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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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Technologiehort ohne das Artefakt erreichen.«
    Martinez schloss für eine kurze Weile die Augen und holte tief Luft, ehe er sie wieder aufmachte. »Also schön, ich bin einverstanden.
Ich schätze, uns bleibt gar keine andere Wahl.« Er fixierte Dakota mit einem warnenden Blick. »Sie sind sich doch darüber im Klaren, dass uns die Zeit davonläuft?«
    Dakota nickte ernst. »Und ob. Aber wenn wir genug Spinnen losschicken, die nach Whitecloud forschen, müssten wir ihn früher oder später aufspüren.«

Kapitel Vierunddreißig
    ›Wir haben ihn‹, meldete sich Lamoureaux nur zwei Stunden später bei Dakota. ›Gerade haben wir ihn entdeckt, wie er eine Nebenluftschleuse auf Deck D ansteuert. Das ist die gute Nachricht. ‹
    Dakota selbst stand im Eingang eines Maschinenraums in der Nähe des Haupthangars und sah zu, wie drei Spinnen-Mechaniker sich mit Hilfe kleiner Gasschübe durch die Halle lavierten. Das Licht ihrer hin und her schwenkenden Scheinwerfer wurde von Schotten und Apparaturen reflektiert und ließ die sie umgebenden Schatten umso dunkler erscheinen.
    Sie haben also auch eine schlechte Nachricht?
    ›Wir fangen Spuren von Tach-Net-Kommunikationen der Emissäre auf, die sich definitiv in unserer Nachbarschaft befinden. Kleine Einheiten, breit aufgefächert, aber zahlreich.‹
    Verdammt. Scouts?
    ›Kann ich noch nicht bestätigen, aber das ist auch meine Einschätzung. Keine Ahnung, ob sie uns schon entdeckt haben, aber ehe sie uns bemerken, müssen wir den nächsten Sprung riskieren. Jetzt schicke ich Ihnen die Videoerfassung von Whitecloud.‹
    Sie sah Whitecloud, der sich zügig durch einen Korridor bewegte, eine schwere Tasche über die Schulter geschlungen. Als er an der verborgenen Überwachungskamera vorbeikam, konnte man hinter ihm einen Wegweiser erkennen, der in die Richtung einer Luftschleuse zeigte.
    Wo zum Teufel will er hin?, erkundigte sie sich bei Lamoureaux. Der Haupthangar befindet sich doch ganz woanders.
    ›Fragen Sie ihn, wenn Sie ihn sehen. Von uns allen sind Sie
dieser Luftschleuse am nächsten. Denken Sie, Sie werden mit ihm fertig?‹
    Sie kehrte dem Maschinenraum den Rücken, packte einen Haltegriff und benutzte ihn, um durch die Luft zu schnellen. Mit den Füßen stieß sie sich an den Wänden ab, bis sie ein gewisses Tempo erreichte. Ich hatte schon mit Dingen zu tun, die viel schlimmer waren als Whitecloud. Wann findet der nächste Sprung statt?
    ›In fünfundzwanzig Minuten.‹
    Verstanden.
    ›Strengen Sie sich an, Dakota. Und viel Glück.‹
     
    Sie hetzte in Richtung Bug, entfernte sich dabei immer weiter vom Hangar, bis sie den Korridor erreichte, in dem Whitecloud gesichtet worden war. In Rekordzeit preschte sie zum Luftschleusenkomplex, doch sie brauchte trotzdem gut zehn Minuten.
    Als sie dort ankam, fiel ihr sofort auf, dass in den Gestellen ein Anzug fehlte. Whitecloud befand sich bereits in einer der Luftschleusen, deren Zyklus allerdings noch im Gange war.
    Sie kickte sich von einer Wand ab und landete direkt auf der Luftschleusentür. Als sie durch die Glasscheibe linste, sah sie Whiteclouds Hinterkopf. Er trug einen Helm, und seine Tasche hing über der Schulter seines Anzugs.
    Mehrere Male hämmerte sie mit der Hand gegen das Glas, bis Whitecloud sich endlich umdrehte und sie ansah. Etwas in seinen Gesichtszügen verlieh ihm einen fremden, gespenstischen Ausdruck. Sie fragte sich, wie lange der Händler ihn noch unter Kontrolle halten konnte.
    War der Luftschleusenzyklus erst einmal eingeleitet, gab es keine Möglichkeit mehr, ihn zu stoppen. Ihr blieb also gar nichts anderes übrig als abzuwarten, bis Whitecloud nach draußen auf die Hülle trat und die Außenluke sich wieder geschlossen hatte.
Sobald das Sicherheitslicht aufblinkte und die Luftschleuse die Sperre löste, riss Dakota die Tür auf, kletterte in die Kabine und initiierte einen neuen Zyklus. Als sich die Außenluke abermals öffnete, hatte sich ihr Iso-Anzug unter ihrer Bekleidung schon über ihren ganzen Körper ausgebreitet.
    Sie zog sich auf die Hülle hinaus, vermochte Whitecloud jedoch nirgends zu entdecken. Einen beklemmenden Augenblick lang befürchtete sie, sie hätte ihn verloren, doch dann sah sie ihn, wie er eilig durch den Wald aus Antriebsdornen turnte; er bewegte sich auf das Heck zu, und die Tasche pendelte im Rhythmus seiner Bewegungen.
    Ty? Händler? Können Sie mich hören? Ich befinde mich direkt hinter Ihnen.
    Whitecloud blieb nur kurz stehen, um sich zu ihr umzublicken.

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