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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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abgebrochen. Haben Sie eine Ahnung, warum?
    Die Tentakel des Händlers blieben mindestens eine halbe Minute lang regungslos. ›Vielleicht sollte ich der Sache weiter nachgehen‹, antwortete er.
    Die Scheiben waren viel schwerer, als sie aussahen, und Dakotas Implantate hatten schwache Anfragen von ihnen aufgefangen,
die sie dank der Meridianischen Kommandostrukturen, die der Händler ihr überlassen hatte, verstehen konnte. Nachdem sie sich eine Vorstellung von ihrem inneren Aufbau verschafft hatte, gab sie diese Daten an Lamoureaux auf der Mjollnir weiter.
    Ted, sehen Sie sich das mal an. Was halten Sie davon?
    Seine Antwort erhielt sie kaum einen Moment später. ›Halten Sie mich für einen Experten auf dem Gebiet der Energiefeld-Technologie? Die interessante Frage ist doch nur, wie schwer oder einfach diese Dinger sich in unsere bestehenden Verteidungssysteme integrieren lassen. Ist das überhaupt möglich? ‹
    Der Händler glaubt, dass es geht. Und das Interface scheint recht unkompliziert zu sein, deshalb dürfte es kein großes Problem darstellen, eine Schnittstelle mit den Abwehrspeichern der Mjollnir einzurichten.
    ›Okay, ich werde mit Ray darüber sprechen. Leo wäre der richtige Mann für so was gewesen, aber jetzt ist er tot, und der nächstbeste Experte dürfte Nancy sein, fürchte ich. Haben Sie sie schon gefragt?‹
    Bleiben Sie dran. Zuerst werde ich versuchen, so ein Ding selbst zu aktivieren.
    Dakota schleppte das Gerät zu einer freien Fläche zwischen zwei Regalreihen und löste es aus, indem sie auf einen seitlich angebrachten Knopf drückte. Im nächsten Moment umgab sie ein Energiefeld, das vor Licht sprühte und knisterte.
    Die Wirkung war so erschreckend, dass Dakota den Generator um ein Haare fallen gelassen hätte. Das Feld war wesentlich greller – und deshalb auch kräftiger – als alles, was sie bisher kannte. Anfangs war es eine Sphäre mit einem Durchmesser von etwa vier Metern, in dessen Mitte sie sich selbst befand, doch dann begann es zu schrumpfen, zuerst langsam, aber mit einer sich schnell steigernden Geschwindigkeit. Hastig schaltete
sie es ab, bevor es sich noch weiter verengen und sie zerquetschen konnte.
    ›Seien Sie vorsichtig‹, warnte der Händler sie, der unweit des Kuppeleingangs in seiner Blase schwebte. ›Diese Generatoren sind viel stärker als die Geräte, an die Sie gewöhnt sind.‹
    ›Was ist passiert?‹, erkundigte sich Lamoureaux.
    Zwei Gänge weiter stand Nancy; durch das Helmvisier konnte Dakota sehen, dass ihr das Entsetzen ins Gesicht geschrieben stand.
    Ich denke, man kann uneingeschränkt sagen, dass diese Dinger gut funktionieren, antwortete sie.

Kapitel Dreißig
    Eine Anzahl von Feldgeneratoren mussten sie zurücklassen, nachdem sie bei genauerer Betrachtung feststellten, dass sie defekt waren; die Gehäuse erwiesen sich als brüchig und waren von Rissen durchzogen. Doch zumindest fünfzig Stück schienen unversehrt zu sein.
    Nach einigen Stunden Arbeit hatten sie auch die letzten dieser Generatoren auf ein paar Spinnen befestigt, die sie über die Hügel zur Yacht des Händlers zurückschickten. Dakota sah sich ein letztes Mal in der Kuppel um und fragte sich, wie es während der letzten Stunden zugegangen sein musste, ehe die Kolonie vernichtet wurde. Ob die Wesen, die dies alles hier geschaffen hatten, wussten, was auf sie zukommen würde? Dann gesellte sie sich nach draußen zum Händler und zu Nancy, die zwischen den Ruinen auf sie warteten.
    Dakota blickte auf die mit Maschinen beladenen Spinnen, die im Gänsemarsch den nächsten Hang hinaufkrabbelten. Vielleicht sollte ich jetzt die Drohnen aktivieren, die ich entdeckt habe. Mal sehen, ob sie aufwachen.
    Die Tentakel des Händlers wippten unter seinem Bauch. ›Wie Sie wünschen.‹
    Vor langer Zeit hatten sich die Meridianischen Drohnen tief in die Oberfläche hineingebrannt oder eingegraben. Als sie sich nun zu dritt auf den Fuß des nächsten Hügels zubewegten, schickte Dakota ein Aktivierungssignal auf Kommandoebene ab und hoffte, es könnte die Instruktionen, mit denen man die Drohnen vielleicht zurückgelassen hatte, außer Kraft setzen.
    Nicht mal eine volle Minute verging, da wurde sie auch schon mit einem schwachen Beben belohnt, das den Staub unter
ihren Füßen in kleine Wirbel versetzte. Dakota blieb stehen, drehte sich um und sah, wie rings um den Horteingang gewaltige Fontänen aus Fels und Schotter in die Höhe spritzten, als eine Drohne nach der anderen aus ihrem

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