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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Landfinder
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griff nach der Whiskyflasche. »Kommen Sie, trinken wir noch ein bißchen, und dann reden wir über die Fernsehstars. Auf viele schöne Tage!
    Ich könnte Sie mitnehmen zum BBDO und Ihnen die Bänder und Filme zeigen. Was meinen Sie?«
    »Das haben Sie mich schon mal gefragt.«
    »Und Sie haben mir nicht geantwortet. Ich könnte Ihnen auch Kinofilme zeigen. Mögen Sie die? Ich hasse sie, aber ich kann nichts Schlechtes mehr darüber sagen. Die Kinofilme haben mir das Leben gerettet, als der große Knall kam.«
    »Wieso das?«
    »Das ist ein Geheimnis, verstehen Sie? Das bleibt bitte unter uns. Wenn eine andere Agentur das jemals erfährt …« Linda sah sich um und senkte geheimnisvoll die Stimme. »BBDO hat ein riesiges, geheimes Lager von Stummfilmen gefunden. Verlorengegangene Filme, verstehen Sie? Niemand wußte, daß sie noch existierten. Die würden eine großartige Fernsehserie abgeben. Also haben sie mich nach Jersey in diese verlassene Mine geschickt, um dort Bestandsaufnahme zu machen.«
    »In eine Mine?«
    »Genau. Auf viele schöne Tage!«
    »Warum lagerten die Filme denn in einer Mine?«
    »Es waren alte Filme. Nitrat. Feuergefährlich. Und sie werden unbrauchbar. Müssen gelagert werden wie Wein. Deswegen. Also nahm ich zwei Assistentinnen mit, um übers Wochenende die Dinger auszusortieren.«
    »Sie sind ein ganzes Wochenende in dieser Mine geblieben?«
    »Ja. Drei Mädchen. Freitag bis Montag. So war’s geplant. Ich hatte geglaubt, es würde ein Heidenspaß. Auf viele schöne Tage! Also … Wo war ich? Ach ja! Also nahmen wir Lampen, Wolldecken, Bettwäsche, Lebensmittel und all das Zeug mit und machten uns an die Arbeit. Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als der Knall kam. Wir suchten die dritte Spule des UFA-Films ›Gekrönter Blumenorden an der Pegnitz‹. Spule eins, zwei, vier, fünf und sechs hatten wir. Drei fehlte. Bums! Auf viele schöne Tage!«
    »Lieber Himmel! Und dann?«
    »Meine Mädchen drehten durch. Ich konnte sie nicht unten halten. Hab’ sie nie wiedergesehen. Aber ich wußte Bescheid. Ich hab’ die Lebensmittel so lange wie möglich gestreckt. Und anschließend gehungert. Dann bin ich endlich nach oben gegangen, und wozu? Für wen?« Sie begann zu weinen. »Für niemanden. Kein Mensch mehr da. Nichts.« Sie ergriff Mayos Hände. »Warum bleiben Sie nicht?«
    »Bleiben? Wo?«
    »Hier.«
    »Ich bleibe doch.«
    »Ich meine … für lange. Warum nicht? Habe ich nicht ein hübsches Haus? Und Vorräte in ganz New York. Und einen Garten mit Blumen und Gemüse. Wir könnten uns Kühe und Hühner halten. Angeln gehen. Autofahren. Museen besuchen. Kunstgalerien. Gäste …«
    »Es geht Ihnen doch sehr gut. Sie brauchen mich nicht.«
    »Doch, doch. Ich brauche Sie. Bestimmt.«
    »Wofür?«
    »Wegen der Klavierstunden.«
    Nach einer langen Pause sagte er: »Sie sind betrunken.«
    Sie legte den Kopf auf die Bar, strahlte kokett zu ihm empor und schloß die Augen. Sekunden später wußte Mayo, daß sie eingeschlafen war. Er preßte die Lippen zusammen. Dann kletterte er aus der Bar heraus, stellte die Rechnung zusammen und legte fünfzehn Dollar unter die Whisky-Flasche.
    Er faßte Linda an der Schulter und schüttelte sie sanft. Sie sank ihm in die Arme, und ihr Haar löste sich. Er blies die Kerze aus, hob Linda auf und trug sie zum Chevy hinaus. Dann fuhr er ängstlich und konzentriert durch die Dunkelheit bis zum Teich. Er brauchte vierzig Minuten dafür.
    Zu Hause trug er Linda in ihr Schlafzimmer und setzte sie auf das Bett, das mit zahllosen Puppen dekoriert war. Sie sank sofort hintenüber und rollte sich, eine Puppe im Arm, auf die sie in leisem Ton einsprach, zusammen. Mayo zündete eine Lampe an und versuchte sie aufzurichten. Kichernd ließ sie sich wieder zurückfallen.
    »Linda«, mahnte er, »Sie müssen Ihr Kleid ausziehen. Sie können nicht in diesem Kleid schlafen. Es hat hundert Dollar gekostet.«
    »Neunundneunzigfünfzig.«
    »Kommen Sie, Mädchen!«
    »Hm.«
    Er rollte verzweifelt die Augen und begann sie auszuziehen. Das kleine Schwarze hängte er sorgfältig auf einen Bügel, die Sechzig-Dollar-Pumps stellte er in eine Ecke. Mit dem Schloß der (unechten) Perlenkette wurde er nicht fertig, also brachte er sie mit den Perlen zu Bett. Als sie bis auf die Perlen nackt auf dem hellblauen Bettlaken lag, wirkte sie wie eine nordische Odaliske.
    »Haben Sie meine Puppen in Unordnung gebracht?« murmelte sie.
    »Nein. Sie sitzen alle um Sie herum.«
    »Gut. Ohne die

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