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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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Night’s End und die darauffolgenden Ereignisse beschrieben. Er sog die Nachrichten mit der Gier eines Mannes in sich auf, der nach Informationen hungerte; auf diese Weise erfuhr er von der Gründung der Friedensflotte, deren Behörde in Ocean’s Deep stationiert war, sowie die spärlichen Erkenntnisse, die man über die fremden Sternenschiffe gesammelt hatte. Fasziniert verschlang er die Gerüchte und Mutmaßungen, welche sich um die Personen rankten, die direkt oder auch nur am Rande an der Entdeckung dieser eigentümlichen Schiffe beteiligt waren. Lamoureaux’ und Willis’ Namen tauchten häufig auf, wenn auch bei weitem nicht so oft wie eine gewisse Dakota Merrick oder der Senator Lucas Corso.
    Er ging wieder auf Außensicht, um zu prüfen, ob sich draußen etwas verändert hatte, und sah, dass sich das nächste dieser fremden Schiffe immer weiter näherte. Als es beinahe neben dem Frachter lag, verdeckte ein Energiefeld die Sterne.
    Und dann, in weniger als einem Wimpernschlag, war das Kernschiff verschwunden, zusammen mit seiner Geleitflotte aus Schiffen der Menschen und diesen unheimlichen Schiffen
der Weisen. Stattdessen sah man nur noch das breite Band der Milchstraße und das Glitzern von nahe gelegenen und weit entfernten Sternen, die sich vor der Schwärze des Alls wie verstreute Diamanten abhoben.
    Auf dem Display erschien eine Datei mit der Bitte um Bestätigung. Ty öffnete sie und fand eine aktualisierte Bibliothek, angefüllt mit Forschungsergebnissen über die Atn. Sie enthielt nicht nur seine gesamten veröffentlichten Arbeiten, sondern auch einen Satz Dokumente mit dem Vermerk »Geheim«.
    Er überflog die Resümees einiger Geheimakten, und seine anfängliche Faszination wich langsam einem Groll, in den sich eine Spur von Neid mischte. Ein paar Exo-Anthropologen hatten sich offenbar im Auftrag der Legislatur mit geheimen Forschungen beschäftigt, und während seiner langen Jahre im Exil hatte er von dieser Art Tätigkeit nicht das Geringste mitbekommen.
    Er fing an, die Referate gründlicher zu studieren, und während er sich schon bald in den akribischen Details verlor, verblasste sein Kampf ums Überleben auf den Straßen von Ascension zu einer vagen Erinnerung.
     
    Drei Tage später eskortierten dieselben vier Männer vom Sicherheitsdienst Ty zu einer Orbitalstation innerhalb des Ocean’s-Deep-System. Eine zentrale, mehrere Kilometer lange Nabe war umgeben von einer Reihe Ringe, in denen Druckausgleich herrschte. Diese Ringe drehten sich ständig, um Schwerkraft zu erzeugen, und die Speichen, mit denen sie an der Nabe verbunden waren, dienten gleichzeitig als Bestandteil des stationseigenen Transportsystems.
    Mit großen, staunenden Augen sah er sich um, als man ihn eine der Speichen hinunterbeförderte und sie in das Innere eines Rings gelangten, der beherrscht wurde von uralten, im Verfall begriffenen Türmen, wie die Bandati sie bauten. Die Luft roch säuerlich und feucht, mit einem Anflug von Verwesung.
    Gigantische, in den Innenrand des Rings eingelassene Fenster gingen auf die Nabe, und während sich der Ring um die eigene Achse drehte, wurde der Gasriese, in dessen Orbit die Station kreiste, in regelmäßigen Abständen sichtbar. Eine Weile sah Ty zu, wie der Planet gemächlich vorbeiglitt.
    Über ihnen flog ein Schatten dahin, und er erhaschte einen Blick auf einen Bandati, der mit weit gespreizten Schwingen von einer Turmplattform zur nächsten schwebte.
     
    In einem Verwaltungsgebäude, das man im Fertigbaustil im Schatten eines der Türme errichtet hatte, warteten Lamoureaux und Willis auf ihn.
    »Das Wichtigste zuerst«, begann Lamoureaux, nachdem Tys Begleiter sich entfernt hatten. »Haben Sie die Dateien gelesen, die ich Ihnen zukommen ließ?«
    »Oh ja, ich habe mich intensiv mit dem Material beschäftigt.« Ty lachte halbherzig. »Ich hatte ja keine Ahnung, dass Laroque in geheime Forschungsprojekte verwickelt war, oder dass die Atn eingeschränkt zugängliche Technologie schmuggelten. Warum sollten sie so etwas tun?«
    »Sie benötigten so manches, was sie sich nur über uns beschaffen konnten. Zugang zu Produktionsstätten, gewisse Verarbeitungstechnologien, für die sie Verwendung hatten. Manchmal ist es einfacher für sie, das, was sie brauchen, durch Tauschhandel zu erwerben, als es da draußen zwischen den Sternen selbst zu fabrizieren.«
    »Und was bieten sie im Gegenzug?«
    »Im Gegenzug lieferten sie uns entweder Informationen über alles Mögliche, das sich in

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