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Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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Optionen zeigen.«
    »Also gut.« Dakota beschlich ein unheimliches Gefühl. »Ich bin gespannt.«
     
    Ihre Erinnerungen an Langley waren weniger deutlich, als sie sich selbst eingestehen wollte; offenbar hatte sie einen großen Teil ihres früheren Lebens aus ihrem Gedächtnis verdrängt – die glückliche Zeit vor den Massakern auf Redstone.
    Es quälte sie, sich anschauen zu müssen, was der Bibliothekar ihr nun zeigte. Sie sah, wie ihr ehemaliger Tutor im Auftrag des Konsortiums das Wrack von Ocean’s Deep erfolgreich barg – und als Folge davon blieben von sämtlichen Welten, die die Menschen besiedelten, innerhalb eines Jahrhunderts nur noch qualmende Ruinen übrig.
    Und was Moss betraf … die Szenen, die sich ihr darboten, waren ein einziger Alptraum.

    »Heißt das, dass er überhaupt kein Mensch ist?«
    »Die Shoal haben dafür einen etwas drolligen Begriff. Das, was sie mit ihm angestellt haben, nennen sie ›Zwangsweise Re-Speziation. ‹«
    »Christus und Buddha, das ist ja …«
    »Barbarisch, in der Tat. Der-mit-tierischen-Fäkalien-handelt hat sich beharrlich darum bemüht, die damit verbundenen Techniken wiederaufleben zu lassen. Ich denke, er wollte dadurch ein deutlich sichtbares und beeindruckendes Exempel statuieren.«
    Wenige Minuten zuvor hatte Dakota beobachtet, wie Moss das Schiff der Weisen mitten ins Zentrum des Herrschaftsbereichs der Emissäre flog. Innerhalb von einigen Monaten war die Heimatwelt der Shoal zerstört, worauf ein tausend Jahre andauernder Krieg folgte, in dessen Verlauf diese beiden miteinander konkurrierenden Mächte es endlich schafften, sich gegenseitig auszumerzen – zusammen mit dem größten Teil der Milchstraße.
    »Und was passiert, wenn ich mich engagiere?«, fragte sie, als das letzte Bild verschwunden war. »Angenommen, es glückt mir, die Orbitalstation mit dem Wrack als Erste zu erreichen?«
    Es kam ihr vor, als lächelte das im Schatten liegende Gesicht, während der Bibliothekar seine Antwort formulierte. »Das kann ich Ihnen nicht zeigen, Dakota. Sie würden Ihre eigene Zukunft verändern, einfach indem Sie die Möglichkeit erhielten, einen Blick darauf zu werfen.«
    »Aber Sie wissen, wie alles ausgehen wird?«
    »Bei dieser Entscheidung kann ich Ihnen nicht helfen. Sie müssen sie ganz allein treffen.«
    Das ist ja mein Problem, dachte Dakota unglücklich.
    »Na schön, sagen wir, ich trage den Sieg davon und kein anderer kommt in Ihre Nähe. Wird dadurch verhindert, dass ein verheerender Krieg ausbricht?«
    »Der Krieg ist längst in vollem Gange und hat bereits Millionen
Opfer gefordert. Der Konflikt wird sich unvermeidlich ausbreiten und Billionen Leben vernichten.«
    »Was hat das Ganze dann überhaupt noch für einen Sinn?«, regte sie sich auf.
    »Es geht darum, noch Entsetzlicheres zu verhüten. Den Schaden einzugrenzen«, erklärte der Bibliothekar. »Der Händler hat bereits einen nicht genehmigten Präventivschlag inszeniert, weil er glaubt, den Krieg dadurch zu einem akzeptablen Ende zu bringen.«
    »Dann sollten wir vielleicht lieber die Shoal unterstützen.«
    »Das Ende des Krieges soll für die Shoal akzeptabel sein, für alle anderen Spezies bedeutet es eine Katastrophe. Riesige Bereiche der Galaxis würden unbewohnbar werden – und die Menschheit stirbt aus. Wenn es dazu kommt, herrschen die Shoal über ein Imperium aus Asche.«
    »Woher beziehen Sie Ihr Wissen?«, erkundigte sich Dakota.
    »Ich bin aus eigener Kraft genauso mächtig wie jede mit den Shoal vergleichbare Zivilisation. Jedes Segment der Kolonie von Leviathan’s Fall wurde von mir infiltriert. Ich bin in das Kernschiff eingedrungen, das Sie hierhergebracht hat, und ich habe mich eingenistet in jedes andere Schiff, welches sich im Ocean’s-Deep-System befindet, egal, ob es den Shoal, den Bandati oder dem Konsortium gehört. Nicht mehr lange, und ich erhalte Zugriff auf das Kontrollzentrum des Godkillers der Emissäre. Ich bin eine machtvolle und gefährliche Waffe, Dakota, gehen Sie also mit größter Umsicht vor, wenn Sie mich einsetzen.«
    »Wollten die Shoal Sie zerstören, weil Sie sich vor Ihrer Stärke fürchteten?«
    »Sie infizierten unsere Navigatoren mit einem tödlichen Bakterium. Einige wenige überlebten, aber ihr Geist war durch die Krankheit geschwächt. Wir selbst waren darauf programmiert, zu flüchten und uns zu verbergen, wenn unser Navigator starb. Und genau das taten wir – aber erst, nachdem die letzten der Weisen
die Shoal aus ihren Ozeanen

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