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Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Titel: Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Cooper
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auflösen. Nur ein Uralter konnte nicht zerstört werden.« Er rieb sich nachdenklich den Arm. »Aber sogar wir können dabei verletzt werden, wie du siehst. Der Schutz hat natürlich viele verschiedene Formen gehabt — die Uhr war es nur in diesem Jahrhundert. Wir haben nun das Buch auf die gleiche Weise zerstört, auf die es Jahrhunderte hindurch bewahrt wurde. Dies ist die einzig angemessene Weise, Magie zu benutzen, das hast du nun gelernt.«
    Will sagte zitternd: »Wo ist Hawkin?«
    »Diesmal wurde er nicht gebraucht«, sagte Merriman. »Geht es ihm gut? Er sah so — «
    »Ganz gut.« Merrimans Stimme klang seltsam gepresst, fast traurig, aber keine seiner neuen Künste verriet Will, was er fühlte.
    Sie mischten sich wieder unter die Gesellschaft im Nebenzimmer, wo das Weihnachtslied, das man angestimmt hatte, als sie den Raum verließen, eben zu Ende ging und wo alle sich benahmen, als wäre er nur für einen Augenblick oder gar nicht weg gewesen. Aber wir sind ja auch gar nicht in der richtigen Zeit, dachte Will, sondern in einer vergangenen, aber auch die scheinen wir strecken zu können, wie wir wollen, wir können sie schnell vergehen lassen oder langsam ...
    Die Menschenmenge war größer geworden und immer mehr Gäste strömten aus dem Speisezimmer zurück. Will bemerkte nun, dass die meisten gewöhnliche Menschen waren und dass nur die kleine Gruppe, die im Saal geblieben war, zu den Uralten gehörte. Natürlich, dachte er, nur sie durften Zeugen sein, als sich das Zeichen erneuerte.
    Es waren auch Neuankömmlinge da, und als er sich umschaute, um sie zu betrachten, rissen ihn plötzlich Schreck und Überraschung aus allen Träumereien. Sein Blick war auf ein Gesicht ganz im Hintergrund gefallen, das Gesicht eines Mädchens. Sie sah nicht zu ihm hin, sondern unterhielt sich lebhaft mit jemandem, den er nicht sah. Während er noch hinschaute, warf sie mit einem hellen, selbstbewussten Lachen den Kopf zurück. Dann hörte sie wieder mit geneigtem Gesicht zu und plötzlich war sie nicht mehr zu sehen; andere Gäste versperrtem ihm die Sicht. Aber Will hatte Zeit genug gehabt, in dem lachenden Mädchen Maggie Barnes zu erkennen, Maggie von Dawsons Hof im nächsten Jahrhundert. Sie erschien nicht einmal in veränderter Gestalt, so wie die viktorianische Miss Greythorne, die nur eine Art Vorbotin der Miss Greythome war, die er kannte. Dies war die Maggie, die er zuletzt in seiner eigenen Zeit gesehen hatte.
    Verwirrt schaute er sich um, aber als er Merrimans Blick traf, sah er, dass dieser es schon wusste. Das hakennasige Gesicht zeigte keine Überraschung, sondern nur eine Art Schmerz. »Ja«, sagte er müde, »das Hexenmädchen ist hier. Und du solltest für einige Zeit an meiner Seite bleiben, Will Stanton, und die Augen offen halten, denn ich möchte nicht gern allein Wache halten müssen.«
    Verwundert blieb Will bei ihm in der Ecke, wo man sie nicht beobachtete. Maggie war immer noch irgendwo in der Menge verborgen. Sie warteten; dann entdeckten sie Hawkin in seinem schmucken grünen Rock, wie er sich durch die Menge auf Miss Greythorne zuschlängelte und dann ehrerbietig neben ihr stehen blieb, wie ein Mann, der daran gewöhnt ist, sich zur Verfügung zu halten. Merriman straffte sich ein wenig und Will blickte zu ihm auf; der schmerzliche Ausdruck in dem ernsten Gesicht hatte sich vertieft, als sähe er ein Unheil auf sich zukommen. Dann blickte Will wieder zu Hawkin hinüber und sah, wie er strahlend über etwas lächelte, das Miss Greythorne sagte; es war kein Zeichen der Schwäche mehr zu sehen, die ihn in der Bibliothek befallen hatte; der kleine Mann hatte etwas Strahlendes, wie ein kostbarer Stein der jede Düsternis aufhellt. Will verstand, warum er Merriman so teuer war. Aber gleichzeitig überfiel ihn die schreckliche Gewissheit eines drohenden Unheils.
    Leise sagte er: »Merriman! Was ist es?«
    Merriman blickte über die Köpfe der Menge hinweg zu dem lebhaften, spitzen Gesicht hin. Ausdruckslos sagte er: »Verderben kommt, Will, und es kommt durch meine Schuld. Großes Unheil. Ich habe den größten Fehler begangen, den ein Uralter begehen kann, und dieser Fehler wird sich schrecklich an mir rächen. Ich habe mehr Vertrauen in einen sterblichen Menschen gesetzt, als er tragen kann — schon vor Jahrhunderten haben wir alle gelernt, dass wir das nie tun dürfen, lange, bevor das Buch
Gramarye
in meine Obhut kam. Aber in meiner Torheit habe ich diesen Fehler begangen. Und nun können wir

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