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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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in der Ferne beugten sich wie unter einem Sturm. Alle Tiere waren verstummt. In Frafas Leib regte sich etwas, als würde ihr mit einem Mal der Magen nach unten gedrückt ... und dann verstand sie.
 
    Swankar stand auf der Brücke der Lichtbringer und sprach mit der Elfe.
    »... werden die Beweise sorgfältig prüfen«, sagte diese gerade. »Wenn die Vorwürfe, die gegen diese Nachtalbe erhoben werden, stichhaltig sind, werden wir sie natürlich sofort der Union überstellen. Ich schlage vor ...«
    »Hören Sie«, antwortete Swankar mechanisch. »Wir haben Belege, dass die Albe Frafa dabei war, als die Hauptlinie nach Daugazburg zerstört wurde. Wenn Sie uns die Verdächtige nicht ausliefern, müssen wir annehmen, dass die Planung zu diesem Anschlag von Ihrem Boden ausging.«
    Rudrogeit gestikulierte hinter ihr und machte mit der flachen Hand eine Bewegung, als würde er sich die Kehle durchschneiden. Swankar stellte die Sprechverbindung stumm, aber sie beachtete Rudrogeit nicht und öffnete einen Kanal zu Sneithan. »Sargente, ist der Landungstrupp bereit?«
    »Aye, Coronella«, schnarrte der Goblin durch das Mikrofon. »Rohr inner Hand, Saft im Sack.«
    »Coronel«, sagte Rudrogeit. »Wir sollten abbrechen. Die Lage erfordert einen Emissär. Wir sind nicht instruiert für Verhandlungen.«
    »Ah«, sagte Swankar. Sie schaltete die Sprechverbindung wieder ein und fiel der elfischen Unterhändlerin ins Wort: »Ja, Fräulein Elfenmädchen ... mein Erster Offizier wies mich gerade darauf hin, dass ich nicht verhandeln kann. Ich schlage vor, sie sprechen mit ihm weiter. Ich habe mich um ... technische Fragen zu kümmern.«
    Sie schob Rudrogeit vor das Sprechgerät.
    »Deine Brücke, Capitan«, flüsterte sie. »Dann zeig mir mal, wie du deine Schwester mit Worten da rausholst.«
    »Mu... Mutter!« Rudrogeit schlug hastig auf den Knopf, der sein Mikrofon stumm schaltete. Einem der Menschen auf der Brücke huschte ein Grinsen über das Gesicht, das er jedoch rasch unterdrückte.
    »Was ist?«, fragte Swankar. »Du gibst doch so gern gute Ratschläge, da kannst du auch gleich die Sprechverbindung füttern.«
    »Was soll ich tun?«, fragte Rudrogeit. »Was hast du vor?«
    Swankar fuhr Rudrogeit mit dem Finger über die Lippen. Dann grinste sie und zeigte ihre feinen, spitzen Zähne. Sie wandte sich abrupt ab, packte Feitlaz den Schiffsmagier am Arm. »Sie kommen mit mir, Oberleutnant.«
    »Ich - Ich?« Feitlaz starrte sie an. »Aber ich ...«
    »Ja, Sie«, sagte Swankar. »Ich will einen Blick auf den Nodus werfen.«
    Sie zog den Zauberer mit sich, verließ die Brücke und trat auf den umlaufenden Steg des Kommandoturms. Sie wählte den Weg im Freien, über Deck, obwohl die Sonne sie blendete und die dunkle Brille ihre Augen nicht ausreichend schützte. Der Tag hatte eben erst begonnen, und das Licht stand nicht aufseiten der Nachtalben. Aber sollte sie deswegen bis zum Abend warten, ehe sie etwas unternahm? Nein, darauf hofften die Elfen doch nur!
    Unter ihr ließ Sneithan die Soldaten antreten; Menschen mit Helmen, mit Lumenarvisieren und herunterklappbaren Sichthilfen, in dunklen Uniformen, auf denen Farbflecken mit dem lichtbraunen Schiffsrumpf verschmolzen. Gelgefüllte Dilatanzpanzer zeichneten sich unter dem Stoff ab, und sie trugen Beschleunigergewehre, Pistolen und Ätherschleudern für alle Arten von Granaten.
    Der Sargente brüllte, als er Swankar sah, und ließ die Männer im Ehrenspalier antreten. Swankar schritt durch die Reihen, lächelte und zerrte Feitlaz hinter sich her, bis zu der Luke, die unter Deck führte. Als sie den Nodus-Kontrollraum erreichten, stieß sie den Zauberer durch den Eingang und warf die äußere Panzertür mit einem Knall zu.
    »Was ... was tun wir...« Feitlaz schluckte und schloss kurz die Augen. Lichter flammten auf, Bäume wuchsen auf der leeren Fläche in der Mitte der Kammer. Swankar verfolgte interessiert, wie ein Abbild des Elfenwaldes entstand. Unter den halb durchscheinenden Bäumen sah man Markierungen und Beschriftungen, die auf Gebäude und Ströme von Energie hinwiesen. Ganz unten über dem Boden flackerte ein Feuerwerk von rotem Licht, und ein schimmerndes Netz von Linien zeigte an, dass unter dem Wald etwas vorging und dass die Elfen über erheblich mehr Ressourcen verfügten, als der Bewuchs an der Oberfläche vermuten ließ.
    Swankar trat auf den Zauberer zu. »Sie haben gesagt, der Nodus wäre ein künstlicher Zauberer. Was genau kann ich damit tun?«
    »Nun, äh ...

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