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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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sich nach einer hal ben Minute wieder und sagte: »Ich kann Ihr Gespräch gleich vermitteln. Wenn Sie einem Augenblick dranbleiben könnten ...«
    »Stellen Sie mich auf Aldungans Apparat durch«, fuhr sie den Sekretär an. »Sofort. Ich übernehme die Verantwortung.«
    »Gleich ... gleich«, stotterte der Mann. »Ich ... Bleiben sie auf jeden Fall dran!«
    Und mit diesen Worten schaltete er Frafa wieder weg. Ein generiertes Bild erschien auf der Sichttafel und ließ Frafa wissen, dass sie in einer Warteschleife hing. Nach einer Weile prickelte ihr Portalstein erneut. Ärger stieg in Frafa auf. Glaubte Aldungan, sie würde dort sein Gespräch entgegennehmen und ein zweites Mal in dieselbe Falle tappen?
    Dann kam ihr der Gedanke, dass irgendwer versuchte, sie hier festzuhalten, damit man wusste, wo sie war, während ihre Feinde irgendetwas unternahmen!
    Je länger sie wartete, umso mehr erschien ihr der Platz nicht leer und ungestört, sondern beängstigend einsam und erschreckend ungeschützt. Sie unterbrach die Verbindung und hastete den Weg entlang, bis sie zum ersten Institutsgebäude gelangte und sich unter eine Schar Studenten mischen konnte, die zum Lesesaal oder zu einem Seminar strömten.
 
    »Und aus!«, rief ein Kobold aus einer Ecke des Kellerraums. »Sie hat aufgelegt.«
    »Wie weit seid ihr mit dem nächsten Schritt?«, fragte Gulbert.
    »Wir suchen noch alles zusammen«, sagte einer der Wichtel, der mit einigen Kobolden und einem Alb die Köpfe zusammensteckte. »Es wäre einfacher, wenn ich meine eigenen Algorithmen benutzen dürfte.«
    »Wir nehmen nur Algorithmen, die wir aus Aldungans Bestand transferieren können. Ich gehe davon aus, dass Sie mit dieser Einschränkung zurechtkommen.«
    Der Wichtel nickte mürrisch. »Ich verstehe sie nur nicht. Es kann doch sowieso niemand zurückverfolgen. Niemand wird nachprüfen können, ob Aldungan oder sonst wer ihre Daten gelöscht hat. Da fallen wir eher auf, wenn wir in Aldungans Portaldaten herumschnüffeln.«
    »Sie wird die Algorithmen wiedererkennen«, sagte Gulbert. »Daraufkommt es an.«
    »Das kann nicht gut gehen«, sagte der junge Sekretär, der schon zur Mittagsstunde in Gulberts geheimer Kellerzentrale unter Aldungans Turm zugegen gewesen war.
    Gulbert tätschelte ihm den Nacken. »Sie haben sich doch wacker geschlagen. Fangen Sie nur weiterhin die Gespräche ab, dann werden wir diese Albe bald genau dort haben, wo wir sie sicher packen können, ohne dass sie einen Schaden anrichten kann. Und das ...« Er lächelte den jungen Mann herzlich an. »... wollen Sie doch auch, nicht wahr?«

7
 
    Der Bruch am Scherbenpass und die Folgen - Der Einsatz der Nukleonenbombe war nicht unumstritten. Neben der außergewöhnlichen Zerstörungskraft der Bombe war auch die tödliche Strahlung bekannt, die bei einem Einsatz freigesetzt würde. Kaum dreihundert Kilometer von der bedeutenden Stadt Opponua entfernt, erschien vielen Zeitgenossen ein so massiver Schlag gewagt. Aber niemand rechnete mit der Katastrophe, die folgen sollte.
    Als die Veränderungen in der Landschaft rings um den Scherbenpass offenkundig wurden, stellten die Wissenschaftler rasch fest, dass ihre Ausdehnung nicht zur Verteilung der Strahlung passte, und auch die Muster der Schädigungen waren nicht mit den Erfahrungen aus früheren Nukleonenwaffen-Tests in Einklang zu bringen. Sie erinnerten allerdings an Besonderheiten, die jenseits der Berge von jeher beobachtet wurden.
    Dennoch dauerte es Jahre, bis man die wahre Ursache erkannte: Der Schlag gegen den Scherbenpass hatte das Bergmassiv in einer Weise aufgerissen, dass eine Substanz entweichen konnte, die zuvor dahinter eingeschlossen gewesen war und die bei den wenigen, die davon wussten, als »Blut der Erde« bekannt war. In einer Tiefe von mindestens vierhundert Metern sickerte dieses »Blut« nun nach Bitan, und seine arkanen Emanationen beeinflussten das Leben, vor allem die Vegetation.
     
    Aus: »G ESCHICHTE DER U NION «, VON T ENDOR I STARIOS ,
    P ROF . E M . DER POLITISCHEN A KADEMIE ZU O PPONUA
 
    Leuchmadan lebt.
    Frafa las das Graffito an der brüchigen Betonwand, raffte ihr Kleid enger um sich und eilte weiter. Dieser Teil der Stadt war dunkel, obwohl die Gebäude ringsum nicht allzu hoch waren und der Himmel sich frei darüberwölbte. Aber nur selten fiel Licht aus einem Fenster, und alle Straßenlaternen, an denen sie vorbeikam, waren zerbrochen. Abfälle und Trümmerstücke lagen umher.
    Frafa wich den Schatten aus und

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