Liebe 2000 - erotic science fiction
Puppen kann ich nicht schlafen.« Sie streckte die Hand aus und tätschelte sie liebevoll. »Auf viele schöne Tage. Lange Nächte.«
»Weiber!« schnaufte Mayo verächtlich. Er löschte die Lampe, stapfte hinaus und warf die Tür hinter sich ins Schloß.
Am nächsten Morgen erwachte Mayo vom Lärm der vertriebenen Enten. Der rote Ballon schwamm auf der Wasserfläche, die glitzernd im warmen Juni-Sonnenschein lag. Mayo wünschte, es wäre ein Modellschiff statt dieses Mädchens, das sich in Bars betrank. Er stakste hinaus und sprang, so weit wie möglich von Linda entfernt, ins Wasser. Als er die Brust benetzte, kam unter Wasser etwas auf ihn zu, packte seinen Knöchel und zwickte ihn. Er schrie auf und blickte in Lindas strahlendes Gesicht, das direkt vor ihm aus dem Wasser auftauchte.
»Guten Morgen!« grüßte sie lachend.
»Furchtbar komisch«, knurrte er.
»Sie sehen heute morgen so böse aus.«
Er grunzte.
»Kann ich Ihnen auch nicht verdenken. Ich habe gestern abend etwas Schreckliches getan: Ich habe Ihnen nichts zu essen gegeben. Bitte, entschuldigen Sie.«
»Ans Essen hatte ich nicht gedacht«, erklärte er bissig, doch würdevoll.
»Nicht? Weswegen in aller Welt sind Sie mir aber dann böse?«
»Ich kann Frauen nicht leiden, die sich betrinken.«
»Wer war betrunken?«
»Sie.«
»War ich nicht«, behauptete sie gekränkt.
»So? Und wen mußte ich ausziehen und wie ein Baby zu Bett bringen?«
»Und wer war zu dumm, mir die Perlen abzunehmen?« konterte sie. »Die Kette ist zerrissen, und ich habe die ganze Nacht auf den Dingern geschlafen. Überall habe ich blaue Flecken. Sehen Sie doch! Da und da und …«
»Linda«, unterbrach er sie streng, »ich bin nur ein einfacher Mann aus New Haven. Ich kann nichts anfangen mit verwöhnten Mädchen, die hohe Rechnungen machen, sich ständig herausputzen und sich in vornehmen Kneipen betrinken.«
»Wenn Sie mich nicht mögen, warum bleiben Sie dann?«
»Ich gehe ja«, gab er zurück. Er kletterte hinaus und begann sich abzutrocknen. »Ich mache mich noch heute vormittag auf den Weg in den Süden.«
»Viel Spaß beim Wandern.«
»Ich werde fahren.«
»Mit was denn? Mit einem Spielzeugauto?«
»Mit dem Chevy.«
»Jim, das ist nicht Ihr Ernst!« Sie kletterte an Land und machte ein besorgtes Gesicht. »Sie können doch noch gar nicht richtig fahren.«
»So? Habe ich Sie gestern abend etwa nicht gefahren, als Sie stockbetrunken waren?«
»Sie werden in Schwierigkeiten kommen.«
»In keine, aus denen ich nicht auch wieder rauskommen könnte. Außerdem kann ich nicht ewig hier rumhängen. Sie sind ein Party-Mädchen: Sie wollen nur spielen. Ich habe ernsthafte Dinge im Kopf. Ich muß nach Süden kommen und jemanden finden, der etwas vom Fernsehen versteht.«
»Jim, Sie schätzen mich falsch ein. Ich bin gar nicht so. Sehen Sie doch, wie ich mein Haus eingerichtet habe. Hätte ich das tun können, wenn ich immer nur auf Parties gegangen wäre?«
»Das haben Sie wirklich schön gemacht«, gab er zu.
»Bitte, gehen Sie heute noch nicht. Sie sind noch nicht soweit.«
»Ach wo! Sie wollen ja nur, daß ich noch hierbleibe und Ihnen das Klavierspielen beibringe.«
»Wer sagt das?«
»Sie selber. Gestern abend haben Sie das gesagt.«
Sie runzelte die Stirn, nahm die Badekappe ab, griff nach ihrem Handtuch und trocknete sich ab. Schließlich sagte sie: »Jim, ich will ehrlich zu Ihnen sein. Gewiß möchte ich, daß Sie eine Zeitlang hierbleiben. Das leugne ich nicht. Aber immer möchte ich Sie hier nicht haben. Denn schließlich, was haben wir eigentlich gemeinsam?«
»Sie sind immer so verdammt vornehm«, grollte er.
»Nein, nein, das ist es nicht. Es ist nur, daß Sie ein Mann sind und ich ein Mädchen, und wir können einander nichts geben. Wir sind verschieden. Wir haben einen verschiedenen Geschmack und verschiedene Interessen. Stimmt’s?«
»Genau.«
»Aber Sie sind noch nicht soweit, daß Sie allein fahren können. Ich will Ihnen was sagen: Wir werden den ganzen Vormittag üben, und dann werden wir was Hübsches unternehmen. Was würden Sie denn gern tun? Einen Schaufensterbummel machen? Noch mehr Kleider kaufen? Ins Modern Museum gehen? Ein Picknick veranstalten?«
Er begann zu strahlen. »Wissen Sie was? Ich war noch nie im Leben auf einem Picknick. Einmal, als Barkeeper, bei einer Party, wo sie Muscheln gegrillt haben, aber das ist nicht dasselbe. Das ist nicht, wie wenn man als Kind auf ein Picknick geht.«
Sie war erfreut. »Dann
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