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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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Entsetzen offenem Mund beobachtete Corso, wie es sich unter dem konzentrierten Feuer aufzulösen begann.
    Er packte Dakota an der Schulter und zerrte sie beinahe aus dem Interface-Sessel heraus. »Was zur Hölle tust du da?«,
    »Ich beseitige ein Problem«, antwortete sie, ehe sie die Augen schloss und ihn nicht mehr beachtete.
    Nun falteten sich die Paneele wieder über ihr zusammen; Corso blieb nichts anderes übrig, als fluchend zur Seite zu springen. Sie wusste, dass er nicht versuchen würde, ihr die Kontrolle über die Fregatte zu entziehen, denn dadurch hätte er sie nur zu einem leichten Ziel gemacht.
    Nachdem die Paneele sie umschlossen, öffnete sie die Augen und sah, wie sich rings um sie her das Universum entfaltete.
    Sie spürte die unterschiedlichen Elemente der Fregatte, als seien sie Bestandteile ihres eigenen Körpers. Der Wust aus Elektronik und Maschinen, der den Antriebskern des Schiffs mit den auf der Außenhülle sitzenden Antriebsdornen verband, glich einem verworrenen Alptraum, aber wenigstens funktionierte er.
    Dakota gestattete sich einen letzten Blick auf das Schiff der Weisen. Es kreiselte jetzt unkontrolliert, die Antriebsdorne waren zerschmettert, und es war nicht mehr in der Lage, aus dem
örtlichen System herauszuspringen. Versuchsweise stellte sie ihm eine Frage, aber es kam keine Antwort.
    Die Drohnen schlugen noch einmal zu. Sie beendeten ihre Aufgabe, und das Schiff der Weisen sank auf die oberen Schichten von Redstones Atmosphäre zu, wo es letzten Endes verglühen würde. Heiße, salzige Tränen rannen ihre Wangen hinunter, und sie krallte die Hände so fest um die Armstützen, dass sie schon Angst hatte, sie könnten unter ihrem Griff zerbrechen.
    Unterdessen rasten die Drohnen bereits zur Mjollnir zurück. Sie wartete, bis sie noch näher kamen, dann zog sie sie dicht an die Außenhülle heran und aktivierte den Antriebskern.
    Augenblicklich verschwand Redstone aus dem Überkopf-Display. Im Bruchteil einer Sekunde hatten sie mehr als fünfundsechzig Millionen Kilometer überbrückt.
    Es würde eine gewisse Zeit dauern, um den Antrieb für den nächsten, hoffentlich viel längeren Sprung hochzufahren, doch vorerst genügte diese Distanz, um sie in Sicherheit zu bringen.
    Sie sorgte dafür, dass die Paneele wieder herunterklappten, und sackte vornüber im Sessel zusammen. Der Schweiß tropfte buchstäblich von ihrem Körper. Als Nächstes bemerkte sie Corso, der auf sie gewartet hatte; in seinen Zügen spiegelte sich Wut wider.
    »Was ist da gerade passiert, verdammt nochmal?«, schnauzte er.
    »Ich weiß ein paar Dinge, die dir nicht bekannt sind, aber ich bin noch nicht bereit, darüber zu sprechen«, erwiderte sie.
    »Du zerstörst dein eigenes Schiff und hast keine Lust, einen Kommentar dazu abzugeben?«, regte er sich auf.
    Perez saß mit verkniffenem Mund da und konnte sich ganz offenkundig keinen Reim auf die Vorkommnisse machen. Dakota erwiderte trotzig Corsos Blick. »Wir haben Redstone hinter uns gelassen und initiieren in ein paar Stunden den nächsten Sprung. Mehr brauchst du vorerst nicht zu wissen.«
    »Und was passiert, wenn wir in Reichweite der Emissäre gelangen?« , zischte er durch zusammengebissene Zähne. »Ohne dein Schiff sind wir doch aufgeschmissen, verflucht nochmal! Wie sollen wir durch ihren Verteidigungsgürtel …«
    »Die Waffen, die ich mitgebracht habe, reichen für unsere Zwecke völlig aus«, schnappte sie. »In dieser Hinsicht bin ich mir jedenfalls hundertprozentig sicher.«
    Sie blickte ihm herausfordernd ins Gesicht, und zum ersten Mal erkannte sie, wie groß seine Angst war. Mit dem Kinn wies sie auf Perez.
    »Wer befindet sich sonst noch auf der Fregatte?«
    Corso spähte über die Schulter in Perez’ Richtung, ehe er antwortete. »Wir enterten das Schiff mit acht Personen, aber ein Mann wurde verwundet, als wir versuchten, die Brücke unter unsere Kontrolle zu bringen. Zurzeit liegt er in der Krankenstation. Wir brachten auch einen Atn-Spezialisten mit, der anscheinend etwas über den Mos Hadroch weiß. Er zog mit ein paar anderen los, um sich davon zu überzeugen, dass er noch an Bord ist. Und sie haben ihn tatsächlich gefunden.«
    »Als ich hierherkam, sprach ich kurz mit Ted, aber was fehlt ihm? Zuerst war er voll da, aber von einer Sekunde auf die andere schien er das Bewusstsein zu verlieren. Ist er krank?«
    »Er ist ebenfalls in der Krankenstation untergebracht. Diese seltsame Sache, die schon anderen Maschinenköpfen passiert

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