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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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fantastische Aussicht; die Krümmung des Planetenkörpers schoss ihnen mit erschreckender Geschwindigkeit entgegen, und im Näherkommen studierte Dakota voller Interesse die gigantischen Grabenbrüche, Täler und uralten Einschlagkrater, die von einer turbulenten Vergangenheit zeugten. Der Eingang zum Hort sah aus wie ein vollkommen runder schwarzer Kreis, der in die Oberfläche dieser winzigen Welt gestanzt worden war.
    Von dort fühlte Dakota den Sog von etwas Vertrautem.
    »Hier sind noch mehr Drohnen«, äußerte sie.
    Nancy warf ihr einen Blick zu. »Was?«
    »Noch mehr Meridianische Drohnen. Händler! Wo zum Teufel stecken Sie, Händler! Da sind …«
    ›Ich bin hier.‹ Der Händler sprach direkt durch ihre Implantate zu ihr. ›Sind Sie sicher?‹
    Absolut. In diesem Moment registriere ich ihre Signale.
    ›Eine Überraschung, mit der wir nicht gerechnet haben. Können Sie sie orten?‹
    Dicht neben dem Eingang zum Hort, ungefähr dort, wo sich die Schutzschilde befinden. Sie haben sich tief in den Boden hineingebohrt.
    »Mit wem sprechen Sie?«, wollte Schiller wissen.
    »Ich unterhalte mich«, versetzte Dakota spitz, »mit dem Händler.«
    »Wissen Sie, dass sich Ihre Lippen bewegen, wenn Sie in Gedanken reden?«
    »Wirklich?«
    Schiller nickte bedächtig. »Dann sehen Sie aus wie ein Idiot.«

Kapitel Neunundzwanzig
    Nicht lange danach landeten sie. Die Yacht setzte auf einem Kissen aus Energiefeldern auf, nur wenige Kilometer vom Horteingang entfernt. Dakota zog den Standardoverall aus, den sie getragen hatte, und faltete ihn zu einem Bündel zusammen, ehe sie aus der Luke der Yacht nach unten sprang. Wieder einmal verließ sie sich darauf, dass ihr Iso-Anzug ihr ausreichend Schutz bot.
    Beim Aufprall auf den Boden wirbelten ihre von dem schwarzen Film bedeckten Zehen eine Wolke aus Staub auf, ehe sie in der niedrigen Schwerkraft ein paar hüpfende Schritte machte. Als sie sich umblickte, sah sie, wie Nancy drunten ankam und sofort von eine anderen Staubwolke verschluckt wurde, die ihren Druckanzug mit einer grauen Schicht bedeckte.
    Dakota schaute in die Runde. Granitbrocken erhoben sich in einem Meer aus Staub, das sich nach Norden hin ausdehnte und am Ringwall eines ungefähr zehn Kilometer weit entfernten Kraters endete. Im Westen und in der Richtung, in welcher der Hort lag, erstreckte sich eine gleichmäßige Abfolge von sanften Hügelkämmen und Tälern, wie in Stein gemeißelte Wellen. Über ihren Köpfen schien die Sonne immerhin so hell, dass sie das Licht der Sterne überstrahlte.
    Als Letzter verließ der Händler die Yacht, gefolgt von den Spinnen. Auf eine unheimlich lebendig wirkende Art und Weise rutschten sie hintereinander über die Kante der Luke, sprangen nach unten und bogen ihre verlängerten Beine durch, während sie den Horizont scannten. In einer Umgebung mit Schwerkraft nahmen sie ein völlig anderes Aussehen an; zur Fortbewegung benutzten sie nun die meisten ihrer Gliedmaßen
und hielten lediglich ein Paar in die Höhe, so dass sie eher sechsbeinigen mechanischen Krabben glichen als Spinnen.
    Der Händler führte sie an; seine mit Salzwasser gefüllte Blase glitt einen nahe gelegenen Hang hinauf bis zur Spitze. Hinter ihm stapfte Dakota durch den Staub auf die Hügelkuppe.
    ›Ich wusste nicht, dass wir Gesellschaft haben würden‹, übermittelte er Dakota, als sie ihn eingeholt hatte.
    Dakota warf einen Blick zurück auf Nancy, die gerade erst am Fuß des Hügels angelangt war. Ihr Druckanzug erschwerte ihr offensichtlich das Laufen.
    Offiziell ist sie hier, um uns zu helfen. Inoffiziell stehe ich ganz oben auf ihrer Liste der Verdächtigen, die Olivarri ermordet haben könnten. Sie wartete einen Herzschlag ab. Nach Ihnen, natürlich.
    Der Alien drehte sich in seiner Energiefeldblase, um Schiller gründlicher betrachten zu können, während sie sich den Hügel hinaufquälte. Die Spinnen wieselten an ihr vorbei auf die Spitze zu. ›Also ist sie hier, um uns zu überwachen.‹
    Haben Sie Olivarri getötet, Händler?
    Die Greiftentakel des Shoal-Mitglieds krümmten sich unter seinem ausladenden Bauch. ›Wie hätte ich wohl ein solches Verbrechen begehen können, da ich die Fregatte selbst ja nicht einmal betreten durfte? Vielleicht sollten sich Ihre Nachforschungen zuerst gegen die richten, die Ihnen die Schuld zuweisen. Ich bin mir sicher, dass Olivarri nicht der Einzige war, der Geheimnisse hütete.‹
    Dakota runzelte die Stirn. Was für Geheimnisse?
    ›Ah.‹ Wieder

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