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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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jemand mit Implantaten heimlich die Kontrolle übernimmt, ohne direkt in den Interface-Sessel eingeloggt zu sein. Und falls Ted oder Dakota für den Systemausfall verantwortlich sind, würde der jeweils andere davon wissen.«
    »Prinzipiell ist das richtig«, gab Martinez zu. »Aber das neue System wurde nie ernsthaft getestet, und als die jüngsten Modifikationen vorgenommen wurden, war ich nicht zugegen. Weiß man, wo Merrick und Lamoureaux sich zur Zeit aufhalten?«
    Corso seufzte. »Im Augenblick kann ich Ihnen von keinem der Crew den derzeitigen Aufenthaltsort nennen, Commander.«
    »Aber Ihnen ist doch klar, dass die beiden trotz allem die Hauptverdächtigen sind, oder?«
    Corso nickte gereizt. »Vergessen Sie nicht, wie stark wir die Mjollnir beansprucht haben. Wir wissen nicht, welche Probleme dadurch entstanden sind. Zuerst diese Expedition, um den Mos Hadroch zu suchen … und eine gute Woche später ging es schon wieder los. Wir unternehmen längere und zeitlich näher beieinanderliegende Sprünge, als man es je einem anderen von Menschen konstruierten Schiff zugemutet hat. Wir sind doch jetzt schon dabei, das Schiff quasi rund um die Uhr zu reparieren.«
    »Daran liegt es nicht!«, schnappte Martinez. »Hierbei handelt es sich um vorsätzliche Sabotage!«
    »Was macht Sie so sicher?«
    »Um Gottes willen, Lucas.« Der Commander wies mit dem Kinn auf die Überkopf-Darstellung. »Jedes Subsystem wurde
einzeln manipuliert. Das erfordert eine bewusste Anstrengung. Haben Sie schon die Überwachungs-Aufzeichnungen geprüft?«
    Corsos Mund klappte auf, und er hielt kurz inne. »Nein, noch nicht.«
    Martinez beugte sich über die Konsole, und Corso sah zu, wie er massenhaft Daten aufrief, während er unentwegt vor sich hin murmelte.
    »Das hier sollten Sie sich ansehen«, forderte er Corso auf und rückte zur Seite. Corso betrachtete die Daten und erkannte, dass es sich um eine Reihe von Logs handelte.
    »Die visuellen Aufzeichnungen der letzten zwölf Stunden«, erklärte Martinez. »Samt und sonders gelöscht. Um einen solchen Trick durchzuziehen, benötigt man einen High-Level-Zugriff  – und diesen Zugang auf höchster Ebene verschafft einem nur ein Interface-Sessel.«
    Corso starrte auf die Daten. »Ehe Sie anfangen, das Team zu beschuldigen, sollten Sie an den Passagier im Hangar denken. Außerdem hätten wir da noch den Mos Hadroch, der Störungen verursachen könnte.«
    Martinez runzelte die Stirn. »Der Händler sitzt in seinem eigenen Schiff fest. Von dort aus kann er doch bestimmt nicht Sabotageakte diesen Ausmaßes durchführen, oder?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Corso. »Aber ich habe genauso wenig Ahnung, ob Ted oder Dakota dazu imstande wären.«
    In diesem Moment erschien Lamoureaux auf der Brücke; er sah ziemlich abgehetzt aus. »Sobald ich den Alarm hörte, machte ich mich hierher auf den Weg. Was ist los?«
    Corso ignorierte den Ausdruck auf Martinez’ Gesicht, als er sich zu dem Maschinenkopf umwandte. »Das wissen wir noch nicht. Ich hatte gehofft, Sie könnten uns Klarheit verschaffen.«
    Lamoureaux schüttelte den Kopf. »Der größte Teil des Datenraums ist offline. Dakota würde Ihnen das Gleiche sagen.«
    »Wo ist sie?«, erkundigte sich Martinez.
    »Unterwegs hierher.«
    »Sie können sich also miteinander unterhalten, selbst wenn die Sendernetze an Bord ausgeschaltet sind?«
    »Ja, sicher.« Lamoureaux nickte. »Die Maschinenkopf-Hardware erzeugt ihre eigenen spontanen Netzwerke, wenn die Leute mit den entsprechenden Implantaten nur nahe genug beieinander sind.«
    »Könnten Sie sich mit Hilfe Ihrer Implantate auch in irgendwelche anderen Netzwerke einklinken?«, fragte Corso.
    Lamoureaux dachte kurz nach. »Meinen Sie, ich sollte versuchen, auf diese Weise ein paar der Low-Level-Komms umzuleiten? Nun, vielleicht geht das ja. Die Primärsysteme sind ausgeschaltet, aber die sekundären und die Back-up-Systeme scheinen sich von selbst neu zu starten.«
    »Fangen Sie an«, erwiderte Corso.
    Lamoureaux rannte zum Interface-Sessel.
    »Also gut«, erklärte Martinez, gerade als Schiller und Perez auf die Brücke kamen. »Noch wissen wir nicht, ob dieser Systemausfall auf eine feindliche Aktion zurückzuführen ist, aber solange in diesem Punkt Unklarheit herrscht, müssen wir von Sabotage ausgehen. Zuerst stellen wir fest, an welchem Ort sich jedes Crewmitglied befindet, und dann beginnen wir nachzuforschen, wie es zu diesem Desaster kommen konnte.«
    »Was ist, wenn wir die

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