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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Landfinder
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waschen Sie sich; ich mache das Essen fertig. Au, verdammt! Ich habe die Hummersuppe vergessen.«
    Sie setzte ihm ein Essen vor, das sie sehr geschickt aus Konserven zusammengestellt hatte und auf exquisitem Forisetti-Porzellan mit dänischem Tafelsilber servierte. Es war eine typische Mädchen-Mahlzeit, so daß Mayo hinterher immer noch hungrig war, aber aus Höflichkeit sagte er nichts. Und eine Ausrede zu erfinden, um fortgehen und sich etwas Kräftiges besorgen zu können, dazu war er einfach zu müde. Er wankte ins Bett, vergaß auch nicht, seine Stiefel auszuziehen, dachte aber nicht mehr an die Tagesdecke.
    Am nächsten Morgen erwachte er von lautem Geschnatter und Flügelschlagen. Er wälzte sich aus dem Bett und lief ans Fenster – gerade noch rechtzeitig, um mitanzusehen, wie die Mallard-Enten von etwas, das einem roten Ballon ähnelte, aus ihrem Teich vertrieben wurden. Als er dann seine Augen ganz aufbekam, sah er, daß es sich um eine Badekappe handelte. Sich reckend und gähnend schlenderte er hinaus. Linda rief ihm fröhlich etwas zu und kam auf ihn zugeschwommen. Sie zog sich aus dem Wasser und stützte sich auf die Einfassung. Mehr als die Badekappe trug sie nicht. Mayo wich vor ihrem Geplansche zurück.
    »Guten Morgen«, begrüßte ihn Linda. »Gut geschlafen?«
    »Guten Morgen«, antwortete Mayo. »Ich weiß nicht. Mein Rücken ist von dem Bett ganz steif geworden. He, das Wasser muß aber kalt sein! Sie haben eine Gänsehaut.«
    »Nein, es ist herrlich.« Sie zog die Kappe herunter und schüttelte ihr Haar. »Wo ist das Handtuch? Ach, da. Kommen Sie nur herein, Jim. Es wird Ihnen guttun.«
    »Ich mag es nicht, wenn es so kalt ist.«
    »Seien Sie doch kein Feigling!«
    Ein Donnerschlag zerriß die Morgenstille. Mayo blickte erstaunt zum klarblauem Himmel auf. »Was war das?« fragte er.
    »Sehen Sie!« befahl Linda.
    »Das klang wie ein Überschallknall.«
    »Da!« rief sie ihm zu und zeigte nach Westen. »Sehen Sie?«
    Einer der West-Side-Wolkenkratzer stürzte majestätisch ein, sank in sich zusammen wie ein Teleskop-Becher und schleuderte Massen von Ziegel- und Betonbrocken herum. Die nackten Stützbalken verdrehten sich und knickten. Sekunden später hörte man das Krachen.
    »Mann, ist das ein Anblick!« murmelte Mayo überwältigt.
    »Der Abstieg und Fall der großen Stadt. Man gewöhnt sich daran. Und jetzt springen Sie rein, Jim. Ich hole Ihnen inzwischen ein Handtuch.«
    Sie lief ins Haus. Er zog Unterhose und Socken aus, stand aber immer noch am Beckenrand und tauchte unglücklich den Zeh ins Wasser, als sie mit einem riesigen Badetuch wiederkam.
    »Es ist fürchterlich kalt, Linda!« jammerte er.
    »Haben Sie denn nicht kalt geduscht, als Sie noch Ringer waren?«
    »Nein, nie. Immer nur kochend heiß.«
    »Jim, wenn Sie da stehenbleiben, werden Sie nie reingehen. Sehen Sie doch, Sie fangen ja schon an zu bibbern! Ist das da, um Ihre Taille, eine Tätowierung?«
    »Was? Ach so, ja. Eine Python, fünffarbig. Geht ringsherum. Sehen Sie?« Er drehte sich stolz. »Habe ich mir machen lassen, als ich ‘70 mit der Armee in Saigon war. Eine orientalische Python. Elegant, nicht wahr?«
    »Tut es sehr weh?«
    »Ehrlich gesagt, nein. Manche tun, als sei das Tätowieren eine chinesische Folter, aber das ist bloß Angabe. Eigentlich kitzelt es viel eher.«
    »Sie waren 1970 Soldat?«
    »Genau.«
    »Wie alt waren Sie da?«
    »Zwanzig.«
    »Und jetzt sind Sie siebenunddreißig?«
    »Sechsunddreißig. Ich werde siebenunddreißig.«
    »Dann sind Sie also vorzeitig grau geworden?«
    »Möglich.«
    Sie betrachtete ihn nachdenklich. »Wissen Sie was? Wenn Sie reingehen, sehen Sie zu, daß Ihr Kopf nicht naß wird.«
    Sie lief ins Haus. Mayo, beschämt über seine Unentschlossenheit, sprang mit den Füßen voran ins Wasser. Als Linda wiederkam, stand er bis zur Brust im Teich und spritzte sich Wasser ins Gesicht und über die Schultern. Linda brachte einen Hocker, eine Schere und einen Kamm mit heraus.
    »Ist es nicht wunderbar?« rief sie ihm zu.
    »Nein.«
    Sie lachte. »Na, dann kommen Sie wieder raus. Ich werde Ihnen die Haare schneiden.«
    Er kletterte an Land, trocknete sich ab und setzte sich gehorsam auf den Hocker. Linda stutzte ihm das Haar. »Den Bart auch«, drängte sie. »Ich möchte sehen, wie Sie wirklich aussehen.« Sie trimmte den Bart so kurz, daß er ihn abrasieren konnte, inspizierte ihn und nickte befriedigt. »Sehr hübsch.«
    »Ach wo!« Er errötete.
    »Auf dem Herd steht ein

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