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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Landfinder
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werden wir ein richtiges Kinder-Picknick veranstalten.«
    Und sie brachte ihre Puppen mit. Sie trug sie auf den Armen, während Mayo den Picknickkorb zum Standbild der Alice im Wunderland schleppte. Die Statue gab Mayo, der nie von Lewis Caroll gehört hatte, Rätsel auf. Während Linda ihre Lieblinge arrangierte und den Korb auspackte, erzählte sie Mayo eine Kurzfassung des Buches und beschrieb ihm, wie die Bronzeköpfe von Alice, dem verrückten Hutmacher und dem Märzhasen von den zahllosen, Bergkönig spielenden Kindern blankpoliert worden waren.
    »Komisch, ich habe nie von dieser Geschichte gehört«, wunderte er sich.
    »Ich glaube, Sie hatten keine besonders glückliche Kindheit, Jim«, meinte sie.
    »Warum sagen Sie so et –« Er hielt inne, legte den Kopf schief und lauschte aufmerksam.
    »Was ist denn?« fragte Linda.
    »Hören Sie den Blauhäher?«
    »Nein.«
    »Horchen Sie. Er macht ein ganz komisches Geräusch. Wie Stahl.«
    »Stahl?«
    »Ja. Wie … wie Säbel in einem Duell.«
    »Sie machen Witze!«
    »Nein. Im Ernst.«
    »Aber Vögel singen doch; sie machen keine Geräusche.«
    »Nicht immer. Blauhäher imitieren oft Geräusche. Stare ebenfalls. Und Papageien. Aber warum imitiert er ein Säbelduell? Wo kann er das nur gehört haben?«
    »Sie sind ein richtiger Landjunge, nicht wahr, Jim? Bienen und Blauhäher und Stare und so …«
    »Kann schon sein. Aber ich wollte fragen, warum Sie so etwas sagen, daß ich keine schöne Kindheit gehabt hätte.«
    »Weil Sie Alice im Wunderland nicht kennen und nie auf einem Picknick gewesen sind, und weil Sie sich immer eine Modell-Jacht gewünscht haben.« Linda öffnete eine dunkle Flasche. »Möchten Sie ein bißchen Wein probieren?«
    »Seien Sie lieber vorsichtig«, warnte er.
    »Jetzt hören Sie aber auf, Jim. Ich bin doch keine Säuferin!«
    »Haben Sie sich gestern abend vollaufen lassen oder nicht?«
    Sie kapitulierte. »Na schön, hab’ ich. Aber nur, weil das seit Jahren mein erster Drink war.«
    Er freute sich über ihr Nachgeben. »Sicher. Sicher. Kann ich mir vorstellen.«
    »Also? Trinken Sie mit?«
    »Zum Teufel, warum eigentlich nicht?« Er grinste. »Machen wir uns das Leben schön. He, das ist wirklich ein nettes Picknick, und außerdem gefallen mir die Teller. Woher haben Sie die?«
    »Abercrombie & Fitch«, antwortete Linda trocken. »Geschirr für vier Personen, rostfreier Edelstahl, neununddreißigfünfzig. Skol.«
    Mayo lachte laut auf. »Ich hab’ mich schön angestellt, nicht wahr? Mit dem ganzen Theater? Auf Ihre Gesundheit!«
    »Auf die Ihre.«
    Sie tranken und aßen in herzlichem Schweigen, lächelten einander kameradschaftlich an. Linda zog ihren Rock aus Madras-Seide aus, um sich in der heißen Nachmittagssonne braun brennen zu lassen, und Mayo hängte ihn zuvorkommend an einen Ast. Auf einmal fragte ihn Linda: »Weshalb hatten Sie keine glückliche Kindheit, Jim?«
    »Tja, ich weiß nicht.« Er dachte nach. »Vielleicht, weil meine Mutter starb, als ich ein kleiner Junge war. Und noch etwas: Ich mußte immer viel arbeiten.«
    »Warum?«
    »Mein Vater war Lehrer. Und Sie wissen ja, wie die bezahlt werden.«
    »Aha! Deswegen sind Sie so gegen die Intelligenzler.«
    »Bin ich das?«
    »Natürlich. Nicht böse sein.«
    »Kann sein, daß Sie recht haben«, gab er zu. »Es war eine ziemliche Enttäuschung für meinen Vater, als ich in der Mittelschule Stürmer spielte, während er sich doch einen Einstein wünschte.«
    »Hat das Football-Spielen Spaß gemacht?«
    »Nicht so wie richtige Spiele. Football ist Arbeit. He, erinnern Sie sich an die Abzählverse von früher, als wir noch klein waren? Ene, mene, mei, und du bist frei.«
    »Wir haben gesagt: Ene, mene, mink, mank, pink, pank.«
    »Ja, und: Ich und du, Müllers Kuh, Müllers Esel, das bist du.«
    »Du magst mich, ich mag dich, ich mag die Jungs, und die Jungs mögen mich.«
    »Das kann ich mir vorstellen, daß die Jungens in Sie verliebt waren«, erklärte Mayo feierlich.
    »Nein, waren sie nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Ich war immer zu groß.«
    Er wunderte sich. »Aber Sie sind doch gar nicht groß!« versicherte er. »Sie sind genau richtig. Perfekt. Und phantastisch gebaut. Das habe ich gemerkt, als wir den Flügel holten. Sie haben tolle Muskeln für ein Mädchen. Besonders in den Beinen; das zählt.«
    Sie errötete. »Bitte nicht. Jim.«
    »Nein, ehrlich.«
    »Noch etwas Wein?«
    »Danke. Trinken Sie doch auch.«
    »Na schön.«
    Ein Donnerschlag zerteilte den Himmel

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