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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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ihnen.
    ›Dakota!‹, kreischte Lamoureaux durch den Link. ›Was zum Teufel ist da los? Werden wir immer noch angegriffen?‹
    Sie konnte hören, wie auf der Brücke Alarmsignale der höchsten Dringlichkeitsstufe plärrten.
    Es ist der Händler. Er wird mit seinem Schiff aus dem Inneren des Hangars springen. Ich weiß auch nicht, was dann mit der Fregatte passiert, aber Sie sollten die anderen warnen, damit sie vorbereitet sind.
    Hand über Hand zog sie sich auf der Außenhülle in Richtung Bug bis zu der Wärmetauschergondel, an der sie vorher vorbeigekommen war. Sie schob sich auf die andere Seite und presste sich dicht an sie heran. Die Vibrationen steigerten sich nun zu einem gewaltigen Tremor, auf den mehrere wuchtige Stöße folgten, die sie beinahe in die Schwärze des Weltraums geschleudert hätten.
    Auf der anderen Seite der Gondel ergoss sich ein Schwall Licht in das Vakuum. Sie spähte über den oberen Rand und sah gerade noch, wie die Hülle rings um den Haupthangar aufriss, als bestünde sie aus Kitt; Platten der Außenpanzerung schwebten lautlos davon, als ein Inferno aus Licht und Energie aus der klaffenden Lücke spritzte. Unter heftigem Pulsieren schraubte sich das Gleißen zu einem wahren Crescendo in die Höhe und stieß dann eine gigantische, feurige Plasmablase aus, die sich von der Fregatte ausdehnte, ehe sie schnell zu einem intensiven Orangeton verblasste.
    Die Yacht des Händlers war weg. Entsetzt starrte Dakota auf die Verwüstung, die sie angerichtet hatte.
    ›Dakota! Dakota, sind Sie noch da? Wir haben den Kontakt mit allem verloren, was hinter Deck E liegt. Bitte antworten Sie.‹
    Ja, ich bin hier. Der Händler ist auf und davon – und wir haben den größten Teil des Haupthangars verloren.

Kapitel Fünfunddreißig
    Eine halbe Stunde später meldete Dakota sich wieder auf der Brücke. Sie schaute in die grimmigen, besorgten Gesichter der Anwesenden und dachte beklommen, wie wenige von der ursprünglichen Crew noch am Leben waren.
    Fünf Personen gegen ein ganzes Imperium – das war keine günstige Ausgangsbasis.
    Dan Perez verpasste allen Spritzen mit einem Aufputschmittel. Dakota kam als Letzte an die Reihe. »Stärkt die Nerven«, erklärte er und versuchte zu lächeln, als er den Injektor gegen ihre Haut drückte.
    Corso saß an einer Konsole; neben ihm stand Martinez, die Arme über der Brust verschränkt.
    »Nun denn«, begann Corso, beugte sich ein wenig vor und stützte die Ellenbogen auf den Knien ab. »Whitecloud ist tot, der Händler hat unser Schiff verlassen und dabei verheerende Schäden angerichtet, obendrein nahm er den Mos Hadroch mit. Dakota berichtet, dass wir ein Drittel der Meridianischen Drohnen verloren haben, als er den Hangar sprengte.« Er zuckte die Achseln und schnitt eine Grimasse. »Aber es hätte auch noch schlimmer kommen können, nicht wahr?«
    Dakota lächelte matt.
    »Das sollte kein Witz sein«, beteuerte Corso. »Wenigstens sind wir alle am Leben. Es hätte nicht viel gefehlt, und es wäre zum Bruch einer unserer Plasmaleitungen gekommen. Und wenn das passiert wäre, wären wir jetzt nicht hier. Die meisten der kritischen Systeme blieben intakt, obwohl der Haupthangar größtenteils verlorenging. Der Sprungantrieb funktioniert immer noch. Sicher, ein erheblicher Teil der sekundären Fusionssysteme
ist dahin, aber es arbeiten immer noch ausreichend Reaktoren, so dass wir den Verlust vermutlich ausgleichen können. Das Manövrieren innerhalb unseres Zielsystems wird verdammt schwierig werden, aber es ist zu schaffen.«
    Martinez seufzte und schüttelte den Kopf. »Lucas, wir haben überhaupt keinen Grund mehr, uns hier aufzuhalten. Als der Hangar vom Schiff abgetrennt wurde, riss er höchstwahrscheinlich alle unsere Landungsschiffe mit. Das Vernünftigste, was wir jetzt tun können, ist umzukehren.«
    »Mindestens zwei der Landungsschiffe reagieren auf Anfragen der Bordsysteme«, warf Lamoureaux ein. »Ich habe schon ein paar Spinnen losgeschickt, um sich die Sache mal anzusehen. Ich schätze, man kann die Schiffe wieder hinkriegen, aber mit Sicherheit weiß ich das erst, nachdem wir sie gecheckt haben.«
    »Selbstverständlich fliegen wir weiter«, unterbrach Dakota ihn. »Wir werden den Händler bis zum Zielpunkt verfolgen. Warum sollten wir jetzt kapitulieren?«
    »Sie treffen hier nicht die Entscheidungen!«, donnerte Martinez und stach mit dem Finger in ihre Richtung. »Der Händler wird exakt das tun, was wir vorhatten, er macht also

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