Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
Vom Netzwerk:
noch einen raschen Blick nach unten, doch sie konnte die Sichelwurmlarve nicht mehr sehen, die längs der Turmwand in die Tiefe purzelte.
    Sie hatte den einzigen Vorteil, dass diese Dinger offenbar nicht dazu in der Lage waren, sich besonders schnell zu bewegen. Und obwohl sie, soweit Dakota erkennen konnte, keine Augen besaßen, funktionierte ihr Geruchssinn verteufelt gut, denn jedes Mal, wenn Dakota einer der Larven auswich, wackelten und schlenkerten die Übrigen so lange mit ihren konturlosen Köpfen, bis sie sie wieder geradewegs auf sie ausrichteten.
    Während der letzten zwei Stunden spielte sie mit ihnen ein tödliches Hasch-mich-Spiel, bei dem sich ein bestimmtes Verhaltensmuster ständig wiederholte. Zuerst krabbelte eine der Laven unter pausenlosem Zischen und Kreischen langsam auf sie zu, während sie möglichst weit von ihren neuen Zellengenossen entfernt in einer Ecke des Raums stand oder kauerte.
    Immer dann, wenn sie versuchte, um die heranrückende Larve einen Bogen zu machen, setzte sich eines ihrer Geschwister (aber wirklich jeweils nur ein einziges), gleichfalls in ihre Richtung in Bewegung. Dann wartete sie bis zum allerletzten Augenblick, ehe sie über die zustoßenden Köpfe hinwegsprang und die kurze Distanz durch die Zelle sprintete, um sich in den Winkel zu flüchten, der ihr am wurmfreisten vorkam.
    Doch dann musste sie sich um die beiden anderen Larven kümmern.
    Die Kreaturen fühlten sich eindeutig zu dem Kanister hingezogen, aus dem sie herausgeschlüpft waren. Ständig krabbelten
sie zu dem Behälter zurück, mit pendelnden und nickenden Köpfen, und manchmal kroch die eine oder andere wieder in ihn hinein, nur um ungefähr eine Minute später wieder daraus aufzutauchen. Bis auf diese kleinen Abstecher neigten die Larven dazu, zusammenzubleiben. Zumindest hatten sie sich nicht in gleichmäßigen Abständen in der Zelle verteilt, was Dakota einen unschätzbaren Vorteil verschaffte, denn sonst -
    Nun ja, vielleicht war es das Beste, keinen Gedanken daran zu verschwenden.
    Wenn sie dann nach ihrem kurzen Sprint in einer halbwegs sicheren Ecke angelangt war, gingen die beiden anderen Larven, die sie nicht überlistet hatte, dazu über, sie in die Zange zu nehmen, und das ganze Spiel begann von neuem.
    Die Larven verfolgten eine Zermürbungstaktik, die sie bestimmt tagelang aushalten konnten, davon war sie fest überzeugt. Sie selbst wäre jedoch schon sehr viel früher erschöpft.
    Deshalb beschloss sie, zum Angriff überzugehen.
    Sie huschte an dem zuschnappenden, mit Zähnen bewehrten Maul der ihr am nächsten gekommenen Larve vorbei und flüchtete sich auf das Sims hinter der Türöffnung. Draußen blies ein kalter Wind, der ihr eine Gänsehaut verursachte. Eine andere Larve schwenkte sekundenlang den Kopf hin und her, und als sie Dakota ausfindig gemacht hatte, schob sie sich gemächlich, aber unbeirrt auf ihren Stummelbeinchen auf sie zu. Eine zweite Larve fing an, sich für sie zu interessieren und schlug dieselbe Richtung ein.
    Die Knie gebeugt und mit weit ausgebreiteten Armen duckte sich Dakota auf dem Sims und spähte angestrengt in die Zelle hinein. Als die erste Larve dicht genug an sie herangerückt war, bäumte sie sich auf mehreren ihrer kurzen Hinterbeine auf, zischende und miauende Geräusche von sich gebend. Dakota packte sie mit einem Ringergriff und hielt sie eisern umklammert, während das weit aufgerissene Maul über ihre Schulter hinweg fauchte und tobte.

    Dakota rollte sich nach hinten ab und spürte, wie ihr Hinterkopf die Kante des Simses berührte. Sie ließ die Larve los, und durch den Schwung segelte die Kreatur über ihren Kopf hinweg. Dakota drehte sich gerade noch rechtzeitig um und bekam mit, wie die Larve am Rand einer tiefer liegenden Plattform vorbeischrammte, und wenige Sekunden später war sie aus ihrem Blickfeld verschwunden.
    Dann bemerkte sie das Blut, das an ihrer Schulter heruntertröpfelte, und im nächsten Moment setzten die Schmerzen ein.
    Unterdessen hatte die zweite Larve sie fast erreicht. Sie winkelte ein Knie an und verpasste ihr einen kräftigen Fußtritt; nadelspitze Zähne rissen die Haut an ihrem Knöchel auf. Beherzt trat sie noch einmal zu, und das Ding schlitterte ein Stück zur Seite. Geistesgegenwärtig nutzte sie die Gelegenheit, um sich wieder auf die Füße zu stemmen und wieselte ins Innere der Zelle zurück.
    Piri. Gottverflucht nochmal, wie lange brauchst du noch?
    Dakota fasste nach hinten und fühlte eine tiefe, feuchte

Weitere Kostenlose Bücher