Liebe 2000 - erotic science fiction
leid, Ma’am, wir haben keine Martinis mehr. Darf’s auch was anderes sein?«
»O ja, das da. Scotch, bitte.«
»Das Soda wird abgestanden sein«, mahnte er. »Und Eis habe ich auch nicht.«
»Macht nichts.«
Er spülte ein Glas mit Soda aus und schenkte ihr ein.
»Danke. Trinken Sie etwas mit, Barkeeper. Wie heißen Sie?«
»Jim, Ma’am. Nein, danke. Ich trinke nicht im Dienst.«
»Dann nehmen Sie sich dienstfrei und leisten Sie mir Gesellschaft.«
»Ich trinke auch nicht außer Dienst, Ma’am.«
»Sie dürfen mich Linda nennen.«
»Vielen Dank, Miß Linda.«
»Ist das Ihr Ernst, daß Sie nichts trinken, Jim?«
»Ja.«
»Na, dann auf viele schöne Tage.«
»Und lange Nächte.«
»Wie nett Sie das sagen. Stammt das von Ihnen?«
»Tja, weiß ich nicht. Das ist so ein Spruch, den die Barkeeper benutzen, vor allem bei Männern, wissen Sie. Suggestiv. War nicht böse gemeint.«
»Ich bin auch nicht böse.«
»Bienen!« platzte Mayo auf einmal heraus.
Linda zuckte zusammen. »Was soll das heißen – Bienen?«
»Dieser Geruch. Wie in einem Bienenkorb.«
»So? Keine Ahnung«, sagte sie gleichgültig. »Bitte noch einen.«
»Kommt sofort. Jetzt hören Sie mal, mit diesen Fernsehstars: Haben Sie sie tatsächlich gesehen? Hier?«
»Natürlich, Jim. Auf viele schöne Tage.«
»Auf daß es nur Samstage sind.«
Linda überlegte. »Warum Samstage?«
»Das ist der freie Tag.«
»Ach so!«
»Welche Fernsehstars haben Sie gesehen?«
»Alle.« Sie lachte. »Sie erinnern mich an den kleinen Jungen von nebenan. Ich mußte ihm immer erzählen, welche Stars ich gesehen hatte. Eines Tages erzählte ich ihm, daß ich Jean Arthur hier drinnen gesehen habe, und er fragte mich: ›Mit seinem Pferd?‹«
Mayo verstand die Pointe nicht, war aber trotzdem tief gekränkt. Und als Linda ihn wieder aufmuntern wollte, begann die Bar leise zu beben, während sie gleichzeitig ein schwaches, unterirdisches Grollen vernahmen. Es kam aus der Ferne, näherte sich langsam und wurde leiser. Das Beben ließ nach. Mayo starrte Linda an.
»Könnte es sein, daß dieses Haus einstürzt?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Wenn sie einstürzen, dann kommt immer dieses Donnern. Aber wissen Sie, wie sich das anhörte? Wie die U-Bahn in der Lexington Avenue.«
»Die U-Bahn?«
»Ja. Der Personenzug.«
»Das ist doch idiotisch. Wie soll die U-Bahn funktionieren?«
»Ich habe ja nicht gesagt, daß sie es war . Ich sagte nur, daß es sich so anhörte . Bitte, noch einen.«
»Wir brauchen noch Soda.« Mayo machte sich auf die Suche und kam mit Flaschen und einer großen Getränkekarte zurück. Er war blaß. »Seien Sie lieber vorsichtig, Linda«, sagte er. »Wissen Sie, was die hier für einen Drink verlangen? Einen Doller fünfundsiebzig. Sehen Sie – da!«
»Zum Teufel mit den Preisen! Wir wollen das Leben genießen. Einen Doppelten, Barkeeper. Wissen Sie was, Jim? Wenn Sie hier in der Stadt blieben, könnte ich Ihnen zeigen, wo alle Ihre Helden gewohnt haben. Vielen Dank. Auf viele schöne Tage. Ich könnte Sie mit zum BBDO nehmen und Ihnen alle Bände und Filme zeigen. Was meinen Sie? Stars wie … wie … Red – wer?«
»Barber.«
»Red Barber und Rocky Gifford und Rocky Casey und Rocky, das fliegende Eichhörnchen.«
»Sie machen sich über mich lustig«, maulte Mayo wieder beleidigt.
»Ich, Sir? Ich mache mich über Sie lustig?« wiederholte Linda würdevoll. »Warum sollte ich? Ich möchte nur freundlich sein. Ich möchte nur, daß Sie sich amüsieren. Meine Mutter hat immer zu mir gesagt, Linda, hat sie gesagt, bei einem Mann mußt du immer an eines denken: Zieh an, was er will, und sag, was er will. Das hat sie mir gesagt. Mögen Sie dieses Kleid?«
»Es gefällt mir, falls Sie das meinen sollten.«
»Wissen Sie, was ich dafür bezahlt habe? Neunundneunzig-fünfzig.«
»Was? Hundert Dollar für so einen Fummel?«
»Das ist kein Fummel. Das ist ein kleines Schwarzes. Und für die Perlen habe ich zwanzig Dollar bezahlt. Unechte«, erklärte sie. »Und sechzig für die Abend-Pumps. Und vierzig für das Parfüm. Zweihundertzwanzig Dollar, damit Sie sich gut amüsieren. Amüsieren Sie sich?«
»Na klar.«
»Wollen Sie mal an mir riechen?«
»Ich habe schon gemerkt, wie Sie riechen.«
»Barkeeper, noch einen!«
»Tut mir leid, aber Sie kriegen keinen mehr, Ma’am.«
»Warum nicht?«
»Weil Sie genug haben.«
»Ich habe noch nicht genug«, widersprach Linda indigniert. »Wo bleiben Ihre guten Manieren?« Sie
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