Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
Vom Netzwerk:
Größenwandels verblasste. Die kleine Gestalt beeinträchtigte ihre Fähigkeiten kaum, sie konnte ihre Essenz weit ausgreifen lassen. Ob Spinne oder Fledermaus - kein Tier wurde ihr heute noch gefährlich.
    Und mit acht Beinen kletterte es sich leichter.

11
 
    Strahlungsmembran - Die Ätherstrahlung ist eine gewaltige und allgegenwärtige Kraft. In der Leere zwischen den Sternen drückt der Weltäther von allen Seiten mit gleicher Stärke gegen jedes Objekt, wodurch es schwerelos wirkt. Doch auf dem Boden unserer Welt, wo der Ätherdruck von unten durch die Masse des Planeten aufgehalten wird, ist es der Strahlungsdruck von oben, der uns am Boden festhält.
    Die Strahlungsmembran ist ein dimensionales Feld, das von der einen Seite für Ätherstrahlung durchlässig ist und sie ohne Widerstand zurück auf die ätherische Ebene leitet. Unterhalb einer Strahlungsmembran kommt somit keine Ätherstrahlung an, womit von dieser Seite her kein Strahlungsdruck auf dort befindliche Objekte einwirkt - aus allen anderen Richtungen hingegen schon.
    So kann die Strahlungsmembran, wenn sie über einem Fahrzeug aufgespannt wird, dieses nicht nur schwerelos machen, sondern sogar einen Auftrieb erzeugen. Durch die richtige Ausrichtung der Membran lässt diese sich außerdem als effizienter Antrieb verwenden. Die Strahlungsmembran war ursprünglich ein arkanes Phänomen aus dem Feld der Dimensionszauber. Mittlerweile zählt sie allerdings zu den Entdeckungen an der Grenze zwischen Magie und Technologie, die sich auf rein technischem Wege reproduzieren lässt.
     
    Aus: »T ECHNIKLEXIKON «, VON I SKWELZA VON D AUGAZBURG
     
    2. Staubmond 282 GdU, Leuchmadans Zinnen
 
    Frafa landete auf den grauen Berghängen tief in Leuchmadans Zinnen. Sie unterschätzte die Steigung und kippte nach vorn. Mit den Flügeln fing sie den Sturz ab, doch sie fiel trotzdem auf das Gesicht und schlug sich die Lippen auf.
    Erschöpft blieb sie liegen und regte sich nicht mehr. Ein kalter Wind strich über ihr Gefieder, ein Hauch von Eis lag in der Luft. Kälte sickerte in die Glieder und machte sie schwer.
    Einfach liegen bleiben...
    Nichts schien verlockender. Wenn Frafa die Augen schloss, sah sie die brennenden Gärten ihres Landguts vor sich. Seit ihrer Flucht von der Sternenklippe hatten die Verfolger sie immer wieder aufgespürt, Frafa hatte nicht einen Tag Ruhe gefunden. Sie öffnete die Augen wieder, und graue scharfkantige Steine füllten ihr Blickfeld. Mühsam stützte sie sich auf. Sie schmeckte Blut, aber die Verletzungen heilten schon wieder.
    Frafa blickte zum Himmel. Sie atmete schwer in der dünnen Luft. Ringsum ragten die Gipfel empor, ihre eisigen Kronen glitzerten wie Diamanten. Zu Frafas Füßen fiel der Hang steil ab in ein Hochtal, in dem es nichts als Steine gab. Sie spürte keine einzige lebende Aura in ihrer Umgebung. Nur in der Ferne, am Ausgang des Tals, kreiste ein Adler.
    Frafa hob die Arme und ließ den Raben frei, von dem sie sich bisher die Flügel geborgt hatte. Als Nachtalbe blieb sie zurück. Der Rabe flog taumelnd davon, aber der Adler ließ sich nicht anlocken von dieser Beute, wie Frafa gehofft hatte. Sie ließ die Arme zwischen die Beine sinken und blieb kraftlos sitzen.
    Diese Berge waren nicht auf Rabenflügeln zu bezwingen. Mit der Gestalt des Adlers wäre sie womöglich weitergekommen, aber er war zu weit fort, und sie war zu schwach. Sie wusste auch nicht, ob sie die Verwandlung überhaupt geschafft hätte.
    Sie hätte Tage der Meditation benötigt, um sich wieder zu erholen. Aber wie lange würde es dauern, bis das fliegende Schlachtschiffsich über die Bergkämme erhob und erneut ihre Spur aufnahm? Sie kroch den Hang hinauf, hielt Ausschau nach einem Pfad, nach irgendetwas, das sie weiterbrachte ...
    Immerhin, dachte sie mit grimmigem Humor, hatte sie gewiss nichts mehr am Leib, was sie verraten konnte. Nur ein halb verbranntes Kleid war ihr geblieben - kein Portalstein, keine Uhr, nicht einmal ein Schuh, der womöglich mehr Technik enthielt, als sie in ihrer Unwissenheit ahnte.
    Wie, in Leuchmadans Namen, spürten ihre Verfolger sie trotzdem immer wieder auf?
    Frafa hatte keine Kraft mehr zum Denken. Sie kletterte auf Händen und Füßen vorwärts, so träge wie eine Raupe. Geröll löste sich unter ihr und kollerte talwärts. Dann und wann blieb ein Flecken grünes Blut auf einem spitzen Stein zurück, aber Frafa bemerkte den Schmerz erst, wenn die Wunde längst verheilt war. Im Laufe der Jahrhunderte hatte sie

Weitere Kostenlose Bücher