Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
Vom Netzwerk:
vernichtet. Sie können sich ja gar nicht vorstellen, wie viele Opfer es bereits gegeben hat. Nichts würde diesem Ungeheuer mehr Vergnügen bereiten, als uns alle sterben zu sehen. Deshalb war es keine große Überraschung, dass er Ihnen eine ähnliche Form von Peiltechnologie implantieren würde. Etwas, das so winzig und unauffindbar ist, dass Sie es niemals entdecken würden. Und dann, meine teure Dakota, gab er den Emissären das Mittel, um Sie aufzuspüren.‹
    Dakota entsann sich, wie Moss auf Derinkuyu ihre Schulter angefasst hatte, und dass diese Berührung sehr schmerzhaft war.
    Sie lügen. Das können Sie gar nicht wissen.
    ›Ich bin nicht so allein in meinen Bemühungen, wie Sie offenbar glauben. Es gibt immer noch Sympathisanten, denen ich vertraue und die mich mit bestimmten Informationen versorgen, anderenfalls hätte Moss mich längst gefunden und vernichtet. Aber der endgültige Beweis, dass die Emissäre über die Möglichkeit verfügen, sich an Ihre Fersen zu heften, ist die Tatsache,
mit welcher Leichtigkeit sie uns in den riesigen Weiten dieses Spiralarms geortet haben. Ich bin fest davon überzeugt, dass die in dem Hort versteckten Scouts eine Falle waren, die bei Ihrer Ankunft zuschnappen sollte. Mir bleibt also gar keine andere Wahl, als den Mos Hadroch weit weg von Ihnen und der Fregatte zu bringen, weil er in Ihrer Nähe nicht sicher ist.«
    Das ist Blödsinn! Sie hatten von Anfang an vor, ihn zu stehlen!
    ›Ich hatte in der Tat geplant, ihn nach Beendigung unserer Mission der Hegemonie zu überlassen, die ihn bewachen sollte, das ist wohl wahr. Wenn Sie diesen Tag überleben, gelangen Sie vielleicht zu der Einsicht, dass der Mos Hadroch viel zu kostbar ist, als dass man ihn einer so unreifen und barbarischen Rasse wie den Menschen anvertrauen dürfte. Die Aufmerksamkeit der Emissäre wird sich auf die Fregatte, oder präzise ausgedrückt, auf Sie richten, während ein viel kleineres Schiff wie meine Yacht sich eventuell an ihren Abwehrsystemen vorbeimogeln kann.«
    An der Seite der Yacht glitt eine Luke auf, und der Händler schwebte darauf zu.
    Warten Sie …
    ›Leben Sie wohl, Dakota. Ich habe mir diese Entscheidung nicht leichtgemacht.‹
    Er schlüpfte durch die Luke, die sich hinter ihm schloss. Um die Spitzen der Antriebsdorne flackerten Blitze.
    Dakota aktivierte die Kommandostruktur, die Moss ihr gegeben hatte; sie spürte, wie sie sich tief in ihrem Geist entfaltete, ähnlich einer unglaublich komplexen Origamiblume. Als Erstes wollte sie sich in die primären Steuersysteme der Yacht einklinken, doch dazu war es zu spät; das Schiff stand kurz vor einem Sprung. Ein Versuch, den durch die Antriebsdorne fließenden Energiestrom umzukehren, hätte zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich die Yacht, den Hangar und sie selbst zerstört.
    Sie preschte zur Tür und geriet in Panik, als sie merkte, dass
das Schott sich als Folge der Dekompression selbst verriegelt hatte. Hastig katapultierte sie sich in den Datenraum zurück und fand die Override-Codes für die Tür, aber Lamoureaux saß im Interface-Sessel und das bedeutete, dass sie sie ohne seine ausdrückliche Erlaubnis nicht aktivieren konnte.
    Ted, Sie müssen die Sicherheitssperren an meinem augenblicklichen Aufenthaltsort überbrücken. Schnell!
    ›Ich habe Sie geortet, aber die Tür aufzusprengen, wäre gefährlich. Wollen Sie nicht …?‹
    Tun Sie es einfach, Ted! Beeilung, oder ich bin tot!
    ›Okay. Aber rücken Sie von der Tür ab, falls Sie sich in der Nähe befinden.‹
    Sie verkroch sich in einer Ecke unter einem Metalltisch, der aus einer Wand kragte, und hielt sich an dessen Beinen fest. Das Licht, das die Yacht des Händlers verströmte, steigerte sich zu einem fast blendendem Gleißen.
    Eine Sekunde später krachte die Ausgangstür auf, und Dakota klammerte sich mit aller Kraft fest, als die Atmosphäre an ihr vorbei durch das zersplitterte Fenster zischte. Nachdem der reißende Luftstrom abgeebbt war, hechtete sie in den Zugangstunnel und hangelte sich zur Luftschleuse zurück, wobei sie in ihrer Hektik rechts und links von den Wänden abprallte.
    Das Licht, dessen Helligkeit weiter zunahm, verfolgte sie. Jedes Mal, wenn ihre Hände oder Füße ein Schott berührten, fühlte sie, wie sich heftige Vibrationen darin aufbauten.
    Keine Minute später stand sie wieder draußen auf der Hülle. Abermals hatten sich die Sterne verändert, und die Scouts der Emissäre befanden sich nun mehrere Hundert Lichtjahre hinter

Weitere Kostenlose Bücher