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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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finden, wie wir.«
    »Exakt. Und nun wird er dieses Schiff auseinandernehmen, bis er diese Koordinaten entdeckt.«
    Josefs Gesicht begann zu schmelzen; bestürzt wandte Dakota sich ab. Sie fand sich in einer Gegend wieder, die sie noch nie zuvor aufgesucht hatte, und von Grauen gepackt sah sie zu, wie Viren diese Umgebung zerfetzten und sie in ein chaotisches Nichts stürzten, wo früher einmal Land und Himmel gewesen waren.
    Sie begab sich in eine neue, stabilere Region, und nach einer Weile gesellte sich Josef abermals zu ihr, obwohl seine Gestalt nur teilweise wiederhergestellt war.
    »Ich weiß nicht, wie lange es noch dauern wird, bis ich mich total auflöse«, warnte er sie, nun kaum mehr als eine Stimme umgeben von statischen Verzerrungen. Dann veränderte sich das unscharfe Zerrbild und nahm beinahe die Züge anderer Menschen an, die in ihrer Vergangenheit eine Rolle gespielt hatten: Sie erahnte Corso, Severn, sogar ihre Mutter, aus ihren Träumen und Erinnerungen heraufbeschworene Bilder. »Die Datenkerne beginnen sich zu reinigen; als allerletzte Maßnahme schotten sie sich ab. Der Schwarm ist schon fast in die Kommandoebenen des Schiffs eingedrungen. Du musst unbedingt …«
    Dakota sah, wie Josef sich ein zweites Mal zu einer Wolke aus bedeutungslosem Rauschen verflüchtigte – und eine Sekunde später war er tot. Sie drang tiefer in die Netzwerke des Schiffs vor und versteckte sich in Bereichen, die vor der Zerstörungswut der Viren noch verschont geblieben waren.
    Während der nächsten Tage tobte ein stiller Kampf. Gewaltige Teile der Nervenstruktur des Schiffs wurden vernichtet, doch schließlich veränderte sich das Gleichgewicht der Kräfte, und nach weiteren achtundvierzig Stunden waren die letzten überlebenden Viren isoliert und konnten endlich ausgerottet werden.
    Sobald Dakota wieder die totale Kontrolle über ihr Schiff erlangt hatte, katapultierte sie die Schwarmkomponente ins All hinaus.
    Sie hatte allenfalls einen Pyrrhussieg errungen. Der Schwarm hatte viel mehr über sie in Erfahrung gebracht als umgekehrt. Nun trieb ihr Schiff, stumm und verkrüppelt, ohne Fahrt durch den Raum, während die Mechanismen zur selbsttätigen Reparatur emsig dabei waren, die schlimmsten Schäden zu beheben.
    Hilflos musste Dakota mitansehen, wie der Schwarm rings
um sie her eine Phase erneuter Aktivität einleitete. Tausende seiner Komponenten wurden zu Waffen umgebaut, und schon bald näherten sich ihr die ersten in tödlicher Absicht.
     
    Ein Dutzend Kampfjäger-Komponenten prallten gegen die Hülle ihres Schiffs und begannen, sich in das Innere hineinzubrennen und -bohren. Sie dehnte ihren Geist aus und deaktivierte sie, ehe sie zu tief eindringen konnten, aber eine ganze Armee hielt sich bereit, sie zu ersetzen. Ein weiteres Dutzend trennte sich vom Hauptkörper des Schwarms und bereitete den Todesstoß vor.
    Sie konnte das Schiff nur durch einen Sprung retten, der es so weit weg wie möglich vom Schwarm brachte, aber die Schlacht um die Kontrolle des Schiffs hatte die Energiereserven aufgezehrt, die es brauchte, um auch nur einen wenige Lichtjahre weiten Sprung zu riskieren. Dann fiel ihr wieder ein, was sie zu Anfang beobachtet hatte: Der Schwarm behielt ständig eine gewisse Distanz zu dem Roten Riesen bei, als hütete er sich, diesem Giganten zu nahe zu kommen.
    Für einen weiten Sprung reichte die Energie nicht aus, aber eine sehr kurze Entfernung ließ sich sicherlich überbrücken.
    Ehe die nächste Angriffsfront aus Kampfjägern eintreffen konnte, hatte das Sternenschiff genügend Energie aufgebracht, um ein paar Astronomische Einheiten näher an den sterbenden Stern heranzuspringen. Das Sternfeld außerhalb des Schiffs blieb das Gleiche, aber der Rote Riese hatte sich gewaltig aufgebläht.
    Ein Sturm aus Transmissionen flackerte durch das Vakuum, in dem das Schiff dümpelte. Dakota wusste, dass sie dem Schwarm nicht entkommen war, aber sie hatte es tatsächlich geschafft, sich eine mehrere Stunden dauernde Atempause zu verschaffen.
    Erneut leitete ihr Schiff den Prozess ein, Energie aus dem
Vakuum zu ziehen, um sich für den nächsten Sprung vorzubereiten. Derweil befanden sich weitere Kampfjäger-Komponenten im Anflug; krank vor Verzweiflung verfolgte Dakota ihr Näherrücken.
    Dem Schiff gelang es, sie abzuwehren, doch erst nachdem seine Antriebsdorne schwere Schäden davongetragen hatten. Nichtsdestotrotz glückte ihm knapp eine Stunde später ein zweiter Sprung.
    Dieses Mal nahm der Rote

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