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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Landfinder
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fragte er.
    »Nein, nichts«, antwortete sie. »Üben Sie nur Klavier. Ich mache uns etwas zu essen.«
    Aber sie war den ganzen Abend so gedankenverloren, daß Mayo nervös wurde. Er stahl sich zeitig davon und ging zu Bett.
    Am nächsten Nachmittag um drei Uhr gelang es ihnen, einen Wagen in Gang zu setzen, und dann war es nicht einmal ein Caddy, sondern ein Chevy – ein Hardtop-Modell, weil Mayo sich nicht in einem Kabriolett Wind und Wetter aussetzen wollte. Sie fuhren aus der Garage an der Tenth Avenue hinaus und zurück zur East Side, die Linda vertrauter war. Sie gestand ihm, daß ihre Welt von der Fifth Avenue bis zur Third, und von der 42 nd Street bis zur 86 th Street reiche. Außerhalb dieser Grenze fühlte sie sich nicht wohl.
     
    Sie übergab Mayo das Steuer und ließ ihn die Fifth und die Madison Avenue auf und ab kriechen, übte Anfahren und Halten mit ihm. Er streifte fünf Wracks, würgte elfmal den Motor ab und brach beim Zurücksetzen durch eine Schaufensterfront, die Gott sei Dank keine Glasscheiben mehr hatte. Er zitterte vor Nervosität.
    »Das ist aber wirklich schwer«, klagte er.
    »Lediglich eine Frage der Übung«, beruhigte sie ihn. »Keine Angst. Ich verspreche Ihnen, daß Sie ein glänzender Fahrer werden, und wenn es einen ganzen Monat dauert.«
    »Einen Monat!«
    »Sie sagten doch, daß Sie nur langsam lernen, nicht wahr? Also geben Sie nicht mir die Schuld. Halten Sie mal!«
    Mit einem Ruck brachte er den Chevy zum Stehen. Linda stieg aus.
    »Warten Sie hier.«
    »Was ist denn los?«
    »Eine Überraschung.«
    Sie lief in einen Laden und blieb eine halbe Stunde fort. Als sie wieder zum Vorschein kam, trug sie ein schmales, schwarzes Kleid, Perlen und hochhackige Abendpumps. Die Haare hatte sie sich zu einer Krone hochgesteckt. Mayo starrte sie verblüfft an, als sie einstieg.
    »Was soll das?« erkundigte er sich.
    »Das gehört zu der Überraschung. Biegen Sie an der Fifty-second links ab.«
    Er plagte sich ab, startete den Motor und fuhr nach Osten. »Warum haben Sie sich so aufgemacht, im Abendkleid?«
    »Das ist ein Cocktail-Kleid.«
    »Ja, aber wozu?«
    »Um da, wo wir jetzt hinfahren, richtig angezogen zu sein. Vorsicht, Jim!« Linda griff rasch ins Steuer und konnte gerade noch um einen zerstörten Lastwagen herumbiegen. »Ich führe Sie zu einem berühmten Lokal.«
    »Zum Essen?«
    »Nein, Sie Dummkopf. Auf ein paar Drinks. Sie sind mein Besuch, und ich habe für Ihre Unterhaltung zu sorgen. Da ist es – links. Sehen Sie zu, ob Sie hier irgendwo parken können. «
    Er parkte fürchterlich. Als sie ausstiegen, blieb Mayo stehen und sog verwundert die Luft durch die Nase.
    »Riechen Sie das?« fragte er.
    »Was?«
    »Es riecht irgendwie süßlich.«
    »Das ist mein Parfüm.«
    »Nein, es ist irgendwas in der Luft, süßlich und erstickend. Ich kenne den Geruch von irgendwoher, aber ich kann mich nicht erinnern, von wo.«
    »Macht nichts. Kommen Sie rein.« Sie führte ihn in das Restaurant. »Sie müßten eigentlich eine Krawatte tragen«, flüsterte sie. »Aber vielleicht kommen wir so hinein.«
    Die Einrichtung des Restaurants beeindruckte Mayo nicht, aber die Fotos der Prominenten in der Bar faszinierten ihn. Hingerissen verbrachte er Minuten damit, sich seine Finger an Streichhölzern zu verbrennen, um Mel Allen, Red Barber, Casey Stengel, Frank Gifford und Rocky Marciano zu bewundern. Als Linda schließlich mit einer brennenden Kerze aus der Küche zurückkam, drehte er sich eifrig zu ihr um.
    »Haben Sie hier schon welche von den Fernsehstars gesehen?« fragte er sie.
    »Kann sein. Wie wär’s denn mit einem Drink?«
    »Ja, sicher. Aber ich möchte mich noch über diese Fernsehstars unterhalten.«
    Er führte sie zu einem Barhocker, pustete den Staub herunter und half ihr ritterlich hinauf. Dann setzte er über die Theke, zog sein Taschentuch heraus und polierte mit geübter Hand das Mahagoniholz. »Das ist meine Spezialität«, grinste er und nahm die unpersönlich-freundliche Haltung eines Barkeepers an. »Guten Abend, Ma’am. Schön heute, nicht? Was darf ich Ihnen bringen?«
    »Mein Gott, ich hatte heute soviel zu tun! Martini dry on the rocks. Am liebsten einen doppelten.«
    »Gern, Ma’am. Spritzer Zitrone oder Olive?«
    »Zwiebel.«
    »Gibson dry, doppelt, on the rocks. Kommt sofort.« Mayo suchte hinter der Bar herum und fand nur Whisky, Gin sowie mehrere Flaschen Soda, die durch die versiegelten Verschlüsse höchstens zur Hälfte verdunstet waren. »Tut mir

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