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Lichtschwester

Lichtschwester

Titel: Lichtschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Yareth ja in den letzten acht Jahren nicht zu Gesicht bekommen.
      Nun wünschte ich, daß der herabgefallene Heuballen wieder auf den Heuboden zurückkehre. Und es geschah. Königin von Loth, heh?
      König Krang, ich habe eine Überraschung für dich parat!
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

NANCY  L. PINE
     
      Daß Glücksspielgeschichten so viele Leute faszinieren, überrascht mich immer wieder. Dion Fortune hat meines Wissens einmal gesagt: Je sanftmütiger ein Mensch, desto blutrünstiger seine Lektüre - und was dieser Mann mit dem sonnenverbrannten Weltumseglergesicht da eben liest, ist bestimmt ein Gärtner-Magazin ...
      Wie wahr! Nancy Pine ist Bibliothekarin. Was, milde ausgedrückt, ja nicht auf ein Abenteurerleben schließen läßt. Sie versichert, sie sei weder ein Vampir noch ein Mensch mit zwei Köpfen: »Nein, danke! Ein Kopf beschert mir schon genügend Probleme.« Nancy ist ledig, wohnt in Kingston, arbeitet in der Stadtbücherei und ist Mitglied im Kirchenchor - hat also die besten Voraussetzungen, um eine Story über einen Glücksspieler zu schreiben. Sie arbeitet an einem Roman, der, »nach meinen geringen derzeitigen Fortschritten zu urteilen (ich werde ja ständig durch so törichte Dinge wie die berufliche Arbeit vom Schreiben abgehalten), wohl irgendwann um die Mitte des nächsten Jahrhunderts fertig werden wird«.  
      Dieses Gefühl ist, denke ich, vielen von uns nur allzu vertraut. — MZB
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    NANCY  L. PINE
     
    Ein Glücksspiel
     
      Der Rauch in der Schankstube ließ Karis die Augen tränen und die Kehle brennen, so daß sie blinzeln und sich räuspern mußte. Sie versuchte, mit scharfem Blick die Schwaden zu durchdringen, wobei sie sich wünschte, der Wirt hätte seinen Kamin endlich einmal in Ordnung bringen lassen. Und wenn er einige Kerzen anzündete, wäre das auch nicht so schlecht! Dann könnte man vielleicht endlich etwas sehen ...
      Jarale müßte hier irgendwo sitzen. Aber es waren so viele Männer da, und der Raum war so dunkel und verräuchert, daß es schwierig war, jemand Bestimmten auszumachen. Sie sah eigentlich nur viele Köpfe, über Tische gebeugte Köpfe.
      Dort! Sie hatte seinen Blondschopf an einem Würfeltisch inmitten vieler ihr unbekannter Köpfe entdeckt und zwängte sich zu diesem Tisch hindurch, wobei sie ihre Röcke gerafft hielt, um weder die Männer noch die Dielen zu streifen. Die Würfeltische waren einer der Gründe gewesen, warum Jarale in diesem miesen Gasthaus hatte absteigen wollen, statt in einem guten Hotel Quartier zu nehmen. Das war ihr von Anfang an klar gewesen. Natürlich hatte auch der Umstand, daß in ihrer Reisekasse fast Ebbe herrschte, bei dieser Entscheidung eine Rolle gespielt - aber die Gelegenheit zu einem Spiel hatte den Ausschlag gegeben.
      Als sie endlich vor ihm stand, konnte sie dem Schweigen, das sich im Raum ausgebreitet hatte, entnehmen, daß nun jeder Mann in der Schankstube sie anstarrte ... Hochgewachsene Blondinen sah man in dieser Gegend wohl nicht alle Tage!
      »Jarale? Alles in Ordnung?« fragte sie. Sein Gesicht war vom Wein gerötet, und er hatte seinen Stuhl etwas zurückgeschoben, so als ob er drauf und dran gewesen sei, zu gehen und zu ihr ins Zimmer hochzukommen. Vielleicht störte sie ja und war im falschen Moment erschienen.
      Er sah zu ihr auf und lächelte - ein dünnes, flackerndes Lächeln, das gar nicht dazu angetan war, sie zu beruhigen. Er war so viel jünger als die anderen Männer am Tisch. Hatte er beim Würfelspiel denn überhaupt eine Chance gegen die? Karis sah die hungrigen Blicke all der Männer auf sich gerichtet und sah sich in ihren Pupillen gespiegelt: Groß, schlank, blond, von makelloser Schönheit und mit Augen von einem leicht ins Violette gehenden Kornblumenblau, stach sie aus dieser Gästeschar hervor wie ein Klipper aus einer Fischkutterflotte. Sie wich diesen Blicken aus und sah auf den Spieltisch hinab, und da fielen ihr einige Dinge ins Auge. Etwa, daß einer der Spieler, ein schmieriger, großer Kerl, einen ganzen Stapel von Münzen vor sich stehen hatte. Er war wohl der große Gewinner dieses Abends!
      »Mach dir keine Sorgen, Karis, mir geht es gut«, sagte Jarale. So sah er aber gar nicht aus! Er wirkte so bekümmert, daß ihr Unheil schwante. Womöglich hatte er ihr ganzes Reisegeld verspielt. Dann müßten sie demnächst im Freien

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