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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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nicht möglich, früher zu springen.«
    »Dann musst du einen Weg finden, uns bis dahin vor den Scouts zu schützen.«
    »Klar.« Sie nickte matt. »Natürlich.«
    Er sah sie prüfend an. »Hältst du durch?«
    Sie deutete ein Lächeln an. »Gerade so eben.«
    Er wollte wieder gehen, aber sie hielt ihn fest. »Warte. Ich muss dir noch etwas zeigen.«
    Sie legte das Video von den Spinnen auf das Display.
    »Man sieht, wie schwer beschädigt der Hangar ist, aber Ted hatte Recht; die Landungsschiffe scheinen nicht viel abbekommen zu haben.«
    Corso nickte und trat von dem Podest herunter. »Dan, Sie kommen mit mir«, wandte er sich an Perez. Ehe er die Brücke
verließ, blieb er noch einmal stehen. »Sieh zu, was du und Ted noch entdecken könnt, ehe wir dort eintreffen.«
    »Ich schicke eine Spinne auf die Außenhülle und lasse sie zwei Energiefeldgeneratoren holen«, verkündete sie. »Wenn wir eine Landung versuchen, brauchen wir jede Menge Schutz.«
    Corso nickte und entfernte sich, gefolgt von Perez.
    Dakota vernetzte sich mit den noch verbliebenen Meridianischen Drohnen und programmierte sie auf Kampfmodus. Dabei merkte sie, dass es laut Bordzeit früher Abend war. Sie lehnte sich in den Sessel zurück und wünschte, sie hätte Perez um eine zweite Aufputsch-Spritze gebeten.
    Was immer noch passieren würde, sie wusste jetzt schon, dass vor ihr die längste Nacht ihres Lebens lag.
     
    Der Händler schwamm durch das dichte, unter Druck stehende Wasser, das seine Yacht füllte. Rings um ihn her flitzten Schwärme aus winzigen Fischen; er schnappte sich ein paar mit seinen Tentakeln und verspeiste sie, während er die bunten Projektionen studierte, in deren Mitte er sich befand. Der erste Sprung hatte ihn bis auf wenige Lichtstunden an das Zielsystem herangebracht; mit den darauffolgenden Sprüngen näherte er sich dem inneren System.
    Abwehr-Netzwerke überschütteten seine Yacht mit Pings, während er auf das Zentrum des Systems zuraste, aber aus gekaperten Schiffen der Emissäre hatte er sich automatische Antwort-Codes verschafft, die den Netzwerken vortäuschten, er wäre einer der ihren. Letzten Endes würden sie die List durchschauen  – spätestens, wenn er sich dicht beim Technologiehort befand –, aber bis dahin hatte er genügend Spielraum, um eine beträchtliche Strecke zurückzulegen.
    Er begab sich in die Kammer, in der er den Mos Hadroch untergebracht hatte. Festgehalten von einer Reihe ineinander übergehender Energiefelder schwebte das Artefakt in der Luft.
Seine Masse war viel größer als erwartet, aber ein großer Teil davon verbarg sich in nichtörtlichen Raumdimensionen.
    Sein Schiff erstattete ihm Meldung: Sämtliche Antriebssysteme funktionieren derzeit optimal. Die lokale Population der Emissäre befindet sich größtenteils an Bord von Habitaten, welche die vierte Welt umkreisen. Der regionale Komm-Verkehr deutet darauf hin, dass sie derzeit eine ihrer periodisch stattfindenden Säuberungsaktionen durchführen.
    Bei der Erwähnung der Säuberungsaktionen begannen die Flossen des Händlers zu zittern. Die Emissäre behandelten andere Spezies mit einer unvorstellbaren Grausamkeit, aber untereinander kannten sie ebenfalls keine Gnade. Immer wieder vernichteten sie die schwächeren Mitglieder ihres eigenen Volkes, indem sie wahre Schlachtorgien veranstalteten.
    Das Schiff übermittelte ihm Bilder von der innersten Welt des Systems. Über die zernarbte, atmosphärelose Oberfläche verstreut sah er gigantische, offenbar aufgegebene Maschinen. In die Kruste des Planeten hatte man gewaltige Löcher gebohrt, und der Händler entdeckte technische Anlagen, die tief in den Kern hineinreichten. Godkiller bewachten die Welt; sie kontrollierten die Zone des Weltraums um den Stern, und ihre schwarzen, kristallinen Außenhüllen wirkten allein durch ihre Fremdartigkeit bedrohlich.
    Selbst eine flüchtige Analyse ergab, dass fast alles in diesem System sehr alt war. Seine Yacht zog immer noch Informationen aus örtlichen Datennetzwerken, und alles, was er erfuhr, bestätigte lediglich, was er bereits wusste: Dieses System lag in einem abgeschiedenen Winkel und wurde nach den üblichen Standards der Emissäre nur geringfügig bewacht.
     
    ›Wir geraten hier draußen unter Beschuss. Kannst du sie uns nicht vom Hals schaffen?‹
    Ich arbeite daran, antwortete Dakota.
    Sie hatte die Paneele des Interface-Sessels hochgeklappt, so dass Stille und Dunkelheit sie einhüllten. Durch die Augen einer einzigen

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