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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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verbarg, fühlte sie sich machtlos.
    Das konturlose Äußere der Drohnen entpuppte sich als eine Form von Energiefeld-Technologie, die einem nur schwer verständlichen, extrem verwickelten Alptraum aus verzerrtem Raum und fremdartiger Materie zur Tarnung diente. Binnen eines Augenblicks beschleunigte sie ein Dutzend dieser Kugeln auf Überschallgeschwindigkeit, worauf eine Reihe gewaltiger Donnerschläge über die Küste rollte. Nach oben spähend gewahrte sie grelle Lichtblitze aus dem niedrigen Orbit, als die Drohnen in einer beeindruckenden Zurschaustellung ihrer gebündelten Kraft Urenergien entfesselten.
    Der Händler musste befürchtet haben, sie könnte die Waffen gegen ihn einsetzen. Um ihn nicht zu enttäuschen, lenkte Dakota die Waffen nach einem vorprogrammierten Angriffsplan, bis sie den Turm belagerten, aus dem sie erst kürzlich zurückgekehrt war. Wellen aus Plasmaenergie krachten eine nach der anderen gegen den Turm, brachten ihn zum Glühen und zerstörten ihn. Eine große Wolke aus überhitztem Dampf und Trümmern jagte in die Höhe, und ein grummelndes Beben breitete sich durch das Grundgestein unter dem Strand aus.
    Aber der Händler war längst verschwunden, teilten die Schiffsgeister ihr schon bald mit. Trotzdem fühlte sie sich nach diesem Ausbruch von Gewalt besser.
    Eine geraume Weile rührte sie sich nicht vom Fleck und beobachtete, wie die Sonne hinter den Türmen tiefer sank. Erst dann begab sie sich wieder zu dem wartenden Sternenschiff.
    Es wurde Zeit, nach Hause zurückzukehren. Doch ob es ihr passte oder nicht, zuerst musste sie Hugh Moss einen Besuch abstatten.

Kapitel Zehn
    Ty befand sich in einem Durchgang, der von Schacht B abzweigte, als Cesar die Warnung durchgab.
    Der Korridor endete abrupt vor einer ebenen Steinfläche, die sich erheblich von dem Boden, der Decke und den Wänden des Zugangstunnels unterschied. Sie enthielt keine der eingemeißelten Glyphen, mit denen nahezu jeder Quadratzentimeter sämtlicher anderen Gänge innerhalb dieser verlassenen Zweigwelt übersät waren. Diese Fläche sah irgendwie unfertig aus, als wären die Atn, die sich hier einstmals niedergelassen hatten, bei ihrer Tätigkeit unterbrochen worden.
    Tief in Gedanken versunken ging er vor der leeren Steinwand in die Hocke, wobei die Natriumdampflampe in seiner Hand einen scharf abgegrenzten Lichtkreis um ihn warf. Die Kommunikationsanzeige in einer Ecke seines Helmvisiers blinkte bereits seit ungefähr einer Minute, doch er ignorierte das Signal, denn plötzlich übermannte ihn das bestimmte Gefühl, das letzte Teil eines hochkomplizierten Puzzles müsse sich jeden Moment an seinen Platz schieben.
    Seit die Mjollnir sie von Ocean’s Deep hierhergebracht hatte, stromerte Ty durch die leeren Schächte und Gänge der Zweigwelt, in der festen Überzeugung, die Atn müssten für die, die sie zu lesen verstanden, eine Botschaft hinterlassen haben; nicht unbedingt für ihn, aber gewiss für Mitglieder ihrer eigenen Spezies. Es gab Hinweise, wenn man wusste, wonach man zu suchen hatte, und ein sorgfältiges Studium dieser Zeichen hatte ihn in diesen speziellen Durchgang geführt.
    Das Komm-Link blinkte hartnäckig weiter, und schließlich rang Ty sich dazu durch, es zu aktivieren. In einem Winkel des
Visiers tauchte ein Bild von drei miteinander verbundenen weißen Kuppeln auf, die sich dich an dicht in einen flachen Krater schmiegten. Draußen stapelten sich die Ausrüstung für Grabungsarbeiten und Ersatzteile für die Spinnen-Mechaniker. Zu seinem Schrecken bemerkte er, dass man aus mindestens einer der Kuppeln teilweise die Luft abgelassen hatte.
    »Nathan, du musst sofort wieder an die Oberfläche kommen«, informierte man ihn. Genauso wenig wie die anderen Crewmitglieder der Mjollnir wusste Cesar Androvich über Tys wahre Identität Bescheid. »Nancy ist hier und hilft uns beim Packen. Wir fliegen zur Fregatte zurück.«
    »Aber warum? Es gibt noch so viel zu …«
    »Nathan«, mischte sich eine andere Stimme ein; dieses Mal sprach Nancy Schiller, die Sicherheitschefin der Mjollnir. »Wenn du hier oben bist, erkläre ich dir alles. Bring nichts mit. Überlasse alles den Spinnen. Komm nur so schnell wie möglich zurück.«
    Sie kappte die Verbindung, so dass Ty nicht einmal die Chance bekam, ihr von seiner Entdeckung zu berichten.
    Er kehrte um und zog sich entlang des Durchgangs zurück, bis er Schacht A erreichte, ein ungefähr dreißig Meter breites Bohrloch, das mitten durch das Herz des

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