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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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als er ... Und das war undenkbar.
    Die Bewegung der Ranken erstarb, und sie sanken matt herab. Sie bleichten aus, verschmolzen mit dem Boden, und dann löschte Gulbert mit einem einzigen wütenden Gedanken alles aus. Den Boden, den Himmel, den Avatar, nach Aldungans Vorbild modelliert ... Ein wildes Brodeln erfüllte den Nexus, gaukelte dem Geist Sinneseindrücke vor, während es in Wahrheit an ihm zehrte.
    Gulbert zog seine Aura zurück, spürte wieder den Portalstein, seinen sterblichen Leib, roch die abgestandene Luft des Kellers, das Odeur von Öl und Ozon aus den herumstehenden Maschinen. Sein Blick wurde klar, und er sah als Erstes Ciriador, der ihn aufmerksam beobachtete.
    Gulbert holte tief Luft und fluchte. »Leuchmadans Hölle, Dämonen und Albenbrut, was ist geschehen? Was ist geschehen!«
    Ciriador, der bestochene Sekretär und die anderen Mitglieder des hastig zusammengestellten Einsatztrupps sahen ihn an.
    »Geschehen, Herr?«, fragte Ciriador vorsichtig. »Hier ist nichts geschehen. Sie haben ...«
    »Ich weiß, was ich habe«, grollte Gulbert. »Aber was hat diese Albe getan? Sie ist mir entkommen, und ich weiß nicht, wie! Sie hat einen ebensolchen Portalstein wie Aldungan, der tief in ihre Essenz reicht, und ich hatte sie! Sie hätte niemals in der Lage sein dürfen, die Verbindung zu unterbrechen.
    Ich hatte sie und ihren Portalstein unter Kontrolle, und ich weiß verflucht nicht, wie sie da wieder rausgekommen ist!«
 
    Frafa streckte sich mit einem Aufschrei. Ihr ganzer Körper prickelte, obwohl er in Wahrheit und in dieser Welt niemals von irgendwelchen Ranken berührt worden war. Es blieben Wunden in ihrer Aura, aber das waren nur Kratzer. Der Schreck war schlimmer als der tatsächliche Schaden.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Achtalon besorgt. »Ich habe die Verbindung unterbrochen, sobald du ... seltsam wurdest.«
    Frafa nickte. Sie wischte sich fahrig über die Stirn. Langsam sank sie auf den bequemen Bürostuhl zurück. Es war Achtalons Sessel, und sie saß an seinem Schreibtisch in einem der oberen Stockwerke des alten Zauberturms. Erst jetzt merkte sie, dass sie immer noch Achtalons Sprechgerät umklammert hielt, eine einfache Portalverbindung für Menschen oder für Nachtalben ohne magisches Potenzial. Dieses Gerät übertrug nur Bild und Ton und wurde mit Knöpfen und Schaltern gesteuert. Aber Frafa war in der Lage, mit ihrem Geist durch das Gehäuse hindurchzugreifen und über den Portalstein darin eine umfassendere Verbindung herzustellen.
    Achtalon musterte sie besorgt.
    »Es hat mit Magie zu tun, nicht wahr?«, fragte er. »Darum wolltest du den Anruf nicht gleich auf deinem Portalstein entgegennehmen, sondern hast ihn auf mein Gerät weitergeleitet?«
    Frafa nickte.
    Achtalon musterte den Edelstein, der in eine unscheinbare Brosche eingearbeitet war. Frafa hatte das Schmuckstück von ihrem Kleid gelöst und in sicherem Abstand auf den Tisch gelegt. Es gab nicht viele Zauberer, die mit solchen Artefakten ohne technische Hilfsmittel kommunizieren konnten, und Achtalon fiel es nicht schwer, die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.
    »Es war Aldungan«, stellte er fest.
    Frafa hob die Schultern. »Es sah nach Aldungan aus.«
    Es war nicht der Aldungan gewesen, den sie kannte. Frafa hatte bei der Begegnung etwas Fremdes gespürt, aber natürlich hatte sie Aldungan nie zuvor von dieser Seite erlebt - als ihren Feind. Und der Angriff im Nexus passte zu ihm: Aldungan war auch in der diesseitigen Welt ein Meister des Lebens, der Pflanzen und Ranken als Waffen führen konnte. Es war üblich, dass Zauberer den Nexus auf eine Weise formten, die ihren vertrauten Mustern folgte.
    Dennoch zögerte Frafa immer noch, das Naheliegende zu akzeptieren.
    »Aldungan ist ein Meister in vielen Dingen«, sagte Achtalon. »Und er ist alt. Er lebte zu Leuchmadans Zeiten, heißt es - zu den Zeiten, aus denen alles stammt, was wir über Dämonen wissen.«
    Er musterte Frafa. Die löste vorsichtig ihre Finger von seinem Sprechgerät und mied seinen Blick.
    »Ich habe alte Schriften gelesen, in denen es heißt, Aldungan wäre Leuchmadan selbst - der Meister der Dämonen. Ist das der Grund, weshalb du hier nach Dämonen forschst?«
    »Ach.« Frafa versuchte ein Lächeln. »Glaub so etwas nicht. Das waren Gerüchte zum Zeitpunkt seiner Krönung. Er bestieg Leuchmadans Thron, und manche Leute zogen ihre Schlüsse daraus. Mehr steckt nicht dahinter. Aldungan ist ein Meister des Lebens, genau wie

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