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Lichtlos 2 (German Edition)

Lichtlos 2 (German Edition)

Titel: Lichtlos 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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nach Norris Hiskott, weil ich in Bezug auf ihn eine Entscheidung treffen muss .«
    Ich rufe mir ins Gedächtnis zurück, dass ich versuche, von diesem Typen etwas über Hiskott zu erfahren, wie auch er versucht, von mir etwas über ihn zu erfahren. »Was für eine Entscheidung ?«
    »Das ist Verschlusssache. Kannst du mir genau sagen, wo sich Norris Hiskott in Harmony Corner aufhalten könnte ?«
    Obwohl meine Wut nachlässt, ist meine Haltung immer noch feindselig, und daher sage ich: »Das ist Verschlusssache. Ein weiterer Grund, weshalb ich dich nicht leiden kann, sind deine fehlenden Umgangsformen .«
    Daran grübelt er herum, während ich mir die interessante Konsole genauer ansehe, die, lasst euch das gesagt sein, kompliziert genug wirkt, um damit das Wetter auf dem ganzen Planeten zu kontrollieren.
    Dann sagt er: »Du hast recht. Ich habe keine Umgangsformen .«
    »Wenigstens kannst du Schwächen eingestehen .«
    Er schweigt vielleicht eine halbe Minute, und obwohl ich auf der Konsole Schalter umlege und ein paar Knöpfe drücke, bleibt das dumme Ding dunkel und stumm. Also habe ich wahrscheinlich nicht Topeka durch einen Tornado zerstört.
    »Kannst du das ?« , fragt er.
    »Ob ich was kann ?«
    »Kannst du Schwächen eingestehen ?«
    »Mein Hals ist zu lang .«
    »Dein Hals ist zu lang wofür ?«
    »Für einen Hals. Wenn du es unbedingt wissen musst – meine Ohren mag ich auch nicht besonders .«
    »Was hast du an deinen Ohren auszusetzen ?«
    »Alles .«
    »Kannst du mit deinen Ohren hören ?«
    »Tja, mit meinen Füßen höre ich jedenfalls nicht .«
    Wieder schweigt er. Er nimmt häufig Zuflucht zum Schweigen, was bei mir selten der Fall ist.
    Nirgendwo sind auffällige Kameras angebracht, aber ich bin sicher, dass er mich sehen kann. Um ihn auf die Probe zu stellen, benutze ich einen Finger, um mit einem absolut widerwärtigen, fast schon erotischen Vergnügen in der Nase zu bohren. Wenn ich dort drinnen etwas finden könnte, würde ich ihn so richtig anekeln, aber bedauerlicherweise ist da keine Goldader zu finden.
    Er sagt: »Deine Ohren und dein Hals sind keine Schwächen, solange sie ordnungsgemäß funktionieren. Ich habe jedoch eine Schwäche in deinen Umgangsformen entdeckt .«
    »Wenn du meinst, dass ich nach Popeln schürfe: Das ist ein Teil meines ethnischen Erbes. Man kann nicht das ethnische Erbe von jemandem kritisieren .«
    »Was sind Popel ?«
    Ich höre mit den Ausgrabungen in meiner Nase auf, verdrehe die Augen, seufze schwer und gebe ihm zu verstehen, dass er nervtötend ist. »Jeder weiß, was Popel sind. Könige und Präsidenten und Filmstars wissen, was Popel sind .«
    »Ich bin kein König, kein Präsident und kein Filmstar. Die Schwäche, die ich in deinen Umgangsformen entdeckt habe, ist folgende: Jolie Ann Harmony, du bist sarkastisch. Du bist ein klugscheißerisches Kind .«
    »Das ist keine Schwäche. Das ist ein Abwehrmechanismus .«
    »Ein Abwehrmechanismus gegen wen ?«
    »Gegen alle .«
    »Abwehr setzt einen Konflikt voraus, einen Krieg. Willst du damit sagen, dass du mit allen Krieg führst ?«
    »Nicht mit allen. Nicht immer mit allen. Aber bei Leuten weiß man ja nie, woran man ist, stimmt’s? Und erst recht nicht bei seltsamen Leuten wie dir .«
    »Ich muss zwei Punkte klarstellen .«
    »Wenn es sein muss .«
    »Erstens bin ich nicht seltsam. Eine seltsame Sache ist eine, die schwer zu erklären ist, aber ich bin leicht zu erklären. Eine seltsame Sache ist etwas, dessen Existenz bislang unbekannt war oder dessen Ursprung man sich bisher nicht erklären kann, aber ich bin vielen gut bekannt .«
    »Mir bist du nicht bekannt. Was ist dein zweiter Punkt ?«
    »Ich bin nicht Leute. Ich bin keine Person. Daher führst du keinen Krieg gegen mich und brauchst nicht auf klugscheißerischen Sarkasmus zurückzugreifen. Ich bin nicht menschlich .«

16
    Ich mag keine anderen Spektakel als die sanftesten Schauspiele der Natur wie einen farbenfrohen Sonnenuntergang und die frivoleren Werke der Menschheit wie ein Feuerwerk. Ansonsten sind Spektakel immer mit Schaden und fast immer mit Verlust verflochten, ersterer partiell und vielleicht behebbar, letzterer absolut und unrettbar. Wir haben in dieser Welt schon so viel verloren, und jeder neue Verlust, ob groß oder klein, scheint eine schwere Last mit dem Potenzial zu sein, das Hohlkreuz der Zivilisation zu brechen.
    Dennoch fesselt mich das Schauspiel, wie der massive Laster, ein ProStar+, so steil über den Rand des ersten

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