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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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werden. Das ist auch schon eine Entscheidung.«
    »Wenn wir bleiben«, sagte Biste, »dann müssen wir unbedingt noch in irgendeine bitanische Stadt zurück. Ich habe eine Einkaufsliste.« Er hielt eine Typotafel in die Höhe.
    »Eine Einkaufsliste?« Frafa trat neugierig zu ihm und las den ersten Wichtelwunsch laut vor. »Nachtalbenküsse?« Sie lupfte die Augenbraue. »Davon träumst du.«
    »Hm ... äh.« Biste fuhr sich mit den Fingern durch die kupferroten Locken. »Das ist nur ein Name ... Ich meine, sie schmecken halt gut und sind sehr gesund.«
    »Gesund?« Frafa las weiter. Schaumzuckerbeeren, Xotocpralinen...
    »Ich brauche Zucker beim Denken«, erklärte Biste. »Ich hab mich grad schon mal in dieser Elfensiedlung umgeschaut, und da gibt es nichts Vernünftiges. Da ist alles irgendwie so handgemacht.«
    Frafa schüttelte den Kopf und reichte ihm die Tafel zurück. Dann wandte sie sich an die Gnome. »Was ist mit euch? Eure Mission ist erfüllt. Euch hält niemand mehr im Elfenland, und der Odontopter dürfte euch sicher nach Hause tragen.«
    Wisbur blickte verlegen zu Boden. »Heiße Ware«, murmelte er. »Ich weiß nicht, ob ich mit dem Ding in der Union unterwegs sein will.«
    »Wir lassen ihn bei der ersten Siedlung stehen und klauen einen Wagen«, schlug Segga vor. »Kein Problem. Ich kann genauso gut fahren wie fliegen.«
    »Eigentlich«, gestand Wisbur widerstrebend ein, »wollte ich nicht nur eine Albe durch die Gegend chauffieren. Ich wollte kämpfen! Bloma ist noch nicht gerächt. Und Barsemias meint, dass Gulbert einen Krieg gegen die Elfen plant. Mein Platz ist hier.«
    Segga und Waldron sahen zu ihm auf.
    »Ihr seid natürlich nicht daran gebunden«, fügte Wisbur hinzu. »Die Herrin hat nur befohlen, dass wir die Albe herbringen. Wenn ihr zurück ins Tal fliegen wollt...«
    Er wies auf den Odontopter, blickte dabei aber skeptisch drein. Frafa verstand ihn gut. Sie wusste auch nicht, ob sie die beiden gern allein in einem Fluggerät sehen wollte.
    »Wir sind natürlich dabei!« Segga klopfte Wisbur auf die Schultern.
    »Klar«, sagte Waldron. »Bloma war auch unser Freund.«
    Segga blickte zweifelnd drein, verzog das Gesicht und fügte hinzu: »Irgendwie jedenfalls. Glaube ich. Auch wenn er es nie richtig gezeigt hat.«
    »Er hatte halt Probleme, seine Gefühle zu zeigen«, befand Waldron. »Er war ein echter Kerl.«
    Wisbur lächelte traurig. »Ihr müsst nicht um einen Nachruf ringen. Bloma war, wie er war, aber er war mein Freund. Ich werde ihn nicht einfach vergessen. Der Zauberer, der ihn umgebracht hat, mag jahrtausendelang all seinen Feinden entgangen sein. Aber irgendwann fällt jeder, und ich will da sein, wenn Gulbert stürzt.«
    »Hm, hm ...«, sagte Biste.
    Waldron fuhr herum. »Das macht er die ganze Zeit!«, rief er empört. »Er glotzt mich ständig mit seinem riesigen Auge an und fummelt an seinem Kasten herum.«
    Frafa musterte den Wichtel genauer. Er hielt das eine Auge zugekniffen, das andere starrte blicklos ins Leere und wirkte leicht vergrößert. »Was tust du da, Biste?«, fragte sie.
    »Ah?«, machte der Wichtel. »Ach. Ja. Ich schaue nach Kommentaren.«
    »Was?« Frafa beugte sich zu ihm hinab.
    Segga trat im Odontopter hinter ihn und spähte über den Kopf des Wichtels hinweg. Er beschrieb eine Geste an seiner Schläfe. »Der ist schwachsinnig geworden!«, rief er. »Und ich dachte, er hätte Waldron auf den Kopf gehauen, nicht umgekehrt!«
    »He!«, rief Waldron. »Ich bin nicht schwachsinnig.«
    »Nicht mehr als sonst«, murmelte Wisbur.
    Biste stülpte gereizt die Lippen vor. »Ich bin im Äthernetz«, sagte er. »Im Nexus. Ich schaue nach, ob schon jemand etwas zu den Enthüllungen geschrieben hat, die ich während des Fluges aufgeprägt habe.«
    Frafa sah seine winzige Schreibfläche an. »Wie kannst du damit im Nexus unterwegs sein?«
    Biste fummelte in seinem Auge herum und hielt etwas Winziges, Glitzerndes in die Höhe. »Ich benutze das hier: eine kleine Bildtafel, die man sich direkt ins Auge klemmen kann.«
    »Gib her!« Waldron stürzte sich auf ihn. »Ich will sehen, was für einen Verrat du im Nexus treibst.«
    Er entriss dem überrumpelten Wichtel das Gerät und schob es sich selbst ins Auge. Gnomenaugen waren größer als die von Wichteln, und Frafa sah, wie die winzige Linse träge an Waldrons Pupille hinunterglitt. Der Gnom sah aus, als würde ihm übel, während er sich auf das Bild konzentrierte.
    Auch Biste verzog das Gesicht. »Das ist eklig. Man

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