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Lichtspruch nach Tau

Lichtspruch nach Tau

Titel: Lichtspruch nach Tau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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Leuchtindikatoren.
Außer einem grünen Auge, das ihm wie um Nachsicht heischend zuzwinkerte, war alles in Ordnung. Das war sein Indikator. Nun gut. Er wird dieser Sache auf den Grund gehen, sobald sie mit den Vorbereitungen auf den Rückflug beginnen. Jetzt erst einmal zu den Kindern.
    Als er die Tür zum Kinderzimmer öffnete, sah er auf den ersten Blick, daß hier alles in bester Ordnung war. Genauer gesagt, in Unordnung. Die Kinder bewarfen sich mit Kissen, und der Raum war von ihrem fröhlichen Gekreisch erfüllt. Offensichtlich hatten sie den »Übergang« gut überstanden.
    »Papa!« rief Wina. »Wir haben Sandro mit Kissen bombardiert! Aber er hat angefangen.«
»Ja, ich habe angefangen«, bekannte Sandro. »Ich war so froh, die beiden aber kamen gar nicht aus der Knete. Irgendwie mußte ich sie doch aufmuntern.«
»Sind wir schon am Ziel, Vater?« fragte Osa. Sie war die Älteste und machte sich, ohne eine Aufforderung des Vaters abzuwarten, daran, das Kinderzimmer aufzuräumen.
»Ja«, erwiderte der Vater. »Wir sind da, das Raumschiff hat die Satellitenbahn um den Planeten erreicht. Wenn ihr euch beeilt, könnt ihr ihn auf dem Panoramabildschirm betrachten.«
»Ich bin erster!« rief Wina.
»Ich glaube eher«, berichtigte sie der Vater, »daß du letzter sein wirst. Allein dein Bett kostet dich noch eine Unmenge Zeit.«
»Ich helfe ihr, Vater«, sagte Sandro.
»Ich gebe euch fünf Minuten, um fertig zu werden. Beeilt euch. Aber ich erwarte, daß das Zimmer dann vollständig aufgeräumt ist.«
Er verließ den Raum, froh darüber, daß die Kinder den »Übergang« so gut überstanden hatten. Was aber war mit seiner Apparatur los? Woher kam dieses Dröhnen und Pfeifen? Diese Gedanken beschäftigten ihn auf dem Weg zum Navigationszentrum des Raumschiffes und auch noch dort, während er auf die Kinder wartete.
Er war mit der Konstruktion des Raumschiffes gut vertraut und konnte sich deshalb nicht erklären, woher dieses Dröhnen kam.
Da aber ging die Tür auf, und die Kinder eilten herein.
Osa ernst und konzentriert, im vollen Bewußtsein dessen, daß sie gleich etwas Interessantes und Lehrreiches zu sehen bekommen würde. Sandro entschlossen, voller Energie, bereit, sich auf das kleinste Zeichen hin aus dem Raumschiff zu stürzen, um als erster die Oberfläche des Planeten zu betreten. Wina ungeduldig und darauf brennend, mit diesem interessanten Spielzeug zu spielen, das sich Planet nannte.
Der Vater brachte sie in den Drehsesseln unter. Er erinnerte jetzt an einen Zauberkünstler, der sich auf den interessantesten, zugkräftigsten Trick seines Programms vorbereitet.
»Papa, dauert’s noch lange?« Winas Geduld ging zu Ende.
»Es ist soweit«, sagte der Vater. »Gleich werdet ihr den Planeten sehen!« Er drückte auf einen Knopf. Die Klappen, die den Bildschirm verdeckten, öffneten sich, schoben sich zusammen und verschwanden. Ihren Blicken bot sich eine durchsichtige Hemisphäre – vor ihnen, zu ihren Füßen und über ihren Köpfen.
Wina konnte nicht länger an sich halten und kreischte vor Begeisterung auf. Sandro neigte sich mit dem ganzen Körper vor. Osa erstarrte verblüfft in einer unbequemen Haltung.
Vor ihnen schwebte eine nebelverhangene Kugel, eine reglose, in Dunst gehüllte Kugel. Die Sonne beschien gerade die ihnen zugewandte Seite des Planeten. Durch die Lücken in den spiralförmig angeordneten Wolkenschichten schimmerten die hellblauen Punkte der Ozeane, hellbraun getönte Wüstenstreifen, Bergketten und die blendend hellen Polkappen.
Ja! Für diesen Anblick hatte es sich gelohnt, durch Hunderte von Lichtjahren zu rasen. Der Vater machte Aufnahmen, die Kinder schwiegen und starrten mit weit aufgerissenen Augen auf dieses Wunder.
»Wollt ihr euch den Planeten näher ansehen?« fragte der Vater.
»Ich möchte ihn betreten«, erklärte Sandro entschieden.
»Das hat noch Zeit. Schließlich sind wir nicht für fünf Minuten hergekommen.«
»Papa, werden wir wirklich unseren Fuß auf den Planeten setzen?« rief Wina freudig aus.
»Was meinst du, wozu wir die Raumanzüge mitgenommen haben?« fragte Osa. »Wir werden nicht nur unseren Fuß auf ihn setzen, sondern sogar auf ihm herumlaufen.«
»Das werden wir«, bestätigte der Vater, »aber wenn wir dort unten sind, können wir nur einen kleinen Teil des Planeten betrachten, während man von hier oben einen größeren Überblick hat.«
»Aber wir sind doch noch sehr weit von ihm entfernt«, sagte Sandro.
»Wir werden bald tiefer gehen und ihn uns

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