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Lichthaus Kaltgestellt

Lichthaus Kaltgestellt

Titel: Lichthaus Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Walz
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Besitzer hatte nur einige Dinge, abgedeckt mit alten Decken, hier oben abgestellt. Wolken von feinem Staub stiegen auf. Das Licht war diffus, es gab nur zwei kleine, verdreckte Dachfenster. Unmittelbar unter ihm standen der Anhänger und der PKW. Daneben erstreckte sich an der Wand entlang eine hervorragend ausgestattete Werkstatt, zu der auch ein Flaschenzug gehörte, der von einem der Deckenbalken herunterbaumelte. In einer Ecke türmte sich allerlei Gerümpel. Ein Kotflügel, Ketten wie von einer Raupe, ein alter Automotor. Auch ein Schrank duckte sich zwischen den Wrackteilen. Windschief, die Fenster der Vitrine zerschlagen, wartete er auf den Holzwurm.
    Was sich sonst noch unter dem Heuboden befand, war von seinem Standpunkt aus nicht auszumachen. Er schaute sich um, konnte aber keine Möglichkeit finden, um hinunterzusteigen. Früher mochte eine Leiter da gewesen sein, aber wahrscheinlich hatte der Besitzer diese aus dem Weg geräumt, um mit den Fahrzeugen besser rangieren zu können. Hinunterzuspringen war keine gute Idee.
    Er fluchte und stapfte unschlüssig am Rand der Empore entlang, als sein Blick auf die eisernen Krampen fiel. Sie waren gleich neben dem Eingangstor an die Wand geschraubt und erinnerten ihn an die Hühnerleitern, auf denen sich Industrieschlote besteigen ließen. Einige Sekunden später war er unten. Das Auto war mit einer Plane fest wie für die Ewigkeit verzurrt, doch Lichthaus hatte schon von oben erkannt, dass es kein Geländewagen sein konnte, es war zu klein. Er hob die Plane an einer Ecke kurz an, um zu sehen, was genau sich darunter befand. Ein alter Golf, der einmal bordeauxrot gewesen sein mochte, sich jetzt aber glanzlos, stumpf und verdreckt über die Jahre langweilte.
    Anders der Hänger, er wurde benutzt. Staubfrei. Die Zwillingsbereifung des Zweiachsers war prall aufgepumpt, die Deichsel ordentlich gefettet. Dem TÜV-Stempel zufolge war er erst im vergangenen Mai überprüft und als verkehrstauglich befunden worden. Wie er schon durch den Türspalt hatte erkennen können, war er ungewöhnlich hoch, wodurch er trotz seiner Länge von deutlich zwei Metern irgendwie instabil wirkte. Der Aufbau des Hängers erinnerte an einen Kühl- oder Getränkewagen, denn er hatte feste Wände, an der Seite eine Klappe mit einem silbernen Griff. Er drehte daran und zu seiner Erleichterung hörte er, wie sich das Schloss knackend öffnete. Und im nächsten Augenblick schnellte die Klappe nach oben, er konnte sie nicht festhalten. Lichthaus sprang zurück und hielt den Atem an. Er war am Ziel.
    Der Bagger, eigentlich war es nur sein Oberteil, war fest auf einen Zahnkranz montiert, auf dem er offenbar gedreht werden konnte.
    Ein Führerhaus fehlte, auf dem Motorblock saß lediglich ein Sitz, wie er für Traktoren verwendet wird. Der gelb gestrichene Grabarm, jetzt auf das Minimum zusammengeklappt, konnte weit ausgefahren werden. Das ideale Fahrzeug für jemanden, der schnell und unauffällig etwas vergraben will und ebenso schnell wieder verschwinden möchte.
    Lichthaus ballte die Faust. Alles wie Verschooten es ihnen beschrieben hatte.
    Er stieg auf die Maschine und begutachtete den Baggerlöffel, der von Form und Größe her passen könnte. Lehm klebte an den Grabzähnen. Er kratzte ein wenig davon ab und füllte es in eine Plastiktüte, die er vorsichtig verschloss. Den Rest würde er den Kollegen der Spurensicherung überlassen, sofern er ausreichende Beweise finden würde.
    Auf beiden Seiten des Baggers entdeckte Lichthaus jeweils eine etwa 40 Zentimeter breite Klappe, die sich über die ganze Länge hinzog. Er zog an einer Schlaufe, an der man den Deckel nach oben ziehen konnte. Darunter lagen in einem Hohlraum ordentlich sortiert nebeneinander Schaufeln, Hacken und alles, was ein Gartenbauer so brauchte.
    Der zweite Kasten, auf der anderen Seite des Baggers, war leer. Er wollte schon den Deckel schließen, als ihm auffiel, wie unnatürlich sauber das Innere war. Mit der Taschenlampe leuchtete er hinein und sah gescheuertes Holz. Neu wie am ersten Tag. Er ließ den Strahl bis zu den ebenfalls schmutzfreien Ecken weiterwandern, und plötzlich reflektierte etwas das Licht. Etwas Glänzendes steckte in einer Ritze, die sich dort gebildet hatte, wo die Bretter am Rand zerfaserten. Metall. Er beugte sich tief hinunter und versuchte mit seinem Taschenmesser den Gegenstand herauszuhebeln, doch der schien verklemmt zu sein. Er drückte fester und gerade als er befürchtete, die Klinge könnte

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