Liebe 2000
lo s mi t dir , Schrecksch r aube ? « fuh r ic h sie an. » K ü mme rt sich dein Alter nicht um dich ? «
Sie hielt erschrock e n ihre Faust vor den Mund, u n d ic h lacht e wi e ei n Flegel . »Geh , schnei d ih m sein e Eier ab , Baby . Ic h hab ’ eine n Riecher , da ß e s dara n liegt . « Si e macht e kehr t un d rannt e d a von.
S o gin g e s ein e gan z e Weile . Ic h spaziert e herum , un d si e kame n un d fütterte n mic h un d hütete n ängstlich ihre jung e n Gänsch e n, bis si e di e Stad t unterrichtet hatten , wa s ic h mache n sollte.
Eingesperrt , wi e ic h war , hatt e mei n Geis t ein e Zeitlan g Mattscheibe . Ic h beka m Platzangst , wurd e besessen , lie f heru m un d saß , wen n e s dunke l wurde , unt e r de r Ver a nd a de s Gasthause s. Do ch das g i ng vo r über, ich wu r de hundsge m ein, fuhr jede n an , einma l bärbeißig , dan n ruhi g un d dan n nu r noc h scheißgleichgültig.
Schließlic h fin g i c h z u überleg e n an , wi e ic h von hier wegko mme n könnte. Es began n damit , da ß ich mi ch an d e n Pu del erinnerte, d e n ich ein m al für B l ood gefange n hatte . E r mußt e au s eine r Un t erstad t ge stam m t haben. Un d er konnte nicht durch einen Zugangsschach t ho c hgekomme n sein . Da s bedeutet e also, da ß e s noc h ander e A u fstieg e gebe n mußte.
Zuletz t konnt e ic h mic h ziemlic h fre i in un d außer halb der St adt bewegen. Aber i mme r war die grüne Wachschachte l irgendw o i n meine r Nähe.
Auf diese Weise fand ich d e n Aufstieg . Wa r nich t so aufregend ; e r mußt e d a sein , un d ic h fan d i h n.
Dan n entdeckt e ich , w o si e mein e Waffe n versteckt hatten . E s konnt e losgehen . Bald.
IX
Es war auf den T a g gen a u eine Woche nach me iner Ankunft , al s Aaron , Le w un d Ab e ka me n, um mi ch zu hol e n. Ich saß drauß e n auf de r Gartenverand a de r P e nsion , raucht e ein e Maisko l b e np f eife und hatte me in Hem d au s g ezogen , u m mic h ein biß c hen zu sonn e n. Nur, d a ß es gar keine Sonn e gab . Verrückt!
Sie ka me n um das H a us h e r u m . » M org e n, Vic«, begrüßte mi ch L e w. Er hu m p e lte a n einem S t ock herbei, de r alt e Furz . Aaro n grinst e breit , al s freu e e r sic h über einen g r oßen, schwarzen Bullen, der seinen Schw a n z i n ein e gut e Zuchtku h stec k e n sollte . Ab e hatt e starre Blicke , di e ma n abschne i d e n un d al s Brennhol z ver wenden konnte.
»Fein , wi e geht’s , Lew . Mo r gen , Aaron , hallo, Abe . «
Lew schien das m ächtig zu gefallen. O ih r lausige n Bastarde , warte t nur!
»Bis t d u bereit , mi t dei n e r erste n Dam e zusammen zuko mme n?«
»Berei t wi e immer , Lew« , sagt e ic h un d stan d auf. Si e ginge n m i t m i r hinübe r in die Marigold Straße.
Wir blieben vor einem kleinen Haus m it gelben Fen s terläde n un d eine m wei ß e n Lattenzau n stehen , und Le w sagte : »Da s is t Abe s Hau s . Quill a Jun e is t seine Tochter.«
»A c h du m e ine G üte«, sagte ich und m ach t e große Augen.
Abe s verkümmert e Mus k el n spannte n sich. Wi r ginge n hinein.
Au f eine r Polsterban k s a ß Quill a Jun e mi t ihrer Mutter : ein e älter e Ausga be ihre r Tochter , mage r wie ei n abgez e hrte r Muskel . »Mi ß H o lmes« , sagt e ic h und macht e ei n e klein e Verbeugung . Si e lächelt e gequält, abe r si e lächelte.
Quill a Jun e sa ß mi t sittsa m geschlossene n Beinen da, die H ä nde im Schoß gefaltet. Sie trug ein blaues
Ban d i m Haar.
Ic h betrachtet e ihr e Augen.
Irgen d etwa s schnürt e mi r di e Kehl e zu.
»Hallo , Qu i ll a June« , sagt e ich. Sie sah auf. » M org e n, Vic.«
Dan n stande n all e uns c h lüssi g herum , bi s Abe schließlich zu zetern und zu kläffen beg a nn: Man sollte in s Schlafzimm er gehe n un d di e se s widernatürliche, schmutzig e Geschäf t hinte r sic h bringen , d am i t si e in di e Kirch e gehe n könnten , u m z u Got t de m Allmächtige n z u beten , e r mög e si e all e nich t mi t eine m Blitzstrah l i n de n Arsc h treffe n – ode r s o ei n ähnliche r Mist.
Ic h streckt e mein e Han d a u s , di e Quill a Jun e – ohne aufzusehe n – ergriff , un d w i r ginge n i n di e klein e Bett-
kamme r i m Hinterg r und , un d d a stan d si e nu n un d ließ den Kopf häng e n.
» D u hast ihnen do c h n i chts gesagt? « fragt e ich. Si e schüttelt e de n Kop f .
Un d plötzlic h wollt e ic h s i e ga r nich t meh r töten. Ic h wollt e
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