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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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dass Menschen und Finstervölker dem Blut einen Weg gebahnt haben - im Osten ebenso wie westlich am Scherbenpass.«
    »Zugegeben«, räumte Frafa ein. »Es mag gute Gründe geben, warum die Union den Kampf gegen das Blut der Erde nur halbherzig führt. Wo diese Substanz sich im Boden befindet, kann Thaumatek billige Energie liefern. Aber warum sollte man es dann teilen wollen?«
    »Manche glauben, dass eine grundlose Bosheit dahintersteckt, die sich schlicht daran erfreut, wie die Menschen sich selbst vergiften und dasjenige hegen, was sie zerstört.«
    »Ihr glaubt an Leuchmadan? Den alten ›Herrn der Finsternis‹?« Frafa schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass mystische Betrachtungen und die Flucht in alte Religionen uns weiterhelfen.«
    »Weißt du ...« Barsemias zögerte einen Augenblick. »Das ist es nicht, was mich bedrückt. Es ist eher ... Nun, ist es dir schon einmal so ergangen, dass du eine kurze Reise gemacht hast, und bei deiner Rückkehr fandest du plötzlich alles verändert?«
    »Oh ja«, antworte Frafa inbrünstig. »Das Gefühl kenne ich.«
 
    Die Siedlung der Elfen bestand aus großen kugelförmigen Gebilden, die aufeinandersaßen wie Waben. Sie waren von unterschiedlicher Größe, unten ein wenig flacher als oben und mit Durchgängen und Fenstern versehen. Manche waren miteinander verbunden wie verschiedene Räume in einem größeren Haus, andere hatten Türen nach draußen, ebenerdig oder auf das Dach tiefer liegender Kammern hinaus.
    Die Wände der Kugeln fühlten sich an wie Holz, und in vielerlei Hinsicht wirkten sie wie gewachsen. Es gab durchscheinende Stellen darin, und Frafa konnte ohne Magie nicht feststellen, ob die Vorhänge, die sie überzogen wie eine Membran, angebracht oder schon mitgezüchtet waren. Die Räume, die man den Gästen zuwies, lagen in einem Haselhain, und tatsächlich erinnerten die Kugeln an riesige Nüsse, die aufeinandergeschichtet und von frischem Grün überwachsen waren. Brücken und Treppen verliefen außen über den gesamten Block, und die Elfensiedlung insgesamt schien aus vielen solchen Ansammlungen zu bestehen, die ringsum im Haselhain oder auch anderswo im Wald zu finden waren.
    Frafas Gästezimmer durchmaß drei Doppelschritt, und der Boden war eben. Doch alles andere in dem Raum, Bett und Tisch und Schrank, Sitzgelegenheiten und selbst das Geschirr und das Wasserbecken, wirkte natürlich gerundet und fügte sich harmonisch in den Raum ein. Frafa zog die Tür hinter sich zu und saß eine Weile nur da.
    Ob sie es wagen konnte, ihre Aura zu öffnen? Sie zweifelte nicht daran, dass die Elfen sie im Auge behielten, und sie wollte nicht mehr von sich preisgeben. Auch mit ihren gewöhnlichen Sinnen bemerkte sie das vielfältige Leben um sich herum, sie hörte ein Knistern hinter den Möbeln, sah die feine Bewegung an allen Oberflächen. Krümel, die sie fallen ließ, verschwanden mit der Zeit; wenn sie einen Hocker verstellte, wanderte der nach einer Weile wieder in einen Winkel, in dem er die Harmonie des Raums nicht störte.
    Frafa fühlte sich an ihre eigenen Wohnstätten erinnert, die sie mit selbst erschaffenen Wesen erfüllt und mit lebenden Oberflächen versehen hatte. Es war fast wie zu Hause, und es vermittelte ein Gefühl der Sicherheit, das trügerisch war.
    Flascale und Litiz, Leuchmadans Hort und auch ihr alter Landsitz - Frafa hatte das Gefühl, dass sie Tod und Verderben hinter sich herzog wie einen Schweif. Was würden die Gnome wohl vorfinden, wenn sie in ihr abgeschiedenes Tal zurückkehrten? Die Andeutungen der Fatu gefielen ihr nicht. In der Rückschau klang es fast so, als hätte diese »Herrin« ihr Tal und ihre Getreuen schon aufgegeben. Frafa war froh, dass die Gnome bei ihr blieben.
    Sie stand auf und öffnete die Tür. Vor der Elfensiedlung stand die Sonne tief hinter den Bäumen. Vögel zwitscherten im Haselhain. Es war ein milder Spätsommerabend, und statt irgendwelcher Elfenkinder spielten drei Gnome vor dem Haus. Sie kletterten über die Dächer der Siedlung und erkundeten das Haselgesträuch, misstrauisch beäugt von einigen Bewohnern.
    Biste der Wichtel saß auf einer Dachkante und ließ die Finger über sein Eingabefeld huschen.
    Frafa setzte sich zu ihm. »Du hast gesagt, du konntest Aldungans Nachrichten im Nexus lesen. Aber wie? Der Nexus ist unendlich groß. Man sagt doch immer, dass Nexusschnüffler dort niemals gezielt etwas finden können.«
    »Hm«, erwiderte Biste. »Das ist wahr. Aber natürlich ist es

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