Verbindung zum Nexus ins Äthernetz vordringen, ein Nexusschnüffler werden? Konnte sie Aldungan auf diesem Feld angreifen?
    Gab es eine neue Kunst, die sie lernen konnte?
    Aldungan hatte seine Netzgnome auf sie angesetzt, gleich nach ihrer Flucht. Er hatte ihre Identität manipuliert, ihre Konten überwacht. Aber womöglich konnte sie dieselbe Waffe gegen ihn einsetzen, besser als er, wenn sie es selbst tat, mit all ihrer magischen Macht, anstatt auf Handlanger und auf Wichtel zu vertrauen.
    »Kannst du mir beibringen, wie man vertrauliche Einträge im Nexus findet und wie man sie verändert? Wenn ich im Nexus die Bereiche aufsuchen könnte, die über das Äthernetz verknüpft sind ...«
    »He!« Bistes Gesicht hellte sich auf. »Das klingt gut. Kopfgeldjägerei war eh zu gefährlich - zu viel mit Waffen und mit groben Kerlen. Nichts für Wichtel. Aber wir beide gemeinsam im Nexus ... Ich glaube, da könnten wir wirklich abräumen.«
 
    Zwei Tage vergingen. Frafa meditierte und öffnete sich dem Äther, gewann neue Kräfte zurück. In den Nächten war es ruhig, ungewohnt ruhig. Nirgendwo in Falinga hatte sie erlebt, dass es in der Nacht stiller war als bei Tage, und sie fürchtete die Dämonen, die stets bei Dunkelheit gekommen waren. In Bitan hatte sie sich sicher gefühlt, und das war ein Fehler gewesen. Wie sicher war der Elfenwald mit seiner Magie?
    Frafa bereitete sich auf Zauber vor, die sie zur Abwehr dämonischer Kreaturen gefunden hatte, und fragte sich, wie lange sie einem weiteren Angriff standhalten konnte.
    Bei Tage unterhielt sie sich mit Biste und ließ sich in die Geheimnisse des Äthernetzes einweihen. Für sie war das Netz bislang nur ein unwichtiger Bestandteil des Nexus gewesen, ein Hilfsmittel, das den gewöhnlichen Völkern einen beschränkten Zugang gewährte. Erst jetzt verstand sie, dass es, aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, der bedeutsamste Teil des Nexus war - der Teil, wo sich das Volk versammelte und wo man Einfluss nehmen konnte.
    In der

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