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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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Mos Hadroch vermutlich noch gar nicht gegeben hat.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Anfangs nahm ich an, der Schwarm hätte diese Zweigwelten attackiert, weil er dachte, in einer von ihnen könnte sich der Mos Hadroch verbergen. Aber die Atn und der Schwarm bekämpften sich schon viel, viel früher. Wieso führten sie so lange Krieg miteinander? Oder ist der Mos Hadroch doch älter, als ich glaubte?«
    »Wir alle leben inmitten der Ruinen unserer Vorgänger, Dakota. Es gibt Kriege, die begannen, da waren die ersten Sterne noch jung, und sie werden selbst dann noch weitergehen, wenn der letzte Stern gestorben ist. Sowohl die Schwärme als auch die Atn waren zu Anfang ihrer Existenz Waffen auf beiden Seiten eines längst vergessenen Krieges – aber die Atn wissen mittlerweile nicht mehr, welchem ursprünglichen Zweck sie einstmals dienten. Befriedigt das Ihre Neugier?«
    »Ja.« Dakota stemmte sich aus ihrem Sessel hoch und warf einen letzten Blick in den Hangar hinunter. »Auf Wiedersehen, Händler.«
    »Ich habe den Kommunikationsverkehr von Redstone überwacht,
Dakota. Ich weiß, dass Sie Ihr eigenes Schiff zerstört haben.«
    Dakota umklammerte die Rückenlehne des Sessels, von dem sie gerade aufgestanden war. »Richtig, aber ich hatte keine Wahl. Sie wissen schon, warum mir nichts anderes übrigblieb.«
    »Es ist immer besser, über sein eigenes Schicksal selbst zu bestimmen, nicht wahr? Und dennoch stelle ich mir vor, dass es für Sie eine schmerzliche Entscheidung gewesen sein muss. Ich denke, Sie werden sich jetzt sehr einsam fühlen.«
    Sie ließ den Sessel los und driftete zum Fenster; plötzlich litt sie an Atemnot. Vage nahm sie ihr Spiegelbild wahr, das wie ein Geist über dem Hangar zu schweben schien, und sie kämpfte gegen den übermächtigen Wunsch an, die Drohnen wieder zu aktivieren, dieses Mal, um das Schiff des Händlers in seinem Hängegerüst zu verbrennen.
    »Einsamer, als Sie es sich überhaupt vorstellen können«, entgegnete sie und ging.

Kapitel Einundzwanzig
    Nicht lange nach dem Rendezvousmanöver mit der Yacht des Händlers stattete Corso dem Labor einen Besuch ab.
    »Finden Sie heraus, wie zum Teufel das Ding funktioniert, Whitecloud. Oder zumindest, wie es funktionieren könnte. Das ist Ihr Job, solange Sie sich an Bord der Mjollnir aufhalten. Und Sie werden auch hier im Labor essen und schlafen. Ist das klar?«
    Es war ihr erstes privates Gespräch miteinander, und Corso hatte sich eindeutig nicht in der Stimmung befunden, Freundschaft zu schließen oder Zeit mit Pseudonymen zu verschwenden, wenn sonst niemand zugegen war. Unter seinen Augen lagen dunkle Ringe, und Ty war nicht entgangen, welch hektische Aktivitäten nach ihrem Abflug von Redstone ausbrachen, während er selbst an Bord sicher eingekapselt war in der mittlerweile vertrauten Umgebung des Laborkomplexes.
    Ty sah sich in dem schwach beleuchteten Labor um, als könne er dort die richtige Antwort entdecken. »Aber werden sich die anderen nicht fragen, warum ich nicht mit ihnen zusammen untergebracht bin? Ich meine, in der Zentrifuge gibt es doch Platz genug …«
    »Nein!« Corso stach mit dem Zeigefinger auf Tys Brust ein. »Ich will nicht, dass Sie sich unter meine Leute mischen.«
    »Na schön, aber was ist mit den Reparaturen an der Außenhülle? Wir sind nur neun Personen – den Alien nicht mitgerechnet  –, und durch lange Sprünge werden Antriebsdorne stark in Mitleidenschaft gezogen. Wenn ich mich nicht an den Arbeiten beteilige, weil der Dienstplan meinen Einsatz nicht vorsieht, werden sich die anderen doch notgedrungen fragen, warum man mich ausgrenzt.«
    Corso passte es ganz und gar nicht, in dieser Hinsicht nachgeben zu müssen. »Also gut. Ich lasse Sie turnusmäßig für die Schichten einteilen, damit keiner Fragen stellt. Aber den Rest der Zeit verbringen Sie hier. Wenn jemand Sie aushorcht, tun Sie so, als seien Sie ein selbstloser Wissenschaftler, der sich einfach nicht von seiner Arbeit losreißen kann. Vergessen Sie nie, Mr. Whitecloud, dass Sie nur noch am Leben sind, weil sich meine Leute in Ascension für Sie einsetzten. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass Sie keine Kugel in den Hinterkopf verdienen. Solange Sie mit mir auf diesem Schiff weilen, tun Sie genau das, was ich Ihnen sage, oder ich mache Ihnen das Leben zur Hölle. Habe ich mich verständlich genug ausgedrückt?«
    Abermals blickte Ty im Labor in die Runde. »Und was ist, wenn ich nicht herauskriege, wie der Mos Hadroch

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