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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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»Na und?«
    Und das ist falsch! Es ist ein absolutes, himmelschreiendes Unrecht!, hätte Corso am liebsten gebrüllt. Aber Perez war durch
und durch ein Freistaatler, geboren und erzogen in den abstrusen Wertvorstellungen dieser Gemeinschaft, deshalb schüttelte er bloß den Kopf und ging nicht näher auf das Thema ein.
    Corso begab sich zu den drei Überlebenden, die nun auf dem Bauch am Boden lagen und von Schiller und Willis bewacht wurden. Perez aktivierte die Komm-Konsole der Brücke, kurz darauf stießen Martinez und Lamoureaux zu ihnen und verschafften sich einen Überblick über das Szenario.
    »Sie!« Mit einem Stiefel stupste Corso den Gefangen in der Arbeitermontur an. »Wie heißen Sie?«
    Der Mann drehte den Kopf ein wenig, damit er Corso ansehen konnte. »Inéz Randall«, murmelte er. »Ich bin Techniker und zuständig für …«
    »Hören Sie, Inéz«, fiel Corso ihm ins Wort. »Sie schnappen sich Ihre beiden Freunde hier, gehen in Hangar Fünf, steigen in eines der Shuttles und verlassen dieses Schiff so schnell Sie können. Machen Sie keine Dummheiten und spielen Sie nicht den Helden, denn dann sind Sie tot. Haben Sie mich verstanden?«
    Randall nickte.
    »Okay«, meinte Corso. »Und jetzt aufstehen, alle drei! Bewegt euch!«
    Zögerlich rappelten sie sich hoch, und Corso konnte sie in aller Ruhe mustern. Diese Leute waren nichts weiter als grüne Unteroffiziere, die sich zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort aufgehalten hatten. Ganz offensichtlich waren sie nur auf die Fregatte gebracht worden, um die letzten Kontrollen an den Primärsystemen des Schiffs durchzuführen.
    »Befindet sich sonst noch jemand an Bord?«, fragte Corso.
    Die drei tauschten nervöse Blicke. »Nein, außer uns ist niemand mehr hier«, antwortete Randall.
    Corso blickte ihn scharf an und entschied, dass er die Wahrheit sagte. »Dann ab mit euch.« Er schwenkte den Lauf seines Gewehrs in Richtung der aufgesprengten Tür. »Auf der Stelle!«
    Nachdem die drei davongetrottet waren, ließ er sich in einen Sessel fallen, zog einen Handschuh aus und fuhr sich mit den Fingern durch das schweißnasse Haar. Er sah Schiller und Willis zu, die die beiden Leichen von der Brücke entfernten und sie gleich hinter der unversehrten Tür auf dem Boden ablegten. Derweil half Lamoureaux Martinez, sich auf eine niedrige Couch zu setzen, die an einer Wand stand, ehe er selbst den Interface-Sessel ansteuerte.
    »Ted«, rief Corso. Lamoureaux warf ihm einen Blick zu, während die Paneele sich bereits heruntersenkten, damit er Platz nehmen konnte. »Behalten sie die drei im Auge und vergewissern Sie sich, ob sie auch wirklich ohne irgendwelche Umwege zu den Shuttles gehen. Dann kontaktieren Sie Leo und prüfen Sie, ob er es ohne Zwischenfälle geschafft hat, in die Labors hineinzukommen.«
    Lamoureaux nickte, pellte sich aus seinem Anzug und warf ihn auf das Deck, ehe er seine Position einnahm. Auch Corso zog seinen Anzug aus und legte ihn über eine Konsole.
    »Für die Wartungsbuchten rings um die Fregatte erging ein Evakuierungsbefehl«, berichtete Perez von der Komm-Konsole. »Und was Leo angeht: Laut Driscoll befindet sich alles ordnungsgemäß an Ort und Stelle.«
    Corso nickte und wandte sich Martinez zu. »Okay, Commander«, begann er und packte den Mann beim Arm. »Sie begeben sich jetzt in die Krankenstation. Nancy, könnten Sie ihn dorthin bringen?«
    Nancy Schiller nickte und stützte Martinez, der langsam die Brücke verließ.
    »Ein paar Schnellboote steuern den Orbit an«, verkündete Lamoureaux. Corso blickte zu ihm hinüber und sah, dass er die Paneele des Sessels nicht hochgeklappt hatte. Nun saß er da und starrte auf einen nicht existierenden Punkt in der Ferne. »Ich weiß nicht, ob wir es schaffen, den Orbit zu verlassen,
bevor sie in Schussreichweite kommen. Vielleicht kann ich … oh, Scheiße!«
    Alarmiert sprang Corso auf. »Was ist?«
    Lamoureaux beleckte seine Lippen und trommelte mit den Fingern auf den Armstützen des Interface-Sessels. »Das ist Dakota … oder zumindest ihr Schiff. Gerade tauchte es wie aus dem Nichts auf und bewegt sich ungeheuer schnell auf uns zu. Sie ist … Moment mal.«
    Corso wartete, aufs Höchste gespannt. »Sie hat sich soeben gemeldet«, fuhr Lamoureaux fort. »In ein paar Minuten kommt sie zu uns an Bord.«
    »Das löst nicht das Problem mit diesen Schnellbooten, die hierher unterwegs sind«, warf Perez ein. »Diese Dinger verfügen über eine gewaltige Feuerkraft, Senator, und

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